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Byzantinische Reich


Das Byzantinische Reich ging im 7. Jahrhundert aus dem Oströmischen Reich hervor und überdauerte bis ins Jahr 1453, bevor die Osmanen das Reich eroberten. Hauptstadt des Reiches war Byzanz, welches ab 337 n.Chr. in Konstantinopel umbenannt wurde.

Die Gründung des Byzantinischen Reiches

Was heute als Byzantinisches Reich bekannt ist, ging aus einem anderen Reich hervor: dem Oströmischen. Die Stadt Byzanz wurde um 660 v. Chr. von griechischen Volksgruppen gegründet. Um 196 n. Chr. wurde Byzanz von römischen Streitkräften belagert und eingenommen. Im 4. Jhd. n. Chr. war der römische Kaiser Konstantin der Große so angetan von Byzanz, dass er die Stadt zu seiner Residenz erkor. Damit kehrte zum ersten Mal in der Geschichte des römischen Großreiches ein Kaiser Rom den Rücken.

Konstantin nannte die Stadt Byzanz zunächst Nova Roma (Neues Rom). Nach seinem Tod im Jahr 337 n. Chr. nannte man die Stadt zu seinen Ehren Konstantinopel. Konstantins Erben konnten die vom Vater aufgebaute alleinige Macht im römischen Großreich nicht halten. In Rom bildeten sich schon zu Lebzeiten des Herrschers politische Lager, die die Rückkehr der Macht nach Rom forderten.

Im Jahr 395 n. Chr. kam es schließlich zur Teilung des Römischen Reiches in ein Weströmisches Reich (Hauptstadt Rom) und ein Oströmisches Reich (Hauptstadt Byzanz). Dieses Oströmische Reich wurden zu seiner Zeit bereits als Byzantinisches Reich bezeichnet.

Im Laufe der weiteren Jahrhunderte entwickelte sich das Reich Ostrom zunehmend zum Byzantinisches Reich. Bis die Bezeichnung und die Verbindungen zu Rom etwa im 7. Jhd. n. Chr. völlig verschwanden. Man sprach dann auch nicht mehr von den oströmischen Kaisern, sondern nur noch von den byzantinischen Kaisern.

Was gehörte alles zum Byzantinischen Reich?

Zu seinen besten Zeiten umspannte das Oströmische und Byzantinische Reich weite Teile Griechenlands, Regionen im Süden Spaniens und Italiens, Teile der Balkanhalbinsel, Kleinasien, Regionen in Arabien, dem heutigen Palästina, Libyen und Ägyptens.

Das Ende des Byzantinischen Reiches

Oft wird das Byzantinische Reich auch einfach nur als Byzanz bezeichnet. Selbst, wenn dieser Name eigentlich nur zur Stadt Byzanz bzw. Konstantinopel gehörte. Das endgültige Ende des Byzantinischen Reiches kam im Jahr 1453. Nachdem Byzanz jahrhundertelang von Völkern des Ostens, den Hunnen, Arabern und anderen Eroberern belagert wurden, gelang es den Osmanen (Vorläufer der Türken) schließlich die Stadt am Bosporus einzunehmen.

In den Provinzen von Byzanz hatte es in den Jahrhunderten davor schon ständige Änderungen, Kämpfe und Kriege gegeben.

Doch mit der Übernahme von Byzanz durch den osmanischen Sultan Mehmed II endete das Reich endgültig. Der letzte Kaiser von Byzanz, Konstantin XI, starb während der Verteidigung der Stadt.

Seitdem herrschen die Osmanen und der Islam in der Metropole. Mehmed II nannte die Stadt Istanbul. Doch das Byzantinische Reich blieb eine unauslöschbare Legende, bewahrt durch Kunst, Bauwerke und Geschichtsschreibung.

Das Erbe von Byzanz

Istanbul ist bis heute eine Ausnahmestadt und Metropole der Vermischung von Kultur und Ethnien. Zwar gilt die Erbin von Byzanz streng genommen als türkisch und muslimisch, dennoch herrscht in Istanbul bis heute ein anderes Klima, als in anderen Teilen der Türkei und der islamischen Welt. Sicher trägt die Lage von Istanbul auf der europäischen Seite des Bosporus wesentlich zu diesem besonderen Flair bei.

Die Kulturgüter und Schätze wie die ehemalige frühchristliche Kirche Hagia Sophia, der Sultanspalast Topkapı, Büchereien und Universitäten sind Touristen-Hotspots und bezeugen bis heute einstige Pracht von Byzanz.

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