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Mittelsteinzeit (Mesolithikum): 12 Fragen und Antworten


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Wexford, Irland – 18. August 2022: Rekonstruktion einer Hütte der Mittelsteinzeit, Campingplatz mit strohgedeckten Hütten und offenem Feuer im Irish National Heritage Park, Bildnachweis: makasana photo / Shutterstock.com


Die Mittelsteinzeit bzw. auch Mesolithikum genannt, ist ein Zeitabschnitt der menschlichen Urgeschichte – welcher nach der letzten Kaltzeit (circa 12.000 v.Chr.) einsetzte und bis zur Jungsteinzeit andauerte. Das Ende der Mittelsteinzeit begann im Nahen Osten und dem damit verbundenen Ackerbau und Viehzucht circa 9.500 v.Chr. In Europa setzte die Epoche erst 5.800 v.Chr. bis 4.300 v.Chr. ein, so dass die Mittelsteinzeit unterschiedlich endete.

Was ist die Mittelsteinzeit

Die Mittelsteinzeit ist die Epoche nach der Altsteinzeit und vor der Jungsteinzeit. Diese Einteilung der Steinzeit gilt für den Norden Europas und Asiens.

Im Mittelmeerraum wird anstelle der Mittelsteinzeit der Begriff „Epipaläolithikum“ gebraucht. Der Grund dafür ist, dass dort während der späten Altsteinzeit und auch während der Mittelsteinzeit andere klimatische Bedingungen herrschten, wodurch die Menschen unterschiedliche Überlebensstrategien entwickelten und die typischen Merkmale der Mittelsteinzeit für den Mittelmeerraum nicht gelten.

In Nordafrika werden die Jungsteinzeit und Mittelsteinzeit gänzlich als Epipaläolithikum zusammengefasst.

Was ist typisch für die Mittelsteinzeit

Der Beginn der Mittelsteinzeit ist an das Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren gekoppelt. Diese letzte Eiszeit gehört erdgeschichtlich ins Pleistozän. Doch in der Menschheitsgeschichte ordnet man diese Eiszeit in die späte Altsteinzeit ein.

Im Zeitraum der letzten Eiszeit war Nordeuropa und Nordasien teilweise zur Eiswüste oder zur Kältesteppe verkommen. Die Menschen jagten in der Eiszeit vor allem Großwild, wie Mammuts, Bisons, Rentiere und andere Pflanzenfresser. Doch die Neandertaler der Eiszeit jagten sogar Bären.

Da die Pflanzenfresser der Eiszeit aber nur spärlich Pflanzen vorfanden, gab es für diese Tierarten keine Reviergrenzen. Die Wildtiere waren demnach nicht an ein Revier oder festes Territorium gebunden und werden deshalb als Wechselwild bezeichnet.

Mit dem Ende der letzten Eiszeit verschwanden die Kältesteppen und wurden allmählich durch Waldgebiete ersetzt. Das hatte Auswirkungen auf die Wildtiere, welche nun in einem festgelegten Territorium bleiben konnten, welches stets ausreichend Nahrung bot.

Da sich die Wildtiere vom Wechselwild zum Standwild änderten, konnte auch der Mensch seine Überlebensstrategie ändern. Die nomadische Lebensweise der Altsteinzeit, bei der man den Wildtieren nachwanderte, konnte in der Mittelsteinzeit aufgegeben werden.

Da die Menschheit nun nicht mehr in endlosen Kältesteppe herumziehen musste, konnte das Zeitersparnis in Kultur, Kunst und andere Innovationen investiert werden. Erste Hüttenbauten entstanden in der Mittelsteinzeit, in denen sich die Menschen saisonal niederließen. Diese ersetzten die Zelte aus Stangenkonstruktion und Fellen, welche die nomadischen Jäger und Sammler der Altsteinzeit aufstellten.

Die großflächigen Steinwerkzeuge der Altsteinzeit wurden durch Mikrolithe, also winzig kleine scharfkantige Werkzeuge aus Stein, ersetzt. Diese Werkzeuge wurden aufwendiger hergestellt, ermöglichten aber die Verrichtung von Filigranarbeit. Dadurch konnten bessere Schnitzereien der Kleinkunst hergestellt werden, aber auch spitzere Pfeile aus Feuerstein.

Neben solchen Feuersteinklingen und Pfeilen wurden auch geschärfte Steinbeile aus Feuerstein hergestellt, genauso wie Lanzenaufsätze oder Speerspitzen. Die Herstellung von Birkenpech aus Baumrinde ist bereits in der Altsteinzeit belegt. Diese teerflüssige Substanz diente als Kleber, um die Spitzen auf Holzspeeren oder Klingenschäften zu befestigen.

Da nun die Küsten Europas weniger vereist waren, setzte auch der Fischfang verstärkt ein. Mit Speeren wurden die Fische getötet. Später wurden auch Fischernetze, Reusen und Angelhaken genutzt.

Wann war die Mittelsteinzeit

Laut Lehrbuch begann die Mittelsteinzeit etwa 9.600 v.Chr., also vor etwa 12.000 Jahren und endete in Europa etwa 4.300 v.Chr.. Der Beginn der Mittelsteinzeit markiert zugleich das Ende der letzten Eiszeit in Nordeuropa und Asien, wodurch sich für die Menschen in diesen Gebieten ganz neue Lebensbedingungen einstellten.

Aber der Beginn der Mittelsteinzeit ist regional verschieden. Denn wie bereits angedeutet,
setzte das Epipaläolithikum – welches der europäischen Mittelsteinzeit entspricht – im Nahen Osten, in Nordafrika aber auch in Südostasien viel früher ein.

Während Nordeuropa und Asien in der letzten Eiszeit großflächig vergletscherten, kam es im Mittelmeerraum, Südasien und Südostasien nicht zu diesen Temperaturgefällen. Denn die Grenze des Permafrost verlief nördlich der Alpen. Stattdessen sank dort der Meeresspiegel und viele Inseln des Mittelmeeres waren mit dem Festland verbunden. Ähnliche Landbrücken gab es auch in Asien, wie bspw. die Verbindung zwischen Indien und Sri Lanka.

Demnach endete die Lebensweise der Altsteinzeit, in welcher die Menschen Jagd auf Großwild machten, dort viel früher. Und so begannen in Sri Lanka die Menschen bereits vor 25.000 Jahren ihre Lebensweise umzustellen, in Afghanistan vor 15.000 Jahren. In Südeuropa trat mit dem Azilien ein Kulturwandel bereits etwa 12.300 v.Chr. ein. Und in Nordafrika begann das Epipaläolithikum ebenfalls einige tausend Jahre früher.

Wie lange dauerte die Mittelsteinzeit

Wenn die Mittelsteinzeit etwa 9.600 v.Chr. begann und in Südeuropa etwa 5.800 v.Chr. und in Westeuropa etwa 4.300 v.Chr. endete, dauerte sie – je nach Region – entweder 3.800 Jahre oder 5.300 Jahre.

Das Ende der Mittelsteinzeit ist der Beginn der Jungsteinzeit, als die Menschheit begann – Landwirtschaft zu betreiben. Dass die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht nicht über Nacht die Jäger und Sammler ersetzte, ist schlüssig. Doch der Süden Europas vollzog den Kulturwandel etwa 2.000 Jahre früher als der Norden.

Die früher einsetzten Neolithische Revolution des Südens ist darin begründet, dass im Süden eine Nähe zum Nahen Osten, Nordafrika und den Gebieten des Epipaläolithikums besteht. Dort wurde die Landwirtschaft erfunden, da das Trockenklima die Gazellen und das Jagdwild abwandern ließ und die Menschheit zu Ackerbau und Viehzucht zwang.

Und so vollzog sich der Übergang von der Mittel- zur Jungsteinzeit in Europa von Süden nach Norden. Die erste jungsteinzeitliche Kultur westlich der Karpaten war die Körös-Kultur, welche seit 6.200 v.Chr. für Südosteuropa belegt ist. Somit endete die Mittelsteinzeit in diesem Gebiet ziemlich früh.

Die osteuropäische Kultur der Alföld-Linearkeramik trat etwa 5.500 v.Chr. in Rumänien, Ungarn und der Slowakei auf. Auch diese nutzten bereits Keramik zur Vorratshaltung, betrieben Ackerbau und Viehzucht, züchteten Rinder, Ziegen und Schafe und markieren so den Übergang zur Jungsteinzeit.

Die erste bäuerliche Kultur im klassischen Mitteleuropa war die Linearbandkeramische Kultur, welche etwa um 5.500 v.Chr. die Mittelsteinzeit in Deutschland, Polen, Slowakei, Ukraine und im östlichen Frankreich beendete. Sie existierte somit zeitgleich zur östlichen Alföld-Linearkeramik.

Erste bäuerliche Strukturen in Zentral-Frankreich und im westlichen Mitteleuropa traten erst mit dem Aufkommen der La-Hoguette-Kultur auf. Dies geschah etwa 5.800 v.Chr., also etwa 300 Jahre später als in Osteuropa.

Wie oben beschrieben, sollte das Ende der Mittelsteinzeit in nördlicheren Teilen Europas noch andauern. So gilt die Trichterbecherkultur, welche etwa 4.200 v.Chr. in Dänemark einsetzte, als die erste landwirtschaftliche Kultur Nordeuropas. Demnach wurde die Mittelsteinzeit dort etwa 2.000 Jahre später beendet als in Südosteuropa.

Was passierte in der Mittelsteinzeit

->Siehe Hauptartikel: 79 Ereignisse der Steinzeit: Was, Wann, Wo geschah | Chronologie, Abschnitt: Mittelsteinzeit

Das Klima veränderte sich. Es wurde wärmer. Zuerst bildeten sich in Nordeuropa weitläufige Nadelwälder mit Kiefern als vorrangige Baumgattung. Als es dann noch wärmer wurde, bildeten sich Laubwälder mit Erlen und Birken.

Mit dem Ende der Eiszeit stieg auch der Meeresspiegel weltweit an. Die Beringstraße war eine Landbrücke, welche während der Eiszeit die Kontinente Asien und Amerika verband. Diese wurde durch die Eisschmelze geflutet. Menschen, welcher auf der Landbrücke lebten, flohen nach Amerika und wurden zu den Ureinwohnern des Kontinents.

In Europa bewirkte die Eisschmelze, dass sich der Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien bildete. Zuvor war Großbritannien eine Halbinsel, welche eine feste Verbindung zum europäischen Festland hatte.

Die Menschen in Europa flohen während der Eiszeit in den Süden. Deren Nachkommen besiedelten jetzt wieder den Kontinent und drangen auch bis Großbritannien und Nordeuropa vor.

Welche Menschen lebten in der Mittelsteinzeit

Homo sapiens, also der Jetztmensch, war die letzte verbliebene Menschenart – welche den Übergang von der Altsteinzeit in die Mittelsteinzeit erlebte.

Der Neandertaler, welcher während der Eiszeit in Europa und Asien verbreitet war, starb vor 30.000 bis 40.000 Jahren aus.

In Sibirien gab es eine Population sogenannter Denisova-Menschen – benannt nach der Denisowa-Höhle in Russland, welche ebenfalls zeitgleich mit dem Jetztmenschen koexistierten. Aber auch diese starben vor 52.000 Jahren aus und erlebten das Ende der Eiszeit nicht.

Zwischen Denisova-Menschen, Neandertalern und Jetztmenschen gab es allerdings Genflüsse. Das bedeutet, dass zwischen den Menschenarten auch Fortpflanzung betrieben wurde. Somit gab es Nachkommen und es wurden Neandertaler-Gene genauso erhalten, wie Denisova-Gene. (Siehe Hauptartikel: Stammbaum des Menschen)

Wie heißen die Menschen in der Mittelsteinzeit

Der Jetztmensch (Homo sapiens) ist die letzte verbliebene Menschenart, welche seit der Mittelsteinzeit alleinig existiert. Doch in der europäischen Forschertradition wird der moderne Mensch der späten Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit als Cro Magnon Mensch bezeichnet.

Früher nahm man an, dass der Cro Magnon Mensch ein evolutionäres Bindeglied oder Mosaikform zwischen Neandertaler und Homo sapiens sein könnte. Denn mit dem Übergang vom Jäger und Sammler zu Ackerbau und Viehzucht veränderte sich Homo sapiens noch einmal.

Einige Genanalyse zeigen, dass es am Ende der letzten Eiszeit und zu Beginn der Jungsteinzeit zu einem Bevölkerungswandel in Europa kam, dieser allerdings durch verschiedene Migrationswellen ausgelöst wurde. Dadurch wurde nicht nur die Neolithische Revolution in Europa eingeführt, sondern auch eine Veränderung im Genom der Europäer bewirkt. (Siehe Hauptartikel: Steinzeit in Europa)

Wo lebten die Menschen in der Mittelsteinzeit

Bereits in der Altsteinzeit lebten Menschen auf allen Kontinenten außer auf Antarktika. Homo sapiens entwickelte sich in Afrika vor etwa 160.000 oder 200.000 Jahren. Um wahrscheinlich den Wildherden zu folgen, wanderte der Jetztmensch aus Afrika aus und erreichte über die Halbinsel Sinai in Ägypten den Nahen Osten. Dies geschah vor 100.000 Jahren.

Vor etwa 70.000 Jahren erreichte Homo sapiens dann Südasien und siedelte bis Australien über. Den kleinsten Kontinenten erreichte Homo sapiens vor etwa 50.000 Jahren.

In Europa ist Homo sapiens seit etwa 40.000 Jahren heimisch. Und wie oben bereits beschrieben, zogen – im Zuge der großen Eisschmelze – auch Asiaten nach Amerika. Dies geschah vor 15.000 Jahren.

Somit war Homo sapiens bereits zu Beginn der Mittelsteinzeit auf sämtlichen Kontinenten heimisch.

Wie lebten die Menschen in der Mittelsteinzeit

Das Frühmesolithikum, also die frühe Mittelsteinzeit begann etwa 9.600 und dauerte bis etwa 6500 v. Chr. an. In Süddeutschland und der Schweiz erreichte die Menschheit eine neue Kulturstufe, welche als Beuronien bezeichnet wird. Benannt ist diese Kultur nach dem Ort „Beuron“ in Baden-Württemberg.

Die Menschen des Beuronien jagten als Jäger und Sammler und betrieben Fischfang. Dazu nutzten sie die ersten Wasserfahrzeuge, wie Floß oder Boot. Die Wohnbauten bestanden aus Schilf oder Ästen. Auch die Bestattung änderte sich. Wurden die Menschen in der Altsteinzeit noch vorrangig in Höhlen bestattet, fanden jetzt Begräbnisse nahe der Wohnstätte statt. Auch Familiengräber wurden gefunden.

Nördlich des Beuronien breitete sich ab 9.000 v.Chr. die Maglemose-Kultur aus. Diese Kultur sollte England, Norddeutschland, das Baltikum und Südschweden in der frühen Mittelsteinzeit (Frühmesolithikum) prägen. Auch die Menschen dieser Kultur betrieben Jagd und Fischfang, sammelten Beeren und Nüsse.

Der Fundplatz Star Carr in England, auf welchem ein Paddel aus dem Frühmesolithikum gefunden wurde, belegt – dass die Träger der Maglemose-Kultur auch Schifffahrt betrieben.

Bedeutende Erfindungen der Maglemose-Kultur waren der Angelhaken und eine simple Handbohrtechnik, welche als Drillbohrer bezeichnet wird. Aus Bernstein wurden Schmuckstücke hergestellt, welche als Halsschmuck getragen wurden.

Der Cheddar-Man, welcher als Symbol für die endgültige Besiedlung Englands steht, stammt aus der frühen Mittelsteinzeit und war ein Mitglied der Maglemose-Kultur. (siehe Hauptartikel: Steinzeit in England)

Das Paddel von Duvensee, welches nach dem Paddel von Star Carr, als zweitältestes Paddel der Welt gilt – wurde 1926 bei Ausgrabungen im Moor bei Duvensee (Schleswig-Holstein) gefunden. Ausgestellt wird es heute im Archäologischen Museum Hamburg.

Zugeordnet wird dieses Paddel der Duvensee-Gruppe, einer Kultur – welche sich in Norddeutschland und im Norden Brandenburgs zwischen 7.000 und 6.000 v.Chr. verbreitet hat. Das gefundene Paddel gilt als ältester Nachweis von Wasserfahrzeugen in Deutschland und Mitteleuropa.

Die späte Mittelsteinzeit (Spätmesolithikum) begann etwa 6.500 v.Chr. und endete mit dem Beginn der Jungsteinzeit etwa 4.500 v.Chr. (siehe oben). In Nordeuropa ersetzt die Kongemose-Kultur die Maglemose-Kultur. Erkennbar ist dies für Archäologen, da die Dolche aus dieser Zeit typische Verzierungen aufweisen.

Die Oldesloer Gruppe ersetzt die Duvensee-Gruppe in Norddeutschland. Erkennbar wird dies, durch trapezförmige Pfeilspitzen.

Wie wohnten die Menschen in der Mittelsteinzeit

Der Wohnstil in der Altsteinzeit waren Zelten, welche mit Knochen oder Ästen aufgestellt und mit Tierfellen überzogen wurden. Diese Leichtbaukonstruktionen waren simpel und notwendig, da Jäger und Sammler dem Wechselwild folgen mussten.

Da jetzt das Standwild zum primäre Jagdziel wurde und die Fischerei ebenfalls eine Nahrungsquelle bot, wurde die Menschheit semi-sesshaft. Das bedeutet, dass sie saisonal an einen Ort gebunden waren. So verbrachten die Menschen die Sommermonate woanders als die Wintermonate.

Und das bedeutet, dass Lagerstätten aufgebaut wurden, wieder verlassen wurden, um diese dann im nächsten Sommer oder Winter wieder aufsuchen zu können. Für die Menschheit ergab es deshalb erstmalig einen Sinn, bessere Wohnbauten zu bauen.

Das Tingby-Haus in Schweden ist bspw. 8.500 Jahre alt und gilt als ältestes Haus in Skandinavien. Dieses Holzhaus maß 8,8 x 3,5 Meter.

Die Steinzeithütte von Howick in England ist eine Hütte, deren Dach aus Schilf und Birkenreisig besteht. Diese Dachkonstruktion war typisch für die nordeuropäische Maglemose-Kultur Englands, Norddeutschlands und Südskandinaviens. Diese Hütten wurden oftmals in verschiedenen Bauphasen gebaut und saisonal für Fischer oder Jäger genutzt.

Eine dauerhafte Sesshaftigkeit wurde in der Mittelsteinzeit nie erreicht, da der Mensch weiterhin auf Vegetation – und Jagdbedingungen angewiesen war. Erst durch Ackerbau und Viehzucht (Neolithische Revolution) in der Jungsteinzeit konnte die Knappheit an Ressourcen eines Lebensraumes überwunden werden.

Belegbar wird die Zunahme der Sesshaftigkeit in der Mittelsteinzeit, indem man den Feuerstein von gefundenen Steinwaffen und Steinwerkzeugen untersucht. Durch Analyse des Rohmaterials lässt sich bestimmen, wo der Feuerstein ursprünglich abgebaut wurde. Durch den Vergleich mit dem Fundort lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie die Menschen in der Mittelsteinzeit gewandert sind.

Was aßen die Menschen in der Mittelsteinzeit

Da das Großwild aufgrund des Klimas abgewandert war, nahm vorrangig der Fischfang zu. Auch Sammelgut, wie Muscheln oder Beeren, wurden gegessen. Bei der Jagd konzentrierten sich die Menschen auf Standwild, wie es heute noch gejagt wird. Das waren vorrangig Wildschweine, Rothirsche und Rehe.

Wahrscheinlich wurde die Haselnuss in der Mittelsteinzeit erstmalig kultiviert. Denn es konnte nachgewiesen werden, dass diese Nüsse sich in der Mittelsteinzeit sehr stark verbreiteten. Man nimmt deshalb an, dass der Mensch durch Verzehr und Ausscheidung der Samen zur enormen Verbreitung beigetragen habe.

Am Fundplatz Duvensee (Schleswig-Holstein) wurden zudem Schichten von Nussschalen freigelegt, welche in allen möglichen Varianten auftraten. So gab es geröstete Nüsse und Rohschalen. Auch Geräte, um die Nussschalen zu knacken, wurden in Duvensee gesichert.

Welche Tiere lebten in der Mittelsteinzeit

Am Ende der letzten Eiszeit kam es zu einem Massenaussterben der Fauna. Insbesondere die größeren Säugetiere (Megafauna), wie Mammut oder Mastodons, waren betroffen. Man ist sich nicht sicher, ob der Mensch durch übermäßige Bejagung das Massenaussterben auslöste oder der Klimawandel. Übrig blieb allgemein jene Tierwelt, welche wir heute noch haben. (Siehe Hauptartikel: Tiere der Steinzeit)

Regionale Mittelsteinzeit

Die Folgenden Artikel sind zeitlich chronologisch mit dem Beginn der Mittelsteinzeit je Region geordnet. Eine alphabetische Liste zur regionalen Mittelsteinzeit ist im Geschichtslexikon enthalten.


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