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Das Alte Testament der Bibel: 18 Fragen & Antworten


Das Alte Testament bzw. auch als Erstes Testament, Hebräisches Testament oder als Hebräische Bibel bezeichnet, ist eine Sammlung von Schriften, welche als heilig angesehen werden und deshalb Bestandteil der Bibel sind. Im Alten Testament, welches von Juden und Christen gleichermaßen gelesen und studiert wird, steht unter die Schöpfungsgeschichte, der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und die Ankündigung des Messias, welcher das Volk Israels wiedervereinen und retten würde.

Was ist das Alte Testament

Das Alte Testament bezeichnet die ältere Hälfte der Bibel und gleichzeitig die Heiligen Schriften des Judentums. Im Christentum wurden diesen allerdings teilweise einige Schriften hinzugefügt.

Es handelt sich dabei um eine Sammlung verschiedener Schriften, Psalmen, Sprüche und Gebete. Damit bildet es die theologische Grundlage des Christentums und Judentums. Gläubige finden dort Gesetze, Anleitungen und Prophezeiungen, die ihr religiöses Leben beeinflussen sollen.

Welche Bedeutung hat das Alte Testament für Christen

Das Alte Testament bildet zusammen mit dem Neuen Testament die Heilige Schrift der Christen. Entsprechend groß ist seine Bedeutung für die Religion.

Das wird vor allem darin deutlich, dass sich im Alten Testament mehrere Prophezeiungen finden, die von einem Messias erzählen. Dieser Messias ist Jesus Christus, der als Person jedoch erst im Neuen Testament vorkommt. Das Alte Testament bildet damit das Fundament des Christentums und dient Christen als Beleg für ihren Glauben.

Daraus ergibt sich ein enger Zusammenhang zwischen Altem und Neuen Testament. Christen betrachten beide Teile als ein Buch, die gemeinsam die vollständige, göttliche Offenbarung darstellen.

Zusätzlich finden sich im Alten Testament viele Gesetze und moralische Werte, die bis heute für das Christentum wichtig sind. Sich allein auf das Neue Testament zu konzentrieren, ergibt daher für die meisten Christen keinen Sinn. Das Alte Testament stellt ihnen die Grundlage, auf der sie das Handeln ihres Gottes verstehen wollen.

Welche Christen glauben an das Alte Testament

Alle christlichen Strömungen glauben an das Alte Testament. Es kann aber deutliche Unterschiede in der Wichtigkeit und Interpretation geben. So orientieren sich einige Konfessionen wörtlicher an dem Inhalt des Alten Testaments, während andere eine entferntere Auslegung zulassen.

Im Protestantismus spielt beispielsweise die persönliche Auslegung der Bibel eine große Rolle. Und im Katholizismus treten Tradition und Sakramente in den Vordergrund.

Woher kommt das Alte Testament

Das Alte Testament hat nicht einen einzigen Ursprung. Es besteht aus vielen Texten aus unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Orten. Hinzu kommt, dass diese Texte zu Beginn mündlich überliefert wurden. Dadurch entstanden mehrere Fassungen der heute bekannten Schriften.

Ungefähr kann man das Ursprungsgebiet des Alten Testaments auf die Bereiche Israel, Ägypten, Babylonien, Mesopotamien, Assyrien und die Arabische Halbinsel eingrenzen.

Wann wurde das Alte Testament geschrieben

Das Alte Testament wurde über einen langen Zeitraum niedergeschrieben. Heute lassen sich diese nur noch einschätzen.

Funde legen nahe, dass das Alte Testament vor allem im ersten Jahrtausend vor Christus geschrieben wurde. Einige lassen sich durch geschichtliche Ereignisse zeitlich sehr stark eingrenzen. So stellt die Zeit des Babylonischen Exils einen guten Anhaltspunkt dar, anhand dessen sich einschätzen lässt, wann welche Texte geschrieben wurden.

Die Fertigstellung dauerte noch einige Jahrhunderte an. Erst um 250 v. Chr. ist das Alte Testament, wie es die Christen kennen, vollständig.

Wer hat das Alte Testament geschrieben

Es sind nicht alle Autoren der Texte aus dem Alten Testament bekannt. Bei einigen kann man mit großer Sicherheit eine bestimmte Person als Urheber feststellen. Andere lassen eher Spekulationen zu.

Beispielsweise soll Mose selbst einige Texte verfasst haben, ebenso andere Propheten wie Jeremia und Ezechiel. Auch König David soll Psalmen niedergeschrieben haben, wobei es wahrscheinlicher ist, dass er diese von Schreibern verfassen ließ. Ähnlich sieht es bei Salomo aus.

Allerdings wurden diese ursprünglichen Texte, wenn sie denn tatsächlich von den Personen selbst verfasst wurden, anschließend häufig umgeschrieben. Schreiber fertigten Abschriften an und veränderten dabei möglicherweise Teile der Texte. Gründe dafür sind beispielsweise persönliche Präferenzen. Zudem wurden viele Texte mündlich weitergegeben, sodass der Schreiber den Text eventuell in einer anderen Fassung kannte. Dann entschied er, lieber seine bekannte Version des Textes festzuhalten.

Wo wurde das Alte Testament geschrieben

Die Sprachen, in denen das Alte Testament verfasst wurde, lassen Rückschlüsse auf die Orte zu, von denen es stammt. Vermutlich wurden viele Texte in und um Israel und Judas niedergeschrieben. Während des Babylonischen Exils entstanden die Schriften auch in Babylonien. Das Buch Ezechiel stammt beispielsweise aus dieser Zeit und wurde daher höchstwahrscheinlich auch dort verfasst.

Worauf wurde das Alte Testament geschrieben

Das Alte Testament wurde auf verschiedenen Materialien festgehalten. Zu Beginn war wohl Papyrus am wichtigsten. Es wird aus den Fasern der Pflanze Cyperus papyrus hergestellt. Im Inneren besitzt die Pflanze klebrigen Saft, der beim Flechten der Fasern dafür sorgt, dass diese aneinanderhaften. Mit zusätzlichem Druck entsteht dabei eine Platte, die getrocknet wurde. Anschließend konnte man sie beschreiben oder bemalen.

Später wurde Pergament immer wichtiger. Es ist langlebiger als Papyrus, sodass man es besonders für wichtige Texte wie Gesetzestexte und religiöse Schriften verwendete. Pergament besteht aus einer Tierhaut. Häufig verwendete man dafür Schaf, Ziege oder auch Kalb. Die Häute werden enthaart und geweicht. Anschließend spannt man sie auf und lässt sie an der Luft trocknen. Sie werden nicht gegerbt. Bei Pergament handelt es sich also nicht um Leder.

Vereinzelt finden sich auch Tonscherben, auf denen religiöse Texte stehen. Tontafeln werden aber nur einen geringen Anteil der Materialien ausgemacht haben, auf denen das Alte Testament niedergeschrieben wurde.

Darüber hinaus ist es möglich, dass einige Materialien im Laufe der Zeit völlig verloren gingen. So war es in der Antike beispielsweise auch üblich, auf Kalkstein zu schreiben. Nur weil wir heute keine Texte aus dem Alten Testament auf Kalkstein kennen, heißt das nicht, dass es sie nicht gab.

Wie entstand das Alte Testament

Das Alte Testament entstand in mehreren Abschnitten. Bevor die Texte verschriftlicht wurden, wurden sie teilweise über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende mündlich weitergegeben. Auch mit der ersten Niederschrift war die Entstehung noch nicht beendet.

Mündliche Überlieferung

Religionen sind älter als die Schrift an sich. Daher wurden religiöse Traditionen, Gesetze und moralische Werte höchstwahrscheinlich über viele Jahre mündlich überliefert. Dabei kam es immer wieder zu Veränderungen. Auch wenn sich Gruppen teilten, überlieferten sie ihre Religion vermutlich leicht verändert.

Vor der Verschriftlichung gab es daher viele verschiedene Fassungen der Geschichten, die am Ende ins Alte Testament aufgenommen wurden.

Erste Aufzeichnungen

Die ersten Aufzeichnungen sind etwa 3.000 Jahre alt. Vermutlich handelte es sich dabei zunächst um Gesetzestexte, da diese als besonders wichtig galten. Könige gaben diese in Auftrag, um eine Grundlage zu haben, auf der sie Entscheidungen treffen konnten.

Bald darauf folgten Aufzeichnungen der anderen religiösen Texte. Zunächst ging es dabei aber nicht geordnet zu. Wer die Möglichkeiten hatte, schrieb etwas auf. Sollte ein Text vervielfältigt werden, kam es sicher immer wieder zu Veränderungen. Von diesen ersten Aufzeichnungen sind heute kaum noch welche erhalten.

Sammlung

Mit der Zeit ordnete man die vorhandenen Texte und brachte sie in eine einheitliche Form. Im Christentum dauerte das deutlich länger als im Judentum.

Die Juden kennen ihre Version des Alten Testament seit etwa 440 v. Chr. Die Christen wurden mit ihrem Alten Testament erst um 250 n. Chr. fertig.

Warum wird das Alte Testament auch jüdische Bibel genannt

Das Alte Testament und der jüdische Tanach sind identisch. Da das Wort „Bibel“ allgemein Heilige Schriften bezeichnet, kann man auch den Tanach so nennen. Es meint nicht ausschließlich die christliche Bibel.

Der Tanach besteht aus drei Hauptteilen: Tora, Nevi’im und Ketuvim. Die Tora erzählt die Geschichte um Mose. Die Nevi’im sind prophetische Texte. Im Ketuvim finden sich unter anderem Psalmen, Sprüche, die Geschichte um Hiob und das Hohelied.

Welche Bedeutung hat der Bibelkanon bei der Entstehung des Alten Testaments

Der Bibelkanon legte die Schriften fest, die wichtig genug für den Glauben waren. Was in den Kanon aufgenommen wurde, kam daher auch ins Alte Testament, als dieses vereinheitlicht wurde.

Wichtig waren hierbei heilige Texte und Schriften über Moralvorstellungen. Diese sollten alle Gläubigen vereinen, sodass sie eine Gemeinschaft bilden konnten. Außerdem finden sich hier Anleitungen für Gottesdienste und Feste, die ebenfalls die religiöse Identität prägen und daher wichtig sind.

Wie viele Kapitel, Bücher und Seiten hat das Alte Testament

Das Alte Testament besteht aus deutlich mehr Büchern, Kapiteln und Versen als das Neue Testament. In Zahlen sieht es folgendermaßen aus:
Das Alte Testament einer protestantischen Bibel umfasst 39 Bücher, 929 Kapitel und 23208 Verse. Diese Werte variieren je nach Bibelfassung. In der katholischen Bibel sind es beispielsweise 46 Bücher, der orthodoxe Kanon umfasst sogar 51 Bücher. Auch die Seitenanzahl verändert sich je nach Fassung.

Welche Sprache hat das Alte Testament

Das Alte Testament wurde ursprünglich auf Hebräisch und in geringen Teilen auch auf Aramäisch verfasst. Später verfasste man die Texte auf Griechisch und Latein, ehe sie auch auf viele andere Sprachen übersetzt wurden. Erst dadurch wurden sie auch der breiten Masse der Gläubigen zugänglich.

In den Originaltexten auf Hebräisch und Aramäisch finden sich außerdem Spuren weiterer Sprachen. Hinweise darauf sind Fremdwörter, die man so auf Hebräisch oder Aramäisch nicht genutzt hätte.

Was sagt das Alte Testament über Jesus

Der Name „Jesus“ wird im Alten Testament nicht einmal genannt. Dennoch sehen Bibeldeuter und religiöse Menschen Hinweise darauf, dass bereits dort die Ankunft eines Messias vorhergesagt wird.

So steht im Buch Jesaja beispielsweise, dass eine Jungfrau einen Sohn namens Immanuel gebären wird. Damit könnte Jesus gemeint sein. Später wird das Leiden beschrieben, das Jesus später am Kreuz erfahren soll. Kurz darauf wird jemand beschrieben, der für alle anderen Schmerz und Leid ertragen soll. Dadurch sollen alle anderen Menschen davon geheilt werden.

Im Buch Micha wird Bethlehem als wichtiger Ort hervorgehoben. Sacharja sagt für Jerusalem die Ankunft ihres Königs voraus, der die Stadt auf einem Esel reitend erreichen wird.

Gläubige Menschen sind sich vermutlich nahezu einig, dass dies eindeutige Beweise für die Identität Jesu als Sohn Gottes sind. Schließlich war seine Ankunft den Propheten lange vorher bekannt. Inwieweit diese Passagen tatsächlich älter als Jesus sind, lässt sich nur vermuten. Ähnlich sieht es bei möglichen Anpassungen aus, die nach Jesu Tod eventuell vorgenommen wurden.

Wo sagt das Alte Testament das Kommen Christi als Messias voraus

Bibeldeuter sind sich nicht einig über die Anzahl an Bibelstellen, die das Kommen Christi als Messias voraussagen. Manche sprechen von Hunderten einzelnen Passagen. Deutlich erkennbar sind diese Prophezeiungen aber in Jesaja 7,14 und 53, Micha 5,1-2 sowie im Psalm 22,17-19.

Wer hat das Alte Testament übersetzt

Aus dem Griechischen wurde das Alte Testament zuerst von Martin Luther übersetzt. Er begann mit dem Neuen Testament und übersetzte anschließend auch das Alte Testament. Dafür brauchte er deutlich länger. Während das Neue Testament bereits ab 1522 fertig übersetzt war, erschien eine Gesamtbibel auf Deutsch erst 1534.

Durch die Übersetzung prägte Luther gleichzeitig die deutsche Sprache.

Was unterscheidet das Alte Testament vom Neuen Testament

Das Alte Testament unterscheidet sich vom Neuen Testament in fünf Punkten.

Länge

Das Neue Testament ist deutlich kürzer als das Alte Testament. Es umfasst lediglich 27 Bücher. Diese sind in 260 Kapitel und 7958 Verse unterteilt. Damit ist das Alte Testament, je nach Konfession, etwa dreimal so lang.

Zeitlicher Rahmen

Das Alte Testament umfasst einen viel längeren Zeitraum. Es beginnt bei der Schöpfungsgeschichte und endet vor der Geburt Jesu. Die jüngsten Bücher entstanden vermutlich im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Moses wird das Volk Israel vor 1208 v. Chr. aus Ägypten geführt haben. Das Alte Testament umfasst daher mindestens 600 bis 700 Jahre Geschichte.

Das Neue Testament spielt sich hingegen in einem deutlich kleineren Zeitraum ab. Es handelt hauptsächlich vom Leben Jesu und der Entstehung der christlichen Gemeinschaft nach seinem Tod. Die jüngsten Texte des Neuen Testaments werden auf das 2. Jahrhundert n. Chr. datiert. Das Neue Testament behandelt daher höchstens 200 Jahre.

Prophezeiungen

Das Alte Testament ist voll von Prophezeiungen. An vielen Stellen wird ein Messias oder ein Erretter vorhergesagt. Bibeldeutet gehen davon aus, dass damit Jesus gemeint ist. Entsprechend finden sich im Neuen Testament keine Prophezeiungen mehr, da der Messias nun da ist. Stattdessen treten apokalyptische Prophezeiungen in den Vordergrund.

Göttliches Handeln

Wie Gott ins Geschehen auf der Erde eingreift, unterscheidet sich in den Testamenten. Während er im Alten Testament Opfer verlangt und an vielen Stellen gewaltvoll beschrieben wird, ist er im Neuen Testament gnädiger. Ab hier muss der Gläubige sich die Gunst Gottes nicht mehr durch Opfergaben erkaufen, sondern findet die Erlösung im Glauben an Jesus Christus.

Seine Art des Eingreifens verändert sich ebenfalls. Im Neuen Testament handelt er durch Jesus. Im Alten Testament schickt er unterschiedliche Propheten oder spricht direkt, etwa in Gestalt eines brennenden Busches.

Theologische Schwerpunkte

Im Alten Testament geht es vor allem um Gottes Beziehung zum Volk Israel. Es handelt von der Errettung, der Ankunft im verheißenen Land und der Rückkehr aus dem babylonischen Exil. Das Neue Testament handelt hauptsächlich von Jesus Christus und seinen Lehren. Nach seinem Tod nehmen apokalyptische Offenbarungen einen wichtigen Platz ein.

Was unterscheidet das Alte Testament von der Tora oder dem Tanach

Das Alte Testament und der Tanach sind identisch. Lediglich in katholischen Bibeln sind dem Alten Testament einige Texte hinzugefügt, die Septuaginta. Das Alte Testament entspricht damit (fast) dem jüdischen Tanach.

Der Tanach bezeichnet die gesamte Heilige Schrift des Judentums. Die Tora umfasst nur die fünf Bücher Mose. Sie ist demnach sowohl ein Teil des Alten Testaments als auch ein Teil des Tanach.


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