Die Klasse (lateinisch: classis: herbeigerufene Volksmasse) ist eine Zusammenfassung oder Rangstufe, in welcher gleichartige Merkmalsträger zusammengefasst werden. So ist beispielsweise die Schulklasse eine Zusammenlegung von Schülern, welche mindestens in einem Merkmal (Alter, Leistungsvermögen, Unterrichtsfach) gleich sind.
In der Biologie ist die Klasse eine Rangstufe, um die Lebewesen systematisch zu unterteilen. Über der Klasse steht die Rangstufe der Stämme. Innerhalb dieser Abteilungen werden beispielsweise Tiere in Wirbeltiere, Gliederfüßer, Weichtiere und Strahlentiere unterteilt.
Den Stamm der Wirbeltiere eint das Merkmal eines Innenskeletts mit Wirbelsäule. Die Wirbeltiere lassen sich dann in die Klassen: Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere unterteilen. Die einzelnen Tierarten der jeweiligen Klasse besitzen eine Wirbelsäule, das Merkmal – welches sie bereits durch ihre Stammeszuordnung vereint. In jeder Klasse besitzen die Tierarten allerdings auch Merkmale, wodurch sie sich von anderen Klassen unterscheiden.
So leben die Vertreter der Fische ausschließlich im Wasser, bewegen sich durch Flossen fort und atmen über Kiemen. Dies unterscheidet sie von den Tieren der anderen Klassen, weshalb diese Unterteilung notwendig ist.
In der objektorientierten Programmierung werden Klassen als vorgefertigte Container angelegt. Es handelt sich dabei um virtuelle Speicherbelegungen, innerhalb einer Software, welche bestimmte Methoden oder Funktionen ausführen und auf festgelegte Variablen zugreifen können.
Aus diesen vorgefertigten Funktionen und Variablen lassen sich dann Objekte erstellen, welche beim Programmstart in der Lage sind, die Funktionen auszuführen.
Legt man beispielsweise eine Klasse „Mensch“ an, kann man dieser Klasse dann gewisse Variablen (Eigenschaften) und Werte (Merkmalsausprägung) zuordnen. So kann der Mensch eine Größe und eine Haarfarbe als Variable haben. Erstellt das Programm beim Start einen konkreten Menschen (Objekt) werden den Variablen ganz bestimmte Werte, wie 1,82 Meter Größe und blond als Haarfarbe, zugeordnet.
In der objektorientierten Software können verschiedene Objekte der Klasse Mensch angelegt werden, welche dadurch jeweils eine Haarfarbe und eine Größe erhalten. Die Klasse in der Informatik ist somit eine Zusammenfassung verschiedener Merkmalsträger, welche durch gleiche Merkmale und Funktionen geeint werden.
Innerhalb der sozialen Klasse werden Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen, ähnlichen Rechten, ähnlichen Ressourcen und ähnlichen Verhaltensweisen zusammengefasst.
Diese Klassenunterteilung verläuft, je nach Geschichtsepoche und Gesellschaftsform, recht unterschiedlich. So kann man die Sklaverei bzw. Sklavenhaltergesellschaft, welche als Gesellschaftsform bis in die Neuzeit überdauerte in zwei Klassen unterteilen: Sklaven und Sklavenhalter.
Der Feudalismus unterteilt die Bevölkerung in die Klassen der Lehnsherren und Bauern. Schließlich werden die Bürger im Kapitalismus in Bourgeoisie und Proletarier unterteilt. Erste Gruppe umfasst, laut dem Philosophen Karl Marx, die Großgrundbesitzer und diejenigen – welche Macht, Geld oder anderes Kapital einsetzen – um ihre Interessen durchzusetzen. Die Klasse der Proletarier sind Arbeiter, welche dazu dienen – das Kapital der Bourgeoisie zu erhalten oder auszubauen.
In modernen Gesellschaften wird der Klassenunterschied anhand von Bildung, Einkommen und anderen Ressourcen deutlich. Eine Unterteilung in die Hauptklassen des Proletariats und der Bourgeoisie wird allerdings nicht vorgenommen. Stattdessen verläuft die Unterteilung in Bevölkerungsgruppe nach bildungsfern bzw. bildungsnah oder in einkommensschwach bzw. einkommensstark.
Laut Marxismus bestand zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte ein Klassenunterschied zwischen den Menschen. Die Ausnahme bildet die Urgesellschaft, da keine Arbeitsteilung vollzogen wurde. Mit Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht, entstand Arbeitsteilung, Tauschhandel und damit erste Formen der Überproduktion. Dies ermöglichte einigen Bevölkerungsgruppen den Tauschhandel – Ware gegen Ware oder später Geld gegen Ware zum eigenen Vorteil zu nutzen, wodurch der Ressourcenunterschied langfristig entstand.
In der Zoologie verwendet man Rangstufen um die jeweiligen Tierarten systematisch einzuordnen. Diese Rangstufen sind Art, Gattung, Familie, Ordnung, Klasse oder der Stamm. In diesem Beitrag erfährst du, wie diese Begriffe zusammenhängen, welche Unterschiede bestehen und welchen Nutzen die Systematik für die Zoologie darstellt. Die Tierart als kleinste Einheit der […]
