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See


Ein See ist ein Binnengewässer, welches vollständig von Land umgeben ist. Das Stillgewässer verfügt entweder über keinen oder wenig Zulauf bzw. Ablauf durch Flüsse. Einen Zugang zum Meer gibt es nicht, wodurch sich im See ausschließlich Süßwasser befindet. Und da die Gewässer typischerweise immer im Inland und von Festland umgeben liegen, sind alle Seen gleichzeitig als Binnensee zu verstehen.

Weiterhin wird die Bezeichnung „die See“ für das Meer verwendet. Zum Beispiel sagt man: „Zur See fahren“ und meint damit, aufs Meer zu segeln. Weitere Begriffe, welche das Meer betreffen sind: Seemann, Seemannsprache, Seegang, Seemannsgarn oder die ruhige See.

Was ist ein See: Definition und Abgrenzung zu anderen Gewässern

Seen sind weitestgehend geschlossene Lebensräume. Sie sind Stillgewässer, fließen also gar nicht oder kaum. Dennoch kann ein See einen Zu- und/oder Abfluss durch ein Fließgewässer haben. Da Seen über keinem Gefälle liegen und somit keine Neigung haben, entsteht keine oder nur wenig Strömung, weshalb man von einem stehenden Gewässer spricht.

Abgesehen von dem möglichen Zu- und Abfluss ist ein See vollständig von Land umgeben. Es handelt sich dabei also um ein Binnengewässer, welches sich von einem Meer in diesem Merkmal unterscheidet.

Ein See ist ein natürliches Gewässer mit einer Tiefe von mindestens zwei Metern. Damit ist er tiefer als die meisten Teiche, Tümpel oder Bruchwiesen. Es gibt auch künstliche Seen, wobei diese nicht zu den eigentlichen Seen als Lebensräume gehören. Stauseen sind ein Beispiel für künstlich angelegte Seen.

Auch Seen mit einer geringeren Tiefe als zwei Metern werden nicht zu den Seen gezählt. Sie werden als „Flachseen“ bezeichnet. Ein berühmtes Beispiel ist der Neusiedler See in Österreich und Ungarn. Im Schnitt ist er nur einen Meter tief. Seine tiefste Stelle misst 1,8 Meter. Der größte und bedeutendste Steppensee in Mitteleuropa ist der Balaton, dessen maximale Tiefe 12,5 Meter misst, was ebenfalls sehr flach ist.

Die meisten Seen sind Süßwasserseen. Ein See kann aber auch mit Brack– oder Salzwasser gefüllt sein. Der wohl bekannteste Salzsee der Welt ist das Tote Meer.

Wie entstehen Seen: Entstehung, Standorte und Typen

Ein künstlicher See entsteht durch den Menschen. Dafür wird Land mit Baggern abgetragen, Wasser gestaut oder teilweise eingedeicht.

Natürliche Seen entstehen auf viele verschiedene Weisen. Doch das Prinzip dahinter ist, dass ein Fließgewässer – wie ein Fluss oder Strom – Wassermassen transportiert. Dieser Transport entsteht durch ein Gefälle oder Neigung, wie bspw. in einem Gebirge. Fehlt die Neigung, sinkt die Fließgeschwindigkeit des Wassers.

Bei fehlender Bewegung setzt die Schwerkraft des Wassers ein, wodurch sich die Flüssigkeit über eine Fläche verteilt. Seen entstehen somit vorrangig in Tälern oder auf Ebenen, da hier die Verteilung des Flusswassers einsetzt. Aber Seen müssen nicht immer durch Flüsse entstehen, weshalb man verschiedene Typen unterscheidet.

Glazialseen

Ein Glazialsee ist ein See, der durch Schmelzwasser von Gletschern entstanden ist. Die meisten Seen der Erde haben im Schmelzwasser ihren Ursprung. In der Nähe aktiver Gletscher können sich so auch kurzlebige Seen bilden. Im Winter, wenn der Gletscher nicht schmilzt, verschwinden sie wieder.

Tektonische Seen

Ein tektonischer See entsteht dort, wo die Erdkruste durch Verschiebung der Platten aufreißt. In dem Riss sammelt sich Wasser und bildet mit der Zeit einen See. Der Baikalsee ist ein solcher See.

Abdämmungsseen

Stürzen große Mengen Geröll und Felsen von einem Berg oder kommt es zu Vulkanausbrüchen, können sich Abdämmungsseen bilden. Sie sind quasi ein natürlicher Stausee. Das plötzlich aufgetretene Gestein blockiert einen Abfluss und hält auf diese Weise Wasser gefangen. Fließt genug nach, bildet sich ein See.

Thermokarstseen

In Gebieten mit Dauerfrostboden können sich Thermokarstseen bilden. Oberflächlich schmilzt das Eis. In der Tiefe hält es jedoch das Schmelzwasser davon ab, in der Erde zu verschwinden.

Darüber hinaus gibt es noch Kraterseen nach Meteoriteneinschlägen oder Vulkanausbrüchen. Verschieben sich Flussläufe, können sich Altwasserseen aus den Resten bilden. Manchmal spielen auch mehrere Faktoren, wie Erdbeben und Plattenverschiebung sowie schmelzende Gletscher, eine Rolle.

Verschiedene Arten von Seen

Die meisten Seen sind Süßwasserseen. Daneben gibt es aber auch solche, die mit Salzwasser gefüllt sind, oder unterirdisch liegen.

Salzwassersee

Salzwasserseen sind Binnengewässer ohne Abfluss. Sie liegen meistens in trockenen Gebieten wie Wüsten, wodurch sich ihr Salzgehalt durch Verdunstung weiter erhöht. Kommt nicht ausreichend Wasser nach, entsteht eine Salzwüste.

Salzwasserseen sind eine wichtige Quelle für Speise- und Badesalz. Auch Phosphate gewinnt der Mensch aus ihnen.
Den höchsten Salzgehalt hat der Don-Juan-See in der Antarktis. Er besteht zu 44 % aus Salz. Zum Vergleich, die Weltmeere haben einen Salzgehalt von lediglich 3 bis 4 %. Selbst das Tote Meer besitzt nur 28 % Salz.Der Aralsee war ursprünglich ein großer Salzwassersee. Durch Austrocknung und Verlandung ist er mittlerweile in viele kleine Teile zersprengt. Sein Salzgehalt hat sich auf etwa 8 % erhöht.

Fische können in Salzwasserseen nicht überleben. Auch Pflanzen haben es dort schwer. Lediglich halophile, also „salzliebende“, Lebewesen sind ausreichend auf diese Belastung angepasst. Dazu gehört beispielsweise der Salzkrebs, der sich von Algen ernährt. Er ist Beute des Flamingos, weswegen man auch diese Vögel häufig bei Salzwasserseen antrifft.

Unterirdischer See

Sowohl unter Gletschereis als auch in Höhlen können sich Seen bilden. Diese werden als unterirdische Seen oder Höhlenseen bezeichnet. Ein Höhlensee kann ebenso mit Lebewesen bevölkert sein wie ein See an der Oberfläche. Teilweise werden Fische durch Spalten oder Abflüsse auch in unterirdische Seen geschwemmt.


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