Nicht gut Kirschen essen: Herkunft und Bedeutung des Sprichwortes
Das Sprichwort „Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen.“ kennen schon kleine Kinder. Es wird benutzt, wenn du einer anderen Person deutlich machen möchtest, von wem man sich besser fernhalten sollte. Jemand, mit dem „nicht gut Kirschen essen ist“, gilt als schwieriger Mensch und unangenehmer Zeitgenosse.
Diese Redewendung kannst du also als Warnung vor schwierigen Gesprächspartnern nutzen. Gleichzeitig bist auch du davor gewarnt, wer in Gesprächen oder generell im Alltag nicht einfach zu händeln ist. Im folgenden erfährst du hier, woher der Ausspruch „Nicht gut Kirschen essen“ stammt, wie lange es ihn schon gibt und was genau er bedeutet.
Nicht gut Kirschen essen: Herkunft des Sprichwortes
Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Zu dieser Zeit galten Kirschen als sehr selten und wertvoll. Anders als heutzutage konnten sich nur reiche oder wohlhabende Menschen das Luxusgut Kirschen leisten. In der Gesellschaft anderer gut betuchter Menschen traf man sich dann, um gemeinsam Kirschen zu essen und sich zu unterhalten. Ärmere Teile der Bevölkerung konnten von Kirschen und ihrem fruchtigen Geschmack nur träumen.
Da diese Menschen natürlich gerne auch von den Kirschen naschen wollten, mischten sie sich gerne unter diese Gesprächsrunden. Das musste heimlich erfolgen, um den größtmöglichen Verzehr von Kirschen erzielen zu können. Einigen Reichen fiel das nicht weiter auf, manche erkannten nach einer Zeit aber genau, wer nicht zum auserwählten Kreis gehörte.
War dies der Fall, gab es eine gemeine Methode, um die unerwünschten Menschen zu verscheuchen. Die Kirschen wurden weiter genüsslich verzehrt, während man die Kerne ausspuckte und damit versuchte, die armen Menschen zu treffen. Nach einiger Zeit hatten diese es im wahrsten Sinne des Wortes satt und verschwanden wieder. Die Reichen waren somit wieder unter sich und die Armen wieder bei ihresgleichen.
Mit diesen aufmerksamen wohlhabenden Bürgern war nicht gut Kirschen essen.
Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen: Bedeutung des Sprichwortes damals und heute
Im Mittelalter galt dieses Sprichwort als Warnung für andere arme Menschen. Untereinander konnten sie sich austauschen, bei wem „gut Kirschen essen war“ und bei wem man damit rechnen musste, mit Kirschkernen bespuckt zu werden. Es diente als taktisches Mittel dafür, seine Chance zu erhöhen, fruchtige Kirschen verspeisen zu können.
Noch heute wird diese Redewendung gern und häufig verwendet. Natürlich bespuckt niemand mehr andere Gesprächspartner mit Kirschkernen, dennoch wird der Ausdruck benutzt, um sein Gegenüber zu beschreiben. Anderen dient er sozusagen als Warnung.
Mit wem also „nicht gut Kirschen essen“ ist, der gilt als autoritär, sehr streng und unangenehm. Du kannst die Redewendung auch nutzen, um anderen deutlich zu machen, dass dein Gegenüber unfreundlich und nicht sehr umgänglich ist und sich möglicherweise sogar ablehnend verhält.