Wie schützen sich Eisbären vor Kälte – 5 krasse Fakten zur Anpassung und zum perfekten Energiehaushalt
Eisbären sind extrem gut an die Kälte angepasst.
Denn der ganze Eisbärkörper ist ein hocheffizientes Wärmeschutzsystem.
Und dabei erreichen Eisbären eine Energieeffizienz, welches unter den Säugetieren ihres Gleichen sucht.
Fünf wesentliche Faktoren bewirken, dass der Eisbär dieser enormen Polarkälte standhält und sich ideal an seine Umwelt anpassen konnte.
Inhalt
Eisbären haben eine richtig krasse Energiebilanz
Ich habe es nie getestet…
Aber Eisbären soll man nicht über eine Wärmebildkamera wahrnehmen können.
Denn sie geben kaum messbare Körperwärme ab.
Und so überrascht es nicht, dass selbst Militärausrüstung den Eisbär nicht erkennen kann.
Die einzige Schwachstelle soll die Schnauze sein.
Denn dort lassen sich leichte Ausschläge in Wärmebilder und -mustern erkennen.
Dass Eisbären ewig weit laufen und schwimmen können, ist den Meisten bekannt.
Sie legen nämlich täglich mehrere Hundert Kilometer zu Fuß zurück.
Und selbst ein Schwimmmarathon von mehreren Stunden ist für einen Eisbär kein Problem.
Dies können sie aber nur erreichen, weil sie durch ihren enormen Kälteschutz wunderbar an ihre Umgebung angepasst sind und keine Wärmeenergie nach außen verlieren.
Eisbären haben schwarze Haut
Ja, tatsächlich.
Unter ihrem Fell ist die Haut schwarz.
Wieso?
Schwarz zieht die Sonne an, so sagt es der Volksmund.
Das stimmt natürlich nicht.
Aber schwarze Haut speichert Sonnenenergie.
Denn umso heller ein Körper ist, umso mehr Licht wird reflektiert.
Ein schwarzer Körper hingegen absorbiert Licht und somit Wärmestrahlungen.
Im Klartext heißt das, die Lichtstrahlen treffen auf die schwarze Haut des Bären und werden nicht zurückgeworfen.
Stattdessen verteilt sich das Licht über der Haut.
Der Eisbär besitzt somit eine eingebaute Wärmespeicherung in seiner Haut.
Krass, oder?
Aber da geht noch mehr…
Unter der Haut befindet sich eine 10 Zentimeter dicke Fettschicht.
Diese wirkt wie eine zusätzliche Isolierung und lässt kaum Körperwärme entweichen.
Eisbären besitzen kein weißes Fell
Stattdessen ist das Fell durchsichtig.
Die Lichtstrahlen der Sonne lassen es lediglich weiß erscheinen.
Es handelt sich somit nur um eine Reflektion des Sonnenlichtes, was den Eisbär weiß erscheinen lässt.
Außerdem sind die einzelnen Fellhaare innen hohl.
Und dies ist ein extrem geniales Design der Evolution.
Denn durch die hohlen Fellhaare wird die Luft nicht nur zwischen den Haaren, sondern auch direkt in den Fellhaaren gehalten.
Im Prinzip ist das Ganze so ähnlich zu verstehen, wie eine zusätzliche Wärmeisolierung.
Dadurch kann die warme Luft kaum nach außen entweichen.
Der Bär gibt insgesamt weniger Wärme ab und ist somit hoch effizient in seiner Energiebilanz.
Die Haut ist, wie bei einem Wasservogel auch, mit Drüsen ausgestattet.
Diese Drüsen stoßen ein Sekret aus, welches wasserabweisend wirkt.
Wenn ein Eisbär ins Wasser geht und schwimmt, sorgen die Drüsen dafür – dass die Flüssigkeit nicht ins Innere des Felles eindringt.
Und wenn der Eisbär schließlich aus dem Wasser steigt, sorgt die ölige Flüssigkeit dafür – dass das Wasser bei einmal Schütteln sofort abfällt. Dadurch kann das Wasser und somit der Eisbär selbst, niemals einfrieren.
Die Sohlen des Eisbären sind wie Schneeketten
Auch die Sohlen des Bären sind extrem gut an das kalte Wetter angepasst.
So besteht die Haut unter der Tatze aus einer zentimeterdicken Hornschicht.
Dadurch dringt weniger Kälte ein und der Bär ist auch von unten herum geschützt.
Aber da geht auch noch mehr…
Denn die Hornhaut unter der Eisbärpfote ist durchwachsen mit kleinen Papillen.
Diese Papillen sind so etwas, wie kleine Warzen und Wucherungen.
Dadurch funktioniert die Pfote wie ein Fußballschuh oder eine Schneekette.
Bei jedem Tritt sackt der Eisbär, durch die Papillen ins Eis ein und bekommt somit einen sicheren Halt.
Dadurch besteht für den Eisbär auch auf sehr glatten Eis keine Rutschgefahr.
Diesen Sohlen hat der Eisbär es zu verdanken, dass er auf der rutschigen Eisoberfläche eine Spitzengeschwindigkeit von circa 35 bis 40 km/h erreichen kann.
Zum Vergleich…
Der derzeit schnellste Mann Usain Bolt erreicht im Sprint eine Geschwindigkeit von circa 43,5 km/h.
Aber nur auf 100 Meter.
Ein Eisbär kann allerdings diese Spitzengeschwindigkeiten auch auf langen Strecken halten.
Und das Ganze sogar unter Extrembedingungen, wie Rutschgefahr und Minusgrade.
Zusammenfassung:
- Eisbären sind extrem gut an die Kälte im Norden angepasst.
- Durch ihre schwarze Haut saugen sie die Sonnenstrahlen förmlich auf.
- Das Eisbärfell ist, dank der hohlen Fellhaare, so konstruiert, dass er kaum Wärme abgibt.
- Das ölige Sekret, welches seine Haut ausstößt – ist wasserabweisend und somit kann der Eisbär nicht erfrieren.
- Eine zusätzliche zehn Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut sorgt ebenfalls für eine perfekte Thermoisolierung.
- Aufgrund seiner speziellen Pfoten, welche mit zusätzlichen Wucherungen und Polstern versehen sind, bekommt der Eisbär beim Laufen zusätzlichen Grip und besseren Halt.