Angstneurose
Angstneurose ist ein Begriff, welcher durch Sigmund Freud eingeführt und geprägt wurde. Kennzeichen dieser Neurosen sind intensive und quälende Angstzustände, welche sich psychisch und somatisch äußern.
Betroffene können zwar den Ursprung ihrer Angst benennen und auf das Objekt, welche den Zustand hervorruft, zeigen. Sie können allerdings keinen Grund nennen, weshalb sie Angst verspüren. Damit unterscheidet sich die Angstneurose von der Angststörung und Phobie, welche einen einfachen (oftmals irrationalen) Grund liefern.
Freud sah den Grund der Angst, in einem innerlichen Konflikt – welcher sich als Versagensangst, Schuldangst oder Existenzangst zeigt. Er vermutete, dass der Konflikt eingeschlossen bzw. psychisch eingeklemmt ist und Energien erzeugt, welche dann eine Art Eigenleben entwickeln. Die Auflösung des Konflikts, im Rahmen einer Psychoanalyse, soll die Energie – welche durch die Angst gebunden war – freisetzen und Heilung versprechen.
In späteren Angsttheorien wird die Angstneurose als etwas Erlerntes, als Ausdruck einer unbewussten Konditionierung, beschrieben. Dabei lernen Kinder am Modell ihrer Eltern, wovor sie Angst haben. Später können sie dann das Angstobjekt zwar benennen, aber die Angstursache fehlt ihnen.