Antagonist
Antagonist bedeutet Gegenspieler oder Widersacher. Demnach sind Antagonisten in der Literatur auch Gegner der Hauptfiguren, des Helden bzw. Protagonisten.
Innerhalb der Psychologie und Neurowissenschaften sind Antagonisten eine Komponente in einem bestimmten Wirksystem, innerhalb des Organismus. Die Gruppe der Antagonisten wirken dementsprechend hemmend, indem sie die Ausschüttung von Hormonen oder Neurotransmittern stoppen, verlangsamen oder verhindern.
Ihre Gegenspieler, die Agonisten, wirken dementsprechend förderlich und entfachen ihre Wirkung, in dem sie den Organismus bzw. einzelne Organe entsprechend erregen. Der Parasympathikus, als hemmender Teil des vegetativen Nervensystems und als Gegenspieler des Sympathikus, ist demnach ein Antagonist.
Bei Muskeln spricht von Antagonisten als Gegenspieler der agonistischen Muskeln. So gibt es beispielsweise Beuger (flexors) und Strecker (extensors). Bei einer normalen Armbewegung dient der Bizeps als Beugemuskel und der entgegengesetzte Trizeps als Strecker.
Der Beuger (Bizeps, Agonist) wird bei einer Bewegung verkürzt, wodurch Spannung (Energie) in diesen Muskel aufgebaut wird. Gleichzeitig sorgt der Strecker, als Antagonist, für eine Gegenspannung – indem er sich auseinanderzieht. Dadurch findet eine Art von Tauziehen zwischen Bizeps und Trizeps statt, wodurch der Arm, als Ganzes, stabil bleibt. Somit wirkt der Antagonist ebenfalls als Gegenspieler des agonistischen Muskels und hemmt dessen kompletten Spannungsaufbau.
In der Pharmakologie stellt man antagonistische Arzneimittel her, welche bestimmte Organe und Bereiche im Individuum beruhigen sollen. Diese funktionieren analog den körpereigenen Antagonisten und sollen eine ungewollte Neurotransmitter- oder Hormonausschüttung stoppen bzw. verhindern. Außerdem gibt es auch agonistische Arzneimittel oder Drogen, welche in gewissen Bereichen auch Nebenwirkungen haben und durch den gezielten Einsatz antagonistischer Wirkstoffe partiell wirkungslos werden.
Mehr dazu findest du hier: Agonist und Antagonist in Muskeln, Medizin und Biochemie