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Eigene Anspruch


Der eigene Anspruch ist ein Richtwert, welcher sich innerhalb eines individuellen Anspruchsniveaus befindet. Umgangssprachlich wird der Ausdruck oft mit Wünschen oder Bedürfnissen gleichgesetzt. Doch tatsächlich handelt es sich beim eigenen Anspruch um einen Schwellenwert bzw. eine Reizschwelle. Wird der eigene Anspruch unterschritten, zum Beispiel durch Misserfolg, kommt es zu einer Spannung zwischen der Realität und dem eigenen Anspruch.

Durch das dann einsetzende Anspruchsdenken sollen Möglichkeiten gefunden werden, um dem eigenen Anspruch zu genügen bzw. zu stabilisieren. Langfristige Misserfolge senken das Anspruchsniveau herab, wodurch die Reizschwelle des eigenen Anspruchs ebenfalls langfristig fällt. Demnach setzen Reize, welche aus der Umwelt stammen, viel später (bei niedrigen Ansprüchen) ein. Man spricht dann von weniger Anspruch oder gesenkten Ansprüchen.

Langanhaltende Erfolge wiederum sorgen dafür, dass sich das Anspruchsniveau mittelfristig erhebt, wodurch auch der eigene Anspruch als Reizschwelle ansteigt. Das Anspruchsdenken, als Gesamtheit aller Denkweisen und Lösungsansätze innerhalb des Anspruchsniveaus, findet dadurch ebenfalls mehr Möglichkeiten, den eigenen Anspruch weiter zu erhöhen.

Dies führt dazu, dass schon bei kleineren Misserfolgen, welche anspruchslosere Menschen überhaupt nicht begreifen können, es zur Spannung zwischen eigenen Anspruch und Umweltreiz kommt. Dadurch reagieren anspruchsvolle Menschen vergleichsweise früher, um kurzfristig ihren eigenen Anspruch zu stabilisieren und langfristig ihr Anspruchsniveau nicht zu gefährden.


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