Eigenkapitalquote als Richtwert bei Banken, Unternehmen oder Hauskauf
Die Eigenkapitalquote drückt aus, wie hoch das Eigenkapital am Gesamtkapital ist.
Dies ist die allgemeinen Definition. Jetzt zum Beispiel.
Inhalt
Was bedeutet die Formel zur Eigenkapitalquote
Du rechnest also das Eigenkapital durch das gesamte Kapital.
Das bedeutet für Dich.
Angenommen du hast in deinem Unternehmen, deinem Haus oder irgendeiner anderen Anschaffung 1.000 Euro von deinem Ersparten hineingesteckt.
Gleichzeitig hast du dir 9.000 Euro irgendwo geborgt und diese ebenfalls in das Projekt investiert.
Dann stecken im ganzen Projekt (1.000 € + 9.000 €) 10.000 Euro.
Jetzt wieder zur Formel.
1.000 Euro Eigenkapital geteilt durch 10.000 Gesamtkapital ergeben 0,1.
Das wird mit 100 multipliziert und du erhältst 10 %.
Eine Eigenkapitalquote von 10% bedeutet also, dass 10% bzw. ein Zehntel des gesamten Geldwertes von dir stammen.
Der übrige Teil, also 90 % bzw. 9 Zehntel, stammen woanders her.
Dies können Banken oder private Geldverleiher sein.
Wie hoch muss die Eigenkapitalquote sein?
Es kommt ganz darauf an, auf welcher Seite du stehst.
Denn beim Hausbau oder einer Unternehmensgründung willst du schließlich nicht dein eigenes Geld investieren.
Dies ist zwar finanzwirtschaftlich unvernünftig, aber sehr oft notwendig.
Denn Banken wollen schließlich, so wenig wie möglich Geld verleihen und setzen deshalb oftmals auf hohen Eigenkapitalquoten.
Die Eigenkapitalquote ist somit ein Richtwert für Bonität, Zahlungsbereitschaft und Ausfallrisiko bei Krediten.
Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad
Nehmen wir einmal an…
Du hast ein Sparkonto, ein Aktien-Depot oder einen Bausparvertrag, welcher 7% Zinsen abwirft.
Und dort stecken 10.000 Euro drin, welche jedes Jahr zu 7% verzinst werden.
Für dich persönlich wäre diese Anlage zu 100% durch Eigenkapital gedeckt.
Denn nur dein Geld steckt da drin.
Aber das Geld borgst du ja Jemanden.
Beim Aktien-Depot ist es ein Unternehmen oder Ähnliches, bei einem Sparkonto borgst du es der Bank.
Isoliert betrachtet – hätte dann, das Unternehmen bzw. die Bank bei deinem Sparplan eine Eigenkapitalquote von 0%.
Nun investieren ja immer mehrere Menschen gleichzeitig in eine Geldanlage, Depot oder Aktie.
Aber dort steckt immer geborgtes oder fremdes Geld drin.
Und diejenigen welche es sich borgen – Banken, Unternehmen – haben dann immer eine Eigenkapitalquote von 0 %.
Wieso möchte man eine Eigenkapitalquote von 0 % haben?
Bleiben wir einmal bei deinem Beispiel.
Du hast den Sparplan, welcher dir jedes Jahr 7 % Zinsen garantiert.
Jetzt willst du ein Unternehmen gründen oder ein Haus bauen.
Also gehst du zur Bank und erkundigst dich bezüglich eines Kredites.
Die Bank würde dir einen Kredit über 3,5 % Zinsen geben.
Das heißt dann, dass du auf der einen Seite 7 % Zinsen aus deiner Anlage bekommst und nur 3,5 % Zinsen zurückzahlen müsstest.
Geil oder?
Jetzt spiel den Gedanken einmal weiter.
Du könntest dir unendlich viel Geld zu 3,5 % Zinsen borgen und würdest es zu 7% Zinsen weiter verborgen.
Und so ähnlich geht man vor.
Gläubiger, wie Banken wollen natürlich nicht mit ihrem Geld arbeiten – welches in zinserträglichen Anlagen steckt.
Sie wollen mit dem Geld von anderen Menschen arbeiten und fordern daher hohe Eigenkapitalquoten.
Daher nehmen sie dein Eigenkapital oder schreiben dir eine Eigenkapitalquote, für einen Kreditvergabe, vor.
Dieses Geld, welches du mitbringst – investieren diese in zinserträgliche Fonds, welche zum Beispiel 7 % abwerfen.
Außerdem willst du ja einen Kredit haben.
Also verleihen sie dir, dein Geld zurück – als Kredit.
Deshalb ist eine zu hohe Eigenkapitalquote aus finanzwirtschaftlicher Sicht eher schlecht.
Wenn du dein Geld aber sowieso nicht anlegst, dann kannst du es auch in dein Unternehmen stecken.
Dann garantiert eine hohe Eigenkapitalquote gleichzeitig eine hohe Bonität und ein geringes Risiko für die Bank.
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