Fingerclip im Krankenhaus – Was ist das und wie funktioniert dieser?
Im Krankenhaus bekommst du zur Überwachung einen Fingerclip, meist um den Zeigefinger, angesteckt.
Dieses Gerät nennt sich Pulsoximeter.
Was das kann und wie dieser funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhalt
So funktioniert ein Pulsoximeter
Eigentlich sagt es der Name schon.
Puls und Oximeter – stehen für Pulsmessung und Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut.
Dieser Clip macht demnach zwei Dinge auf einmal.
Und so geht’s.
Der Clip muss an einer Körperstelle angebracht werden, welche relativ dünn ist.
Denn der Pulsoximeter arbeitet mit Licht, besser gesagt mit Infrarot Licht.
Somit kannst du diesen entweder am Zeh, am Ohrläppchen oder am Finger anbringen. Auf jeden Fall an eine Körperpartie, welche so dünn ist – dass diese durchleuchtet werden kann. Im Krankenhaus befestigt man diesen meistens an den Fingern, weil dies die bequemste Variante für Krankenschwestern oder Patienten ist.
An der oberen Seite befindet sich eine Lichtquelle, welche Infrarotsignale aussendet.
Die untere Seite empfängt diese Infrarot Signale.
Somit gibt es eine Lichtquelle und Empfangsstelle, welche die Lichtsignale misst.
Dein Finger wird dabei vollständig durchstrahlt und es wird dadurch deine Blutbeschaffenheit untersucht.
Denn, je nach Sauerstoffgehalt ist dein Blut – heller oder dunkler gefärbt.
Wieso?
Der rote Blutfarbstoff heißt Hämoglobin. Dieses Protein ist in der Lage, Sauerstoff aufzunehmen. Ohne dieses Protein könnte der Sauerstoff aus den Lungen nicht ans Blut gebunden werden. Somit würde das Blut als Transportsystem nicht funktionieren und die Organe würden keinen Sauerstoff erhalten. Also sagt die Färbung des Blutes etwas über den Gehalt des Hämoglobin im Blut aus. Und ist dieser ausreichend hoch, kann Sauerstoff über das Blut abtransportiert werden.
Wenn jetzt so ein Leuchtsignal gesendet wird, empfängt der Sensor auf der gegenüberliegende Seite – wie stark das Licht ankommt.
Dadurch kann der Pulsoximeter bestimmen, wie viel Sauerstoff sich in deinem Blut befindet.
Ganz nebenbei wird auch der Puls gemessen.
Denn die Klammer kann deinen Herzschlag erkennen, indem sie die Taktfrequenz des Blutes erkennt.
Auch für den Hausgebrauch kann man diese Pulsoximeter kaufen.* Also falls du auch zu Hause deinen Puls und deine Blutzusammensetzung überwachen willst, bietet sich so etwas an.
Wie sinnvoll sind Pulsoximeter für den Hausgebrauch
Normalerweise werden diese nur in Krankenhäuser oder bei Notärzten eingesetzt. Dementsprechend gelten diese Überwachungsgeräte dort als Standard, da Blutdruck und Sauerstoffgehalt genaue Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Patienten geben.
Im normalen Hausgebrauch sind diese Geräte überflüssig. Dennoch messen einige Sportler, gerade aus dem Ausdauersport kommend, ihre Werte – um ihren derzeitigen Leistungsstand abzurufen. Ruhepulsmessgeräte geben ähnliche Aufschlüsse, welche für den Hobbyathleten bis zum Marathonläufer völlig ausreichend sind.
Wer auf Sponsorengelder angewiesen ist und Bestleistung beim nächsten Lauf abrufen muss, dem sei so ein Gerät gestattet. Alle anderen sollten überlegen, ob man sich durch dieses Gerät nicht zu sehr unter Druck setzen lässt.
Menschen mit Vorbelastungen, wie Asthma oder COPD, können damit ebenfalls die beiden wichtigen Werte überwachen lassen. Allerdings machen Hausmessungen immer eines deutlich. Die Menschen machen sich verrückt, messen permanent irgendetwas. Und dies machen sie nur, um etwas zu messen.
Scheinbar soll ihnen das Gerät Sicherheit geben. Sind die Werte in Ordnung, ist die Welt in Ordnung. Sind die Werte schlecht, macht man sich zusätzlich verrückt. Normalerweise müsste dann der Notarzt gerufen werden, was viele Menschen allerdings nicht tun. Da stellt sich schon die Frage, wieso man sich von einem Gerät verrückt machen und seinen Alltag bestimmen lässt. Sicherheit schenken diese Geräte dann eher nicht. Stattdessen verunsichern sie die Menschen zusätzlich.
Also sind die Teile für den Ottonormalverbraucher eher hinderlich als nützlich. Im Krankenhaus haben die Fingerclips dennoch einen Nutzen, da durch die Analyse bessere Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Patienten gezogen werden können. Und schließlich wird einem dort tatsächlich geholfen, anders als im Alltag der meisten Menschen.
Wie verwendet man ein Pulsoximeter?
Das Pulsoximeter kann den Sauerstoffgehalt an verschiedenen Körperstellen messen. Im Krankenhaus verwendet man es oft als Fingerclip. Aber auch an Ohrläppchen oder am Zeh kann man das Gerät anhängen. Dabei funktioniert das Anhängen wie bei einer Wäscheklammer.
Es gibt allerdings auch Klebesensoren, welche man bei Langzeitanwendungen an den Körper heftet. Dadurch kannst du dich mit dem Gerät auch bewegen, bist nicht eingeschränkt und die Aufzeichnung liefert dennoch aussagekräftige Werte.
Dabei solltest du beachten, dass die Lichtiode und die Lichtquelle immer übereinander liegen. Denn die Iode muss das Licht der Quelle auffangen können, um funktionstüchtig zu sein.
Bei Verwendung der Fingerclips ist es egal, welchen Finger man verwendet. Für die Aussagekraft der Messung spielt dies keine Rolle. Im Krankenhaus wird oft der Mittel- oder Zeigefinger verwendet, da hier die höchste Finger-Griff-Präzision vorhanden ist. Denn beim Ringfinger kann, aufgrund der motorischen Unfähigkeit einiger Menschen, das Gerät öfter irgendwo hängen bleiben und muss dann neue angeklammert werden.
Kann man falsch messen?
Es kann zu Messfehlern kommen, welcher durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
- Nagellack
- kalte Finger
- zu geringer Blutdruck
- niedrige Methämoglobinwert
Auch Infrarotstrahlungen einer Wärmelampe können zu Messfehlern führen. Diese muss sich dann allerdings sehr nahe am Sensor des Gerätes befinden.
Nagellacke oder Fingerpilze beeinträchtigen die Lichtfunktion des Geräts. Dadurch kann der Finger nicht genügend durchleuchtet werden, weshalb sich Messfehler einstellen.
Sind die Finger kalt oder solltest du frieren, kann es ebenfalls zu Messfehlern kommen. Denn die Schutzfunktion des Körpers sorgt bei Kälte dafür, dass Blut aus den äußeren Extremitäten (Finger, Zehen, Hände, Füße) ins Körperinnere gepumpt wird, umso lebenswichtige Organe zu schützen. Diese Abwehrfunktion ist überlebenswichtig und völlig normal, beeinträchtig aber die Analysefunktion eines Fingerclips.
Welche Werte sollte das Pulsoximeter anzeigen
96 bis 99 Prozent Sauerstoffsättigung im Blut sind völlig normal. Dieser Wert kann allerdings schwanken, was auf das Alter oder den Gesundheitszustand des Messenden zurückzuführen ist. Raucher haben üblicherweise circa 85 Prozent Sauerstoffsättigung, was bei Nichtrauchern – welche diesen Umstand nicht gewöhnt sind – ein Gefühl der Atemnot beschert.
Der Puls wird oft in der englischen Schreibweise angezeigt. Dort steht dann als Abkürzung „bpm“, was „beat per minute“ oder auf Deutsch „Schläge pro Minute“ bedeutet.
Dein Puls sollte bei circa 60 bis 80 Schlägen pro Minute liegen. Dieser Wert kann allerdings ebenfalls variieren. So kann der Ruhepuls am Morgen, direkt beim Aufstehen, noch bei 45 Schlägen sein. Sobald du dich bewegst, kann dieser auf 90 bis 100 Schläge pro Minute ansteigen.
Um beide Werte (Puls + Sauerstoff) zu analysieren, macht es nur Sinn – die Langzeitauswertung zu sehen. Wachst du jeden Morgen mit einem Ruhepuls von 45 Schlägen auf und dieser ist eines Morgens bei 60, kann dies auf eine bevorstehende Krankheit hinweisen. Irgendeine Entzündung oder Virus ist noch nicht ausgebrochen, aber dein Blut beginnt schon mit der Bekämpfung des Eindringlings.
Wozu sollte man diese Werte wissen?
Wie schon oben beschrieben, ist dies oft überflüssig. Gesunde Menschen sollten sich nicht mit Geräten überwachen, welche Sicherheit versprechen, aber eigentlich nur zu Unsicherheit führen.
Die Sauerstoffsättigung im Blut ist wichtig, da diese anzeigt – wie gut deine Zellen mit Sauerstoff versorgt werden. Du atmest Sauerstoff ein, dieser gelangt über die Lungen ins Blut und jede Zelle des Körpers wird durch den Blutkreislauf damit versorgt.
Um dies zu können, muss Wasser im Blut vorhanden sein, da dies Eisen löst. Ein Eisenprotein ist das Hämoglobin. Dieses Protein kann man sich wie einen Schlüssel vorstellen. Der Sauerstoff ist das Schloss dazu. Der Schlüssel passt direkt auf das Schloss und somit kann nur das Hämoglobin im Blut, den erforderlichen Sauerstoff aufnehmen und abtransportieren.
Der Sauerstoffgehalt bzw. die Sättigung gibt nun an, wie hoch der Sauerstoffgehalt im Blut ist. Bei Sauerstoffmangel bzw. einer geringen Sättigung kann es zu den üblichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Symptomen kommen. Dies können Schwindel, Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche oder Atemnot sein.
Da in Deutschland jedes Jahr die meisten Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, entstand um diese Produkte ein regelrechter Hype. Viele Internet-Seiten beschreiben, welche Folgen ein zu geringer Sauerstoffgehalt oder ein zu hoher Puls haben. Deshalb verkaufen sich Blutdruckmessgeräte, Pulsoxymeter und andere Geräte so gut.
Aber es muss dazu gesagt werden, dass ein Pulsoximeter diese Bereiche zwar misst, aber nicht ändert. Vielen Menschen wird hier eine mögliche Krankheit aufgemalt, welche man früh genug erkennen kann bzw. muss.
Anstatt zu messen, lohnt es sich:
- weniger essen zu essen
- besser essen, also weniger Fleisch und synthetischen Zucker, dafür mehr Obst und Gemüse
- mehr Sport zu treiben
- weniger Stress ausgesetzt sein
- und bessere zwischenmenschliche Beziehungen zu führen
All dies sind Faktoren, welche sich auf den Gesundheitszustand förderlich auswirken. Der Fingerclip zeigt dir gewisse Werte zwar an, welche deinen Gesundheitszustand erkennen lassen, werden ihn aber nicht bessern.
Und falls die Werte einmal zu hoch (Puls, Blutdruck) oder zu niedrig (Sauerstoffgehalt) ist, kann dies zu Stress führen. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die oben genannten Werte aus, weshalb es nicht zu wissen, oftmals besser ist.
Doch…
Wer von seinem Hausarzt, den Ratschlag erhält – sich ein Pulsoximeter anzuschaffen, sollte es auch tun. Und wer diesen Rat nicht bekommt, sollte es wirklich unterlassen. Denn so ein Teil zeigt immer auf, dass etwas nicht stimmt. Man sucht förmlich nach Krankheiten und wird mitunter krank. Denn wie heißt es doch…
„Wer suchet, der findet.“
Und so kann es durchaus sein, dass man sich seine Krankheiten selbst aussucht.