Unterschied zwischen wasserabweisend, wasserfest & wasserdicht
Die Begriffe wasserabweisend, wasserfest und wasserdicht beziehen sich auf die Fähigkeit von Materialien, das Eindringen oder Durchdringen von Wasser zu verhindern. Wichtig sind diese Begriffe bei Bauteilen, Geräten oder Kleidungsstücken.
Am Beispiel von Kleidung wird der Unterschied von wasserabweisend und wasserdicht deutlich. Eine wasserabweisende Jacke kann durchaus bei langer Einwirkung von Regen oder Schnee Feuchtigkeit durchlassen. Wasserdichte Jacken hingegen bleiben wasserdicht.
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Wasserfest in der Bekleidung
Wasserfeste Bekleidung bietet einen gewissen Schutz vor Nässe. Das Material ist so dicht gewebt, dass Feuchtigkeit von außen nur schwer eindringen kann. Ist es allerdings eine gewisse Zeit der Nässe ausgesetzt, dringt irgendwann Wasser durch. Im Vergleich zur wasserfesten und wasserdichten Bekleidung bietet sie den geringsten Schutz.
Wasserabweisende Bekleidung
Einen stärkeren Schutz bieten wasserabweisende Materialien. Sie sind mit einer Imprägnierung versehen, die den dicht gewebten Stoff zusätzlich schützt und somit wasserabweisend macht. Der Fachbegriff für die wasserabweisende Eigenschaft lautet „hydrophob“.
Der Schutz durch die Imprägnierung hält nicht dauerhaft an; er muss regelmäßig erneuert werden. Das gilt besonders für Schuhe, die durch Schuhcreme oder imprägnierende Mittel wasserabweisend gemacht werden. Durch die Bewegung beim Gehen nutzt sich die Imprägnierung ab und muss vor jedem Tragen erneuert werden.
Wann ist ein Kleidungsstück wasserdicht?
In seiner auf die Wasserdurchlässigkeit von Materialien bezogenen Bedeutung sind mit „wasserdicht“ Begriffe umschrieben wie undurchlässig, imprägniert, hermetisch geschlossen und unpassierbar. Hier regeln DIN-Normen die Höhe der Wasserdichtigkeit. Sie wird bestimmt durch den Wasserdruck einer Wassersäule, dem ein Kleidungsstück ausgesetzt werden kann.
Die europäische Norm teilt in verschiedene Klassen von Wasserdichte ein. Prallt der Druck einer Wassersäule von 800 mm auf eine Stelle ein und hält diese stand und lässt kein Wasser durch, sind diese Kleidungsstücke wasserdicht nach Klasse eins und zwei. Klasse drei hält dem Wasserdruck einer 1.300 mm hohen Wassersäule stand; für Klasse vier gilt das Standhalten einer Wassersäule von 2.000 mm.
Einige besondere Materialien für wasserdichte Kleidung können Wassersäulen von 10.000 bis 30.000 mm standhalten.
Wasserdichte bei Uhren
Wasserdichtigkeit bei Uhren lässt sich in vier Klassen einstufen. Auch hier wird nach dem Druck einer Wassersäule klassifiziert. Die Klasse eins entspricht einem Druck von drei bar – einer Wassersäule von 30 Metern Höhe – und besagt, dass die Uhr Wasserspritzer aushält.
Mit Uhren der Klasse zwei ist Duschen möglich. Sie halten dem Druck von fünf bar – einer Wassersäule von 50 Metern – stand. Klasse drei mit einer Dichtigkeit von zehn bar für Uhren besagt, dass sie beim Schwimmen getragen werden können. In die vierte Klasse gehören Taucheruhren, die auf 20 bar geprüft sind.
Wasserdichtigkeit bei technischen Geräten und an Bauwerken
Bei technischen Geräten und Messinstrumenten ist Wasserdichtigkeit eine dringliche Eigenschaft, denn viele Geräte reagieren auf das Eindringen von Wasser und können ihre Funktionalität verlieren.
Hausdächer sind durch die besondere Konstruktion der sich überlappenden Dachziegel vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Flachdächer hingegen brauchen einen besonderen Schutz vor den Witterungsbedingungen durch Flachdachimprägnierungen.