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Unterschied zwischen Konzentrationslager und Vernichtungslager


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Sowjetische Gulag als Arbeits- und Konzentrationslager


Konzentrationslager im nationalsozialistischen System waren generell darauf ausgerichtet, Häftlinge durch katastrophale Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Tod zu führen. Vernichtungslager hingegen fungierten ausschließlich als Mordmaschinerie. Es sollten so viele Menschen wie möglich durch Vergasung oder Erschießung getötet werden. In Arbeitslagern stand die Ausbeutung durch Zwangsarbeit im Vordergrund. Zudem wurden hier auch politisch Andersdenkende inhaftiert, um sie „umzuerziehen“.

Unterschied zwischen Konzentrationslager und Vernichtungslager

Der Entwurf ist das Resultat eines zielgerichteten, geistreichen und schöpferischen H Der Begriff Konzentrationslager erhielt durch die Nationalsozialisten (1933-45) in Deutschland eine ganz neue Dimension. Aber die Einführung solcher Lager geschah, in der Menschheitsgeschichte, viel früher. In früheren Zeiten wurden diese Lager als Internierungslager bezeichnet, in denen Kriegsgefangene, Zivilisten und Regimegegner eingesperrt wurden. Da die Gefangenen auf engsten Raum zusammenlebten, sprach man von einer hohen Konzentration an Gefangenen, woher die Bezeichnung Konzentrationslager herrührt.

Im 19. Jahrhundert, also lange vor der Zeit der Nationalsozialisten, errichteten Deutsche bereits Konzentrationslager in den deutschen Kolonien – welche zwischen 1880 und 1919 in Afrika bestanden. In der Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) kam es zwischen 1904 und 1908 zu Aufständen. Die Ethnien der Herero und Nama lehnten sich gegen die deutsche Kolonialmacht auf. Die Unruhen gingen in einen Guerillakrieg über, worauf das Deutsche Kaiserreich mit einer gezielten Verfolgung und anschließenden Völkermord reagierte. Der Krieg gegen die Kolonisten dauerte bis zum 31. März 1907 und endete mit der Gefangennahme der Herero und Nama und einer Verwahrung in Konzentrationslagern. Der preußische Befehlshaber Lothar von Trotha erließ einen Vernichtungsbefehl, welcher zur Grundlage des Völkermordes an den Herero und Nama wurde.

Die Konzentrationslager der Nationalsozialisten waren entweder:

  • Lager für die Zwangsarbeit
  • Frauenlager, in denen nur Frauen gefangen gehalten worden
  • Jugend-Haftstätten
  • Durchgangslager
  • Sammellager und Ghettos
  • oder Vernichtungslager

In letzteren wurden gezielt Menschen getötet. Ihre Errichtung begann ab 1941 und endete mit der Befreiung durch die Sowjetarmee. In anderen Konzentrationslagern der Nazis starben die Menschen meistens als Folge von Unterernährung, Arbeit, Krankheit oder durch einzelne Morde des Gefangenpersonals. Die Vernichtungslager waren wie eine Fabrik organisiert, wo es nur darum ging, Menschenleben zu vernichten.

Der Holocaust, welcher das Ziel verfolgte, alle Juden zu vernichten – wurde ab dem Sommer 1941 entschlossen. Einige Konzentrationslager wurden deshalb in Vernichtungslager umgebaut, mit Gaskammern ausgestattet usw.

Im Vernichtungslager Kulmhof, im heutigen Polen, wurden ab 1941 Gaskammern auf Wagen stationiert, wo die Menschen hineingeführt und vergast wurden. Diese Gaskammern wurden ab 1942 im Lager ausgebaut, wodurch die Nazis die Anzahl der gezielten Ermordung weiter steigern konnten. Allein in Kilmhof starben circa 300.000 Menschen.

Konzentrationslager hatten nicht nur die Deutschen, sondern auch die Italiener, Spanier und Japaner. So wurde das Konzentrationslager Danane zwischen 1935 und 1941 im faschistischen Italien betrieben. Während des Völkermordes an den Armeniern (1915/16) errichteten die Türken das Konzentrationslager Raʾs al-ʿAin, in welchem ebenfalls zahlreiche Menschen starben.

Der Gulag war ein Netzwerk von Gefangenen- und Arbeitslagern in der Sowjetunion, welche in der Amtszeit von Stalin (1927-53) ihren Höhepunkt fanden. In dieser Zeit waren mindestens 18 Millionen Menschen in diesen Lagern inhaftiert, wobei circa 2,7 Millionen Menschen darin starben.

Tod als Folge der Umstände im Konzentrationslager vs. gezielte Massenvernichtung in Vernichtungslagern

In den Konzentrationslagern, welche die Europäer in Afrika aufbauten, starben die Menschen als Folge der Umstände. Und auch in den Reservaten, in denen die Amerikaner die indigenen Völker Amerikas (Indianer) einsperrten, starben diese millionenfach. In den Konzentrationslagern der Sowjetunion und anderer Staaten waren die Grundlagen geschaffen, dass Menschen dort starben. Diese starben durch:

  • Krankheit
  • Folgen der Zwangsarbeit
  • Hunger
  • Hinrichtungen und Todesurteile

Eine gezielte Massenvernichtung fand in diesen Lagern allerdings nicht statt. Stattdessen starben die Menschen aufgrund der Umstände, welche in den Konzentrationslagern vorherrschten. Die gezielte Massenvernichtung betrieb nur Nazideutschland während der Zeit zwischen 1942 und 1945, indem Konzentrationslager zu Vernichtungslager umgebaut wurden – in welchen dann eine in gezielte Tötung, nach industriellen Standards, erfolgte.

Konzentrationslager im Deutschen Reich

Konzentrationslager wie Auschwitz, Dachau und Bergen-Belsen dienten während des Terrorregimes der Nazis nicht nur der Ausbeutung von Juden, Homosexuellen oder politischen Gegnern. Auch Sinti, Roma oder Zeugen Jehovas waren betroffen.

Im Unterschied zu den Vernichtungslagern befanden sich die mehr als zwanzig Konzentrationslager meist nicht im besetzten Polen. Sachsenhausen, Ravensbrück und Buchenwald sind nur einige Orte, an denen das Grauenvolle stattfand.

Auch in Konzentrationslagern wurde vergast

Nicht nur in den im Osten ansässigen Vernichtungslagern fand der Massenmord an Juden und anderen Gruppierungen statt. Auch in Konzentrationslagern wurde selektiert und gezielt getötet.

Selektionen in Konzentrationslagern

Selektionen waren in sämtlichen Konzentrationslagern an der Tagesordnung. Schwache, kranke Häftlinge wurden selektiert und sofort umgebracht. Vor allem in den Krankenabteilungen kam es vermehrt zum Aussortieren von Menschen, die anschließend vergast oder mit Giftspritzen ermordet wurden.

Völkermord in Auschwitz

Vor allem das KZ Auschwitz ist im Hinblick auf Selektionen und Vernichtung von großer Bedeutung. Hier kam es sofort nach Ankunft der Deportierten zur sogenannten Selektion an der Rampe. Nachdem die Menschen nach Geschlecht getrennt worden waren, entschied ein anwesender Arzt, wer sofort in die Gaskammern geschickt wurde. Für die Arbeit ungeeignet galten Alte, Kranke, Kinder oder schwächlich Aussehende. Sie überlebten die nächsten Stunden nicht.

Die Vernichtungslager im nationalsozialistischen System

Die Ermordung von Juden, Homosexuellen, Sinti, Roma und anderen Minderheiten wurde in den Vernichtungslagern der Nazis perfektioniert. Anders als in den Konzentrationslagern bis dahin üblich, starben Menschen hier nicht meist durch extreme körperliche Arbeit, Folter, Unterernährung oder Krankheiten. Deportierte bekamen keine Chance. Im Vernichtungslager angekommen, war ihr Schicksal besiegelt, der sichere Tod nahezu unausweichlich. Nur einige wenige dieser Frauen, Männer und Kinder wurden für administrative Arbeiten im Lager benötigt und zunächst verschont.

Die Entstehung weiterer Vernichtungslager

Neben Treblinka und Sobibor gehört auch Belcec zu den Anfang der 1940er-Jahre entstandenen Vernichtungslagern in Polen. Jedes dieser Lager befand sich in direkter Nähe von Bahnlinien, um den Transport der Menschen in den Massenmord zu vereinfachen. Gemeinsamt hatten alle Lager auch die Ausstattung mit drei Gaskammern.

Von der perversen Idee hin zum ersten Vernichtungslager

Im durch die Nationalsozialisten besetzten Polen wurde Ende 1940 ein perfider Plan zur Realität. Juden, die in Konzentrationslagern als nicht mehr arbeitsfähig galten, sollten durch einfache Mittel schnell getötet werden. Hier wurde eine Methode ins Auge gefasst, die bereits einige Jahre zuvor zur Vernichtung von Patienten psychiatrischer Anstalten eingesetzt worden war: Kohlenstoffmonoxid. Und dies sollte auch in diesem Fall die Lösung sein.

Die Gaswagen von Kulmdorf

Ein kleines Dorf sollte zum Schauplatz des Unfassbaren werden. Auf dem Vorplatz eines Gutshofes abgestellte Gaswagen waren für die Ermordung von Juden aus der Umgebung geplant. Nach dem Eintreffen der Verschleppten gingen diese zunächst davon aus, in Arbeitslager weitergeschickt zu werden. Unter dem Vorwand der Entlausung wurden die Menschen jedoch in die Wagen getrieben und dort durch Einleitung von Abgasen getötet. Anschließend erfolgte der Transport der Leichen, die in einem abgelegenen Waldstück in Massengräbern entsorgt wurden.

Die Entstehung weiterer Vernichtungslager

Neben Treblinka und Sobibor gehört auch Belcec zu den Anfang der 1940er-Jahre entstandenen Vernichtungslagern in Polen. Jedes dieser Lager befand sich in direkter Nähe von Bahnlinien, um den Transport der Menschen in den Massenmord zu vereinfachen. Gemeinsamt hatten alle Lager auch die Ausstattung mit drei Gaskammern.

Das Vernichtungslager Belcec

Im Frühjahr 1942 traf nach Fertigstellung des Vernichtungslagers der erste Zug mit Juden aus dem Ghetto Lublin ein. Arbeitsunfähige Männer, Frauen, Kinder und alte Menschen gehörten dazu. Innerhalb eines Monats wurden in Belcec mehr als 70.000 Menschen grausam ermordet. Da die drei vorhandenen Gaskammern nicht ausreichten, wurden zunächst weitere gebaut, bevor die nächsten Transporte ankamen.

Das Vernichtungslager Sobibor

Im April 1942 waren es etwa 250 jüdische Menschen, die wohl arbeitsunfähig waren und aufgrund dessen im Rahmen der ersten Vergasung ermordet wurden. Innerhalb von zwei Monaten geht man von nahezu 100.000 Opfern aus, die hier ihr Leben verloren. Dann kam es jedoch zu beschädigten Bahngleisen, die zunächst repariert werden mussten. Zudem war es notwendig geworden, im Hinblick auf eine größere Kapazität für die systematische Ermordung der Menschen weitere Gaskammern zu errichten.

Das Vernichtungslager Treblinka

Zunächst wurden Juden aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka transportiert, wonach eine unbeschreibliche Tötungsmaschinerie ihren Lauf nahm. Nach dem Bau von 10 zusätzlichen Gaskammern, wurden hier zwischen Mitte 1942 und August 1943 schätzungsweise über eine Million Menschen ermordet.

Arbeitslager während der NS-Zeit

Schon 1933 mussten in deutschen Arbeitslagern Regimegegner und andere Menschen Zwangsarbeit verrichten. Wer gegen das Nazi-Regime rebellierte, sollte auf diese Weise „umerzogen“ werden.

Im Jahr 1938 entstanden im damaligen Deutschen Reich dann die ersten Arbeitslager für Juden. Sie wurden zu Arbeiten gezwungen, die in den meisten Fällen lediglich dazu dienten, die Menschen zu entwürdigen und zu demütigen. Sinnvolle Tätigkeiten wurden zunächst nicht ausgeführt.

Arbeitslager im besetzten Polen

In den besetzten polnischen Gebieten entstanden später weitere Arbeitslager, die sich von Konzentrationslagern vor allem in einem Punkt unterschieden: Es waren lediglich Juden, die hier inhaftiert waren. Aber diese Menschen waren bei Weitem nicht privilegiert. Auch ihre Ermordung war beschlossen, nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Anfang 1943 wurden die meisten der Arbeitslager aufgelöst und die Überlebenden in Konzentrationslager deportiert.


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