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3 Unterschiede zwischen mittelhochdeutsch und neuhochdeutsch


Die Sprache, die heute in Deutschland gesprochen wird, wird als neuhochdeutsch bezeichnet. Doch die Sprache ist keineswegs ein stagnierendes Medium, sie entwickelt sich organisch seit langer Zeit. So kommt es, dass innerhalb der Genese der heutigen deutschen Sprache viele Entwicklungsstufen durchgangen werden mussten.

Die Sprachstufe, die das Althochdeutsch ablöste und dem Neuhochdeutschen vorherging, wird als Mittelhochdeutsch bezeichnet. Sie wurde zwischen 1050 und 1350 im mitteldeutschen Gebiet genutzt und war so die Mundart der Menschen im Hochmittelalter. Nicht nur im Mündlichen wurde das Mittelhochdeutsche gebraucht, es ist auch die Sprache, in der viel alte Texte verfasst worden sind.

Beispiele für literarische Werke in Mittelhochdeutsch sind die verschiedenen Texte von Hartmann von Aue. Hierzu zählen die Artusromane zu Erec und Enite sowie die Gregoriussage oder der Iwein.

Unterschiede zwischen Neuhochdeutsch (NHD) und Mittelhochdeutsch (MHD)

An das Mittelhochdeutsche anfolgend ist die neuhochdeutsche Sprache die jüngste Entwicklungsstufe des Deutschen. Ab etwa 1500 oder 1650 beginnt das Neuhochdeutsche. Hierbei gibt es unterschiedliche Angaben, da es sich bei der Sprachentwicklung um einen dynamischen Prozess handelt und nicht um klar abgrenzbare Sequenzen. Zwischen dem MHD und dem NHD gibt es eine Vielzahl an Unterschieden in der Aussprache und Schreibung, welche im Folgenden ausgeführt werden.

Vokale

Genau wie im NHD gibt es im MHD lange und kurze Vokale. In Texten, die in MHD abgefasst sind, werden die langen Vokale mit einem Zirkumflex versehen. Vokale, über denen kein Zirkumflex steht, werden hingegen kurz ausgesprochen. Dies ist anders als im NHD auch bei offenen Silben der Fall.

Diphthonge

Während die Diphtone ö,ü und ä im NHD als einzelne Buchstaben ausgesprochen werden, Werden sie im MHD als zwei Laute gesprochen. So gibt es hier die Laute ei, ie, ou, öu, uo und üe.

Konsonanten

Im MHD kommt es häufiger vor, dass zwei verschiedene Konsonanten den selben Laut bezeichnen. So stehen k und c für den stimmlosen Laut k. F und v werden ebenfalls identisch gesprochen. Selbiges gibt für pf und ph sowie für sch und sc.

Neben diesem Phänomen kommt es auch vor, dass ein Zeichen im MHD auf zwei verschiedene weisen ausgesprochen werden kann. So wird das Zeichen h entweder als Hauchlaut oder als stimmloser Spirant ausgesprochen. Bei letzterer Aussprache ist ein Laut ähnlich dem ch erforderlich. Auch das Z kann auf verschiedene Weise gesprochen werden. In Worten wie zal oder ganz wird es als ts gesprochen. Hingegen in das oder Wazzer wird es als s gesprochen. Dies ist dann der Fall, wenn ein zum Beispiel ein Vokal vorhergeht.


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