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Unterversorgung


Unterversorgung ist ein Zustand, in welchem ein abhängiges System zu wenig Ressourcen erhält, um sich zu entwickeln oder zu wachsen. Als kurzfristige Folge tritt ein Stillstand ein. Bei langanhaltender Unterversorgung wird das System zerfallen. Je nach wissenschaftlichem Fachgebiet werden unterschiedliche Unterversorgungsmodelle unterschieden.

Wirtschaftliche Unterversorgung

Eine betriebswirtschaftliche Unterversorgung ist ein Zustand, in welchem ein Unternehmen auf zu wenig Ressourcen (Z.B. Mitarbeiter, Kunden, Geld) zurückgreifen bzw. diese nur unzureichend selbst generieren kann. Als Folge wird das Unternehmen die betriebliche Produktion und andere Betriebsprozesse nicht aufrechthalten können und mittelfristig schrumpfen.

Regionale Unterversorgung

Eine regionale Unterversorgung wird auch als ländliche Unterversorgung bezeichnet und beschreibt den Zustand, dass in einigen Regionen nicht genügend Produktionsgüter, Waren oder Dienstleistungen bereitgestellt werden. Ein typisches Beispiel ist das Fehlen von Fachärzten in Kleinstädten oder Dörfern.

Gesellschaftliche Unterversorgung

Die volkswirtschaftliche Unterversorgung umfasst das Fehlen bestimmter Güter und Waren, welche zwingend gebraucht werden bzw. dessen Nachfrage gerade besonders hoch ist. So sind beispielsweise Mineralwasser oder andere Erfrischungsgetränke in den Sommermonaten in einigen Handelsgeschäften ausverkauft. Falls diese Knappheit nur in einer bestimmten Handelskette oder in einer bestimmten Region auftritt, gleicht dieser Zustand einer regionalen Unterversorgung.

Falls der Mangel allerding eine gesamte Bevölkerung bzw. eine gesamte Wirtschaft betrifft, spricht man von nationaler Unterversorgung einer Volkswirtschaft. Diese Zustände treten, in hochentwickelten Volkswirtschaften, lediglich in Krisen auf. Dann können begehrte Güter entweder nicht bestellt werden oder werden auf Raten und nur an bestimmte Bevölkerungsgruppen verteilt. Als Beispiel dienen hier gesundheitliche Krisen, wie Pandemien oder Epidemien, in denen Schutzmasken, Arznei- oder Impfstoffe knapp sind und durch staatliche Organe verteilt werden müssen.

Biologische Unterversorgung

Biologische Unterversorgung ist ein Zustand, bei dem ein Organ, ein Organismus oder ein ökologisches System von bestimmten Ressourcen (z.b. Zucker, Minerale, Sauerstoff) abhängig ist und diese nicht ausreichend zugeführt bekommt. Als Folge können die biologischen Systeme nicht wachsen, das Leistungsvermögen nimmt ab, wodurch die Unterversorgung noch weiter zunehmen kann.

Durch Zuführen von Ressourcen von außen, soll der Organismus in die Lage versetzt werden, die Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Dadurch wird der Organismus als System in den Zustand versetzt, die Unterversorgung mittelfristig – durch äußere Ressourcen – zu überbrücken und langfristig diese Ressourcen, selbst aufzubauen. Typische Beispiele sind die Aufforstung der Wälder, das Auswildern bedrohter Arten oder die Zugabe von Medikamenten in der Medizin.

Medizinische Unterversorgung

Die medizinische Unterversorgung beschreibt den Mangel an Fachpersonal in Kliniken, Krankenhäusern und Privatpraxen. Auch der Mangel an bestimmten Nährstoffen, welche ein Patient benötigt und welche der Organismus nicht selbstherstellen kann, wird als Unterversorgung bezeichnet. Die Folge ist, dass die Funktionsweise des menschlichen Organismus gestört und langfristig krank wird.

Häufig müssen dann Lebensgewohnheiten (z.B. Bewegung, Ernährung) der Patienten verändert oder Medizin zugeführt werden, um den Ressourcenaufbau anzustoßen.

Psychische Unterversorgung

Die psychische Unterversorgung ist ein Zustand, bei dem bestimmte Eindrücke, Gefühle und Reize, welche für das psychische Wohlbefinden wichtig sind, einfach fehlen. Beispielsweise können einem Menschen bestimmte Reize – wie Anerkennung, Liebe oder Zuneigung – fehlen. Als Folge tritt Einsamkeit, fehlendes Selbstvertrauen oder Angst auf. Diese Symptome sind dann lediglich die Folge einer Unterversorgung an wichtigen sozialen Signalen.

Durch eine systemische Psychotherapie, bei denen auch das soziale Umfeld des Erkrankten betrachtet wird, kann der Zustand überwunden werden. Dabei müssen allerdings alle Individuen, welche sich in dem sozialen System befinden, ihr Verhalten und ihre Lebensgewohnheiten ändern.


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