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Wie hieß Palästina früher? Wortherkunft und Bedeutung


Palästina ist eine historische Region an der südöstlichen Küste des Mittelmeeres. Sie umfasst Teile des heutigen Staates Israel, Jordaniens, den Gazastreifen und das Westjordanland.

Gleichzeitig ist Palästina auch die Bezeichnung eines 1988 einseitig ausgerufenen Staates auf dem Gebiet des Gazastreifens und der Westbank (Westjordanland), der von der PLO regiert und mittlerweile von über 130 Staaten der Erde als eigenständiger Staat anerkannt wird.

Das historische Palästina und die Herkunft des Namens

Altägyptische Quellen sprechen erstmals von Seevölkern, die im 13.Jahrhundert vor Christus die Stadtstaaten Gaza, Aschdod, Aschkelon, Ekron und Gath bewohnten und von ihnen „peleschdim“ genannt worden.

In assyrischen Schriften heißen dieses Völker „palastu“ und daher dürfte der Name Palästina abgeleitet worden sein. Aus den pelestim wurden in der Bibel die „Philister“. Sie bewohnten damals den gesamten Küstenstreifen Phöniziens mit den Stadtstaaten Juda, Ammon, Moab und Edom bis nach Gaza. Über Jahrhunderte lieferten sich die Philister immer wieder Kämpfe um weiter ins Landesinnere vordringen zu können und dabei die Israeliten und Kanaaniter zu vertreiben.

Der römische Kaiser Augustus übertrug nach dem Sieg der Römer über die gesamte Region das ehemalige Land der Philister dem jüdischen König Herodes und der wiederum schenkte es seiner Schwester Salome. Sie machte es zu einer jüdischen Küstenprovinz mit Namen Judäa.

Im Jahr 132 nach Christus unternahmen die Juden einen erneuten Aufstand gegen die Römer, den diese blutig beendeten und dabei die jüdische Hauptstadt Jerusalem zerstörten. Sie machten die jüdisch-römische Provinz Judäa zur römischen Provinz Syria Palaestina.

In der Mitte des 7.Jahrhunderts eroberten die Araber die gesamte Region und teilten sie in die Militärprovinzen Jordan und Damaskus. Damit verschwand die Bezeichnung Palästina bis zur Zeit der Kreuzfahrerkriege, (1091 bis um 1300. Die Kreuzfahrer nannten das von ihnen eroberte Gebiet „Heiliges Land“ oder „Gelobtes Land“ aber auch wieder Palästina.

Nachdem die Kreuzfahrer von den Osmanen besiegt und ihre Staaten aufgelöst waren, wurde Palästina 1516 ein Teil des Osmanischen Reiches und blieb es bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges 1918.

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches kam es zu einem Völkerbundmandat für Palästina unter der Führung Großbritanniens, das große Teile der Region besetzt hatte. In der Folge entstanden später die Staaten Israel und Jordanien, während das Westjordanland und der Gazastreifen weiter unter dem Völkerbundmandat blieben.

1948 kam der Gazastreifen unter ägyptische Verwaltung. Allerdings blieben die dortigen Bewohner staatenlos. Das Westjordan-Gebiet wurde von Jordanien annektiert.

Palästina heute

Im sogenannten Sechstagekrieg von 1967 wurden sowohl der Gazastreifen als auch das Westjordanland, die beiden Reste des antiken Palästinas, durch den Staat Israel besetzt. Die PLO wurde gegründet in der Hoffnung auf eine eigenständige palästinensische Nation und auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

1988 rief die Palästinenserpartei einen eigeneständigen Staat aus, der mittlerweile von 138 Staaten anerkannt aber völkerrechtlich immer noch umstritten ist. Insgesamt gibt es heute über 9 Millionen Menschen, die sich selbst als Palästinenser bezeichnen. Die meisten leben
im Staat Palästina in Gaza und dem Westjordanland, über 3 Millionen in Jordanien, fast 1,5 Millionen in Israel, weitere Hunderttausende im Libanon, in Syrien, in Saudi-Arabien und den Golfstaaten.


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