Ohne Familienoberhaupt, König, Kanzler oder Firmenchef geht es nicht – Warum Menschen Anführer brauchen
Wenn zwei Menschen auf einer einsamen Insel landen, wird irgendwann einer von beiden – den anderen dominieren.
Wieso?
Weil es beide so wollen.
Denn dies ist eine natürliche Veranlagung.
Nur Gruppen mit Hierarchien können Erfolg haben oder überleben.
Gruppen von Menschen, ohne echten Anführer sind zum Scheitern verurteilt.
- Sei es in Familien, ohne richtige Rangordnung.
- Oder in Firmen, welche durch einen zu nachsichtigen Chef geführt werden.
- In Regierungen, welche keine klaren Entscheidungen treffen.
Gleich ist gleich – geht nun mal nicht, da der Mensch dies niemals auf lange Sicht ertragen könnte.
Inhalt
Unsere Urinstinkte steuern das menschliche Verhalten.
Der erste Instinkt ist Überleben.
Und Überleben bedeutet für den Menschen – eine Gemeinschaft finden.
Deshalb gibt es für die menschliche Gedankenwelt, kaum etwas wichtigeres, als Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Das bedeutet nicht zwangsweise, dass du ständig andere Menschen um dich herum brauchst.
Aber es bedeutet, dass das menschliche Verhalten stark von einer Gemeinschaft gesteuert wird.
Hier ein paar Beispiele:
- Warum wandern viele Menschen mit dem gleichen Trikot ins Stadion?
Es geht darum, dazu zu gehören. Man will zeigen, dass man Teil dieser Fangemeinde ist. - Warum laufen wir nicht nackt auf der Straße herum?
Es geht darum nicht ausgeschlossen zu werden. - Wozu gibt es das Gefühl von Scham?
Menschen haben Angst davor, verachtet zu werden, dass über sie gelästert wird oder dass sie ausgeschlossen werden.
Ebenfalls nur ein Gedanke, welcher uns in einer Gemeinschaft hält - Wodurch hatte die Kirche einen so großen Einfluss?
Kultur, Bräuche, Riten verkörpern die Gemeinschaft. - Wozu gibt es überhaupt Nationalstaaten?
Der Mensch muss sich irgendwo als Teil einer bestimmten Gemeinschaft – sei es Familie, Nationalität, Firma oder Glaubensgemeinschaft – sehen.
Okay, unsere Gedankenwelt dreht sich also darum akzeptiert, aufgenommen und nicht ausgeschlossen zu werden.
Dabei spielt es keine Rolle, ob wir als Gemeinschaft – die Familie, den Staat oder die gesamte Menschheit ansehen.
Unser Unterbewusstsein zwingt uns förmlich dazu, uns so zu verhalten – dass wir nicht ausgeschlossen werden.
Denn tief im Inneren glauben wir alle immer noch, dass wir allein nicht überleben würden.
Der Instinkt ist angeboren, kann nicht abtrainiert werden und bleibt uns wahrscheinlich noch Jahrtausende erhalten.
Der Mensch will dazu gehören
Du glaubst mir immer noch nicht?
Okay – Warum treiben wir Sport, haben Tattoos, richten uns nach der Mode oder fahren schicke Autos?
Um hübsch auszusehen – sagst du.
Für wen – frag ich dich.
Wer gibt vor:
- Was hübsch ist,
- was modern ist,
- was besonders ist
Ja klar – Die Gemeinschaft.
Wenn jemand sagt: „Ich mache mich nur für mich selbst hübsch und es ist mir egal, was andere sagen“ – belügt er sich selbst.
Denn, was hübsch ist – hat er nicht selbst – sondern die Gemeinschaft für ihn festgelegt.
Und schließlich richtet er sein äußeres Erscheinungsbild nach dieser Vorstellung aus.
Selbst Menschen welche nicht zur Gesellschaft gehören wollen, streben eine menschliche Gesellschaft an.
Absurd, oder?
Aber es gibt Menschen, welche bewusst von der Gemeinschaft ausgeschlossen werden möchten.
Aber diese wollen in einem anderen Teil der Gemeinschaft dazu gehören.
Zum Beispiel ein Punk, welcher sich mit auffälligen Kleidern und Frisuren schmückt.
Dieser Mensch möchte beweisen, dass er Teil einer anderen Gesellschaft ist.
Denn durch Tätowierungen, Irokesenschnitt oder was auch immer – demonstriert man, lediglich – dass man anders ist.
Aber wer hat den Maßstab für das Anderssein festgelegt?
Die andere Gesellschaft hat dies für ihn getan.
Jeder Mensch, welcher zeigen will – dass er nicht zur Gesellschaft gehört – strebt es an, einer Gesellschaft anzugehören.
Anders sein, heißt dazu zugehören
Wozu braucht eine Gesellschaft einen Anführer?
Okay, eins ist bis jetzt klar..
Wir alle wollen entweder bewusst oder unterbewusst irgendwo dazugehören.
Denn wir glauben, unterbewusst immer noch – dass unser Überleben davon abhängt.
Der Instinkt zur Gemeinschaft ist eng verknüpft mit dem Instinkt zur Wahl eines Anführers.
Denn einen Anführer zu haben, bedeutet überleben zu können.
Hier die Aufgaben des Anführers.
- Verteilung von Ressourcen – heute eher Geld, früher war es Nahrung
- Schutz nach außen und innen
- innere Ordnung und Benennung von Hierarchien
- Entscheidungen für kurzfristigen und langfristigen Erfolg
Jetzt kommt’s….
Ein Anführer wird nach Status gewählt und nicht von außen bestimmt
In der Vergangenheit gab es sogenannte Geburtsrechte, welche die Hierarchie bestimmt haben.
Dieses Recht galt für die Konstellation: Mann und Frau, aber auch für König und Untertan.
Früher einmal galt der Mann als Oberhaupt der Familie.
Ja, früher hatten wir auch Kaiser und Könige.
Heute sieht die Sache meistens ganz anders aus.
Tatsächlich hat man das männliche Erbe über Jahrhunderte hinweg, künstlich aufrecht erhalten.
Man gab Frauen kein Wahlrecht oder entzog ihnen bestimmte Posten in Ämtern, Firmen oder Regierungen.
Dies sorgte natürlich dafür, dass der Status vom Mann – als das Oberhaupt – künstlich geschützt und getragen wurde.
Aber oft sind Frauen die Oberhäupter in den Familien.
Denn ein Oberhaupt ist immer derjenige, auf den alle hören – wenn es darauf ankommt.
Und dies wiederum ist das Mitglied mit dem höchsten Status.
Den höchsten Status genießt aber immer das wichtigste Glied einer Gemeinschaft.
Und wer ist das wichtigste Glied einer Familie?
Meistens die Mutter.
Ja eigentlich immer derjenige, welcher die besten Beziehungen zu allen anderen Mitgliedern hat.
Angenommen eine Familie hat zwei Kinder.
- Welches Familienmitglied ist der Mittelpunkt?
- Wer hat die beste Beziehung zum Partner?
- Wer hat die beste Beziehung zu den Kindern?
Der ist Oberhaupt.
Alles andere geht am Status vorbei und wird nur künstlich kommuniziert.
Dann fallen Worte, wie:
- Ich bin hier der Mann im Haus.
- Schließlich verdiene ich die Brötchen
- Oder ich verdiene mehr als du
- ich bezahle dein Gehalt – sagt der längst abgewählte Firmenchef
Früher einmal, war das auch so.
Aber heutzutage, geht es unserem Unterbewussten zwar immer noch darum zu Überleben.
Erinnere dich aber bitte – was ich vorhin schrieb:
Und der Mensch, welcher für das Überleben der Gruppe am stärksten ins Gewicht fällt – ist Herr über diese Gemeinschaft.
Früher war es vielleicht der Mann, als Versorger.
Heute ist das ganz anders.
Und so gibt es Firmenchefs, welche zwar das Gehalt bezahlen und somit der Boss auf dem Papier sind – aber unterbewusst folgen die Mitarbeiter einem Anderem.
In Zeiten, wo ausreichend Nahrung vorhanden ist – konzentriert sich die Gemeinschaft auf andere Themen.
Der Mann, als Ernährer ist dabei völlig in den Hintergrund geraten.
Auch der Firmenchef, welcher keine klaren Regeln vorgibt – wird innerlich abgewählt.
Anführer ist derjenige, welcher die Gruppe am besten zu einem gewünschten Ergebnis führt.
Und dies sind mitunter Mütter, der zweite Chef eines Unternehmens oder sogar die Kinder in einem Familienverband.
Gefährliche Tendenzen, wenn die Gruppe keinen Anführer hat
Nun ist es oft so…
Ein Mitglied ist der Anführer und ein anderes Mitglied will es sein.
Das Mitglied, welches es sein will – kämpft ständig um seinen Status.
Und dies bemerken natürlich die anderen Mitglieder der Gruppe:
- So sind sich Eltern uneinig bei der Kindererziehung.
- Führungskräfte in Unternehmen lassen es zu, dass ihre Entscheidungen in Frage gestellt werden.
- Regierungen verhandeln lange und einvernehmlich über gewisse Entscheidungen
Diese Dinge sind natürlich oftmals notwendig, aber behindern auch den Erfolg der ganzen Gruppe.
Alle anderen Gruppenmitglieder bemerken dieses zögerliche Verhalten natürlich.
Und dies führt zu Unsicherheiten, Frustrationen und dass sich andere Anführer, Tyrannen und Selbstdarsteller breit machen dürfen.
Ohne echten Anführer gibt es nur Stress
Und so erlebt man es, dass Kinder machen können – was sie wollen.
Die augenscheinlichen Gründe sind fehlenden Strukturen, Regeln und Konsequenzen.
Aber der eigentliche Grund dahinter sind fehlende Handlungspositionen und ein Statusungleichgewicht bei den Eltern.
Die Anführerfrage ist unzureichend geklärt worden und somit werden Eltern sich nicht einig darüber, wie mit ihren Sprösslingen zu verfahren ist.
Die Kinder werden oft selbst zum Anführer der Gruppe.
Denn diese erkennen recht deutlich, dass die elterlichen Regeln nicht immer gelten.
Außerdem haben sie früh erkannt, dass sie den elterlichen Willen – mit Geschrei und öffentlichen Geplärre – brechen können.
Und schließlich sind alle Familienmitglieder gestresst.
Der Grund dafür sind aber nicht die Kinder, sondern die fehlende Führungsstärke der Eltern.
In Unternehmen ohne starken Chef erlebt man dies genauso.
Dort werden Verantwortlichkeiten hin und her geschoben.
Schuldfragen werden zu lange geklärt und eine klare Verhaltensphilosophie gibt es nicht.
Bereits erzielte Ergebnisse werden verworfen und neu formuliert.
Die bereits erledigte Arbeit wird durch neue Vorschläge, neue Richtlinien oder neue Verfahren immer wieder entwertet.
Letztlich haben die Mitarbeiter das Gefühl, dass alles sinnlos ist, sie alles doppelt und dreifach machen und ihre Arbeit nicht gewürdigt wird.
Eine klare Anweisung – so machen wir es und so ist es gut – fehlt, aufgrund von fehlender Führungsstärke.
Ohne Anführer werden Gruppen fremdbestimmt
Wenn kein Anführer da ist, drängt sich jemand auf.
Das menschliche Verlangen nach einem Anführer ist so groß, dass einfach ein Externer zum Anführer wird.
Einer muss den Platz schließlich besetzen….
Dies ist unser menschliches Erbe.
Und so gibt es Familien, wo die Oma oder Opa – über das Wohl der Enkelkinder mitbestimmen.
Alles beginnt mit guten Ratschlägen, etwas Nörgelei und endet mit völliger Kontrolle.
Dies wiederum führt zu mehr Spannungen innerhalb der eigentlichen Familie.
Denn schließlich fühlen sich die echten Mitglieder fremdbestimmt und entmachtet.
Die Kinder werden heute so und morgen so erzogen.
Was heute noch eine klare Verfehlung war, ist morgen schon anders.
Es fehlt an Handlungskompetenz und völliges Versagen auf allen Ebenen macht sich breit.
Alles könnte verhindert werden, wenn die Führungsfrage geklärt wäre.
In Unternehmen ohne Führungsstärke werden Fremdführer unwissentlich und unterbewusst gewählt.
Dort kommt es zu Statuskämpfen innerhalb der Kollegen und Reibereien zwischen ganzen Abteilungen.
Auch hier wird heute so und morgen ganz anders entschieden.
Letztlich wünschen sich die Gruppen nur Sicherheit.
Und dabei ist es egal, ob es sich um kleinere Familien handelt oder um große Unternehmen.
Die Mitglieder der Gruppe wollen nur wissen, ob das WAS-HEUTE-RICHTIG-IST morgen auch noch richtig ist.
Anführer sorgen für innere Ruhe und vermeiden Tyrannei
Und schließlich kommt es zu richtigen Absurditäten…
Denn ohne Anführer wird es irgendwann einen Möchte-Gern-Anführer geben.
Einen Bestimmer, welcher entweder unbewusst gewählt wird oder welcher sich den Chefsessel greift.
Denn schließlich wollen die Kinder, Mitarbeiter oder sogar ganze Bürgergruppen einer Gesellschaft – sich an Jemanden ausrichten.
Sie benötigen Jemanden, welcher für sie einsteht und sie leitet.
An diesem Menschen möchten sie sich ausrichten und letztlich wollen sie ihm auch folgen.
Dies kann innerhalb einer Familie, der Opa oder die Oma sein.
Innerhalb eines Unternehmens kann jeder zur Führungsperson auserkoren werden.
Was wichtig ist…
Diese vermeintliche Führungsperson glaubt, dass sie diesen Chefsessel einnehmen muss.
Denn ohne ihr Zutun, geht die Sache nicht voran, der Erfolg bleibt aus oder die anderen Mitglieder leiden unter der Führungslosigkeit.
Und da sind wir wieder bei unserem Grundgedanken…
Wenn eine Gruppe Menschen auf einer Insel ausgesetzt wird- wird es irgendwann einen Anführer geben.
Oftmals stellen sich diese neuen Anführer, nicht als Wohltäter heraus.
Stattdessen schmieden sie Ränke, um ihre Macht zu erhalten.
Es werden Intrigen geschmiedet, um andere Mitglieder zu untergraben.
Bleibt nur zu sagen….
Je länger es keinen klaren Anführer gibt, umso mehr Macht gewinnen diese Tyrannen.