Das Kapital (lateinisch: capitalis = hauptsächlich) ist ein Begriff, welcher in den Wirtschaftswissenschaften und anderen Sozialwissenschaften verwendet wird.
Innerhalb der Betriebswirtschaft ist das Kapital ein Wert, welcher in der Finanzbuchhaltung ermittelt wird. Dieser bildet die Passivseite der Bilanz, welche die gesamte Mittelherkunft des Wirtschaftssubjektes beschreibt. Das Kapital entspricht der Summe aus Fremdkapital (Schulden) und Eigenkapital. Innerhalb der Bilanz wird das Kapital auch als Gesamtkapital bezeichnet.
Volkswirtschaft
In der Volkswirtschaft ist das Kapital, neben Arbeit und Boden, der dritte Produktionsfaktor. Durch die Kombination dieser Faktoren entstehen Waren und Dienstleistungen, welche auf einem Markt angeboten und gehandelt werden können. Das Kapital umfasst dabei alle Stoffe, Substanzen bzw. Produktionsmittel, welche nicht der menschlichen Arbeit und dem Boden zugeordnet werden. Der Kapitaleinsatz stellt somit eine wesentliche Grundlage für die volkswirtschaftliche Produktion dar.
Sozialwissenschaften
Der sozial verwendete Kapitalbegriff umfasst alle Mittel, welche dazu benutzt werden können, um die eigenen Interessen gegenüber anderen Personen oder der Gesellschaft durchzusetzen. Somit handelt es sich um eine Sammlung aller Machtinstrumente, wie zum Beispiel: Geld, politische oder militärische Macht, Patente, Eigentum oder Rechte. Ob eines dieser Güter dem Kapital zugeordnet werden kann, liegt lediglich in dessen Verwendung bzw. Absicht.
Marxismus
Die Verwendung des sozialen Kapitals ist eine Ableitung vom deutschen Philosophen Karl Marx, welcher den Begriff nutzte – um zu beschreiben, wie die herrschende soziale Klasse (Bourgeoisie) mit Hilfe des Kapitals ihre Interessen gegenüber dem Allgemeinwohl durchsetzt und dadurch die sozial schwächere Klasse (Proletariat) unterdrückt.
Ziel der herrschende Klasse ist – laut Marx – der Aufbau und Erhalt des Kapitals, weshalb er diese Gruppe auch Kapitalisten nannte. Das Ziel des Proletariats sollte laut Marx eine Revolution sein, welche das Ziel verfolgt, das angehäufte Kapital dem Allgemeinwohl zur Verfügung zu stellen (Enteignung).
Alltagssprache
In der Umgangssprache wird der Kapital-Begriff dazu genutzt, um einen Nutzenzuwachs, meistens in Form von Geld, auszudrücken. Dieser Nutzen ergibt sich aus Differenz zwischen Aufwand und Gesamtnutzen. Redewendungen, wie „Daraus lässt sich Kapital schlagen“ – bezeugen diese Verwendung. Weiterhin gilt Kapital, im allgemeinen Sprachgebrauch, auch als Synonym für Geldvermögen oder für das allgemeine Vermögen, welches sich in Geld umwandeln lässt.
Rechtswissenschaft
In der Rechtswissenschaft ist ein Kapitalverbrechen eine besonders schwerwiegende Straftat, wie beispielsweise Mord. Diese Straftaten wurden früher mit dem Tode bestraft, woraufhin der Kopf bzw. das Haupt (lateinisch: caput) des Straftäters abgetrennt wurde.
Produktionsfaktoren sind alle Dinge, die Unternehmen einsetzen, um Produkte und Dienstleistungen gewinnbringend herzustellen: Land (Boden), Arbeit, Kapital und Unternehmen. Land wird mit Arbeit und Kapital (Werkzeugen und Maschinen, z. B. einem Traktor) kombiniert, um Pflanzen anzubauen und Rohstoffe abzubauen. Weitere Arbeitskräfte und Geräte werden eingesetzt, um diese Rohstoffe in die […]
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