Beschreibung | Das Bundesnaturschutzgesetz sieht die Errichtung eines länderübergreifenden Biotopverbundes
vor. Seine Etablierung erfordert gut funktionierende Abstimmungsprozesse.
Dies gilt in besonderer Weise, wenn Biotopverbundstrukturen über nationale
Grenzen hinaus geschaffen werden sollen. In der Praxis stellt ihre Realisierung
immer noch eine Heraus forderung dar. Unterschiedliche politische Prioritäten,
gesetzliche Unterschiede, sprachliche und verwaltungstechnische Grenzen, aber zum
Teil auch fehlende persönliche Netzwerke der potenziellen Akteurinnen und Akteure
erschweren die Umsetzung solcher Projekte. Auch unterscheiden sich die Instrumente
der Landesplanung und des Naturschutzes sowie die Umsetzungspraxis in den
einzelnen Mitgliedsstaaten der EU zum Teil erheblich.
Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative des NABU-La ndesverbandes Nordrhein-
Westfalen ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) an der nordrheinwestfälisch-
niederländischen Grenze umgesetzt. Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz
maßgeblich geförderten Vorhabens war es, in vier Teilprojekten entlang der
Grenze geeignete Strukturen in der Landschaft zu schaffen bzw. zu entwickeln, die
zu einem grenzüber schreitenden Biotopverbund mit den Niederlanden beitragen.
Die praktische Umsetzung dieses E+E-Vorhabens wurde von zwei Arbeitsgruppen
der Universität Münster wissenschaftlich begleitet. Neben der naturschutzfachlichen
Bewertung der Zielerreichung der umgesetzten Maßnahmen lag ein besonderer
Fokus der wissenschaftlichen Begleitung dabei auf der Dokumentation und Evaluation
der Rahmenbedingungen, die die Umsetzung dieser Maßnahmen befördert bzw.
behindert haben. Ziel war es, die besonderen Bedingungen und Herausforderungen
solcher grenzüberschreitenden Biotopverbundvorhaben für Planung und Praxis herauszuarbeiten
und geeignete, übertragbare Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Ergebnisse
dieses Vorhabens, mit einem Schwerpunkt auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen
Begleitung, werden in diesem Band vorgestellt. |