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Unterschied zwischen Jahreszeitenklima und Tageszeitenklima


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Unter dem Begriff des Klimas versteht man eine Betrachtung der verschiedenen Prozesse innerhalb der Erdatmosphäre. Hierbei spielt sowohl das Wetter eine Rolle als auch größere Zyklen, die ganze Kontinente betreffen. Aus diesen Beobachtungen ergeben sich bestimmte geografische Zonen, in denen sich im Verlauf eines Jahres charakteristische Witterungsabläufe abspielen. Auf der Erde werden diese Klimazonen grob in zwei verschiedene Muster unterschieden, welche als Jahreszeiten- und Tageszeitenklima bekannt sind. Was sich hinter diesen Kategorien verbirgt und in welchen Kriterien sich beide Begriffe voneinander unterscheiden, soll im Folgenden geklärt werden.

Was ist ein Jahreszeitenklima: Definition, Merkmale und Bedeutung

Ein Jahreszeitenklima herrscht in Klimazonen, in denen im Verlauf eines Jahres einzelne Jahreszeiten deutlich voneinander zu unterscheiden sind. So erhöhen sich in diesen Gebieten die Temperaturen bis zu einem Hochpunkt im Jahresverlauf und fallen dann wieder ab.

Die Temperaturvariation im Verlauf des Jahres ist abhängig vom Einstrahlungswinkel, mit dem die Sonne auf die Erde trifft. Je direkter diese Einstrahlung ist, desto höher sind die Temperaturen. Da die Erde sich um eine leicht gekippte Achse dreht, ist die Variation des Einstrahlungswinkels gerade in Richtung der Polargebiete bedeutsam. Der Neigungswinkel der Erdachse von 23,5 Grad bewirkt hier das Auftreten von Jahreszeiten.

Je näher die Gebiete den polaren Zonen liegen, desto stärker sind die Jahreszeiten ausgeprägt. Liegen sie hingegen näher am Äquator, so ist das Klima im Verlauf des Jahres nahezu identisch. Statt einer Veränderung im Jahresverlauf gibt es hier eine Veränderung des Klimas im Verlauf eines Tages. Hier spricht man daher nicht von einem Jahreszeitenklima, sondern vom Tageszeitenklima.

Was ist ein Tageszeitenklima: Definition, Merkmale und Bedeutung

Ein Tageszeitenklima besteht dann, wenn der Unterschied der Temperaturen Verlauf von Tag und Nacht höher ist als der im Verlauf der Monate eines Jahres. Die maximale Temperaturschwankung, die hier das Unterscheidungskriterium darstellt, wird als Temperaturamplitude bezeichnet.

Diese ist in Regionen mit Tageszeitenklima von Tag auf Nacht größer als im Verlauf eines Jahres. Während das Jahreszeitenklima zu den Polkappen hin stärker ausgeprägt vorkommen, findet sich das maximal ausgeprägte Tageszeitenklima in den immerfeuchten Tropen.

In dieser Zone ist der Winkel der Sonneneinstrahlung im Jahresablauf annährend identisch. Dies hat zur Folge, dass die Sonne stets zur selben Zeit aufgeht und untergeht. Das Jahr wird hier nicht in Sommer, Frühling, Herbst und Winter unterteilt sondern in eine Regenzeit und eine Trockenzeit.

Unterschiede zwischen Tageszeiten- und Jahreszeitenklima

Klimadiagramm

Ein Klimadiagramm stellt den Jahresverlauf der Temperatur dar. Hierbei befindet sich die Zeit in Monaten auf der X-Achse und die Temperaturkurve wird in Richtung der Y-Achse aufgezeichnet. Einige Klimadiagramme enthalten zusätzlich zur Temperatur auch Informationen über die Niederschlagsmenge. Hierfür gliedert sich eine zweite Skala an der Y-Achse an, auf der der Niederschlag in Millimetern abgelesen werden kann.

Ein Klimadiagramm für einen Ort mit Jahreszeitenklima lässt sich deutlich von einem solchen für ein Gebiet mit Tageszeitenklima unterscheiden. Bei ersterem findet sich eine mehr oder weniger deutliche Kurve in der Temperaturaufzeichnug im Jahresverlauf wieder. Es gibt einen deutlichen Hochpunkt, der etwa ein halbes Jahr von einem deutlichen Tiefpunkt innerhalb der Temperatur gefolgt wird.

In Deutschland zum Beispiel findet sich der Hochpunkt der Temperatur im Juli bis August und der Tiefpunkt liegt in den Wintermonaten zwischen Dezember und Januar. Die Niederschlagsmenge folgt zumeist in etwa dem Verlauf der Temperaturkurve und es gibt in jedem Monat eine leicht variable Menge an Niederschlag.

Sieht man sich im Vergleich hierzu ein Klimadiagramm an, welches die Daten eines Ortes mit Tageszeitenklima aufzeichnet, so findet man eine andere Darstellung. Hier ist die Temperaturkurve nicht bis wenig ausgeprägt und stellt in etwa eine Parallele zur X-Achse dar. Hingegen findet sich bei Betrachtung der Niederschlagsmenge oft eine starke Variabilität.

So gibt es einige Monate im Jahr, in denen es einen hohen Niederschlag gibt und etwa sechs Monate von dessen Maximum liegen die Monate mit dem wenigsten Niederschlag. So zum Beispiel in Nigeria, wo im August bis zu 190mm Regen fallen, zwischen November und März jedoch keinerlei Niederschlag zu verzeichnen ist.

Thermoisoplethendiagramm

Eine andere Möglichkeit die Temperatur an einem Ort grafisch zu erfassen ist das Thermoisopletendiagramm. Hierin findet sich die Temperatur mit Farben dargestellt, während auf der X-Achse die Jahreszeiten und auf der Y-Achse die Tageszeiten abzulesen sind. Innerhalb dieses Diagramms werden Punkte mit der identischen Temperatur mit Linien verbunden, welche als Isolinien bezeichnet werden.

Zeichnet man mittels eines solchen Diagramms die Temperaturen an einem Ort mit Jahreszeitenklima auf, so finden sich verschiedene Charakteristika. In dieser Darstellung wird deutlich, dass die Temperaturschwankung im Verlauf der Monate stärker ausgeprägt ist als die im Verlauf eines Tages und einer Nacht.

Es gibt also einen farblich stark ausgeprägten Wechsel zwischen den kalten Monaten und den warmen Monaten eines Jahres. Die Isolinien verlaufen dementsprechend annäherungsweise senkrecht und streben zu einer Parallele der Y-Achse.

Ein Tageszeitenklima in einem Thermoisopletendiagramm weicht deutlich von dieser Darstellung ab. Hier finden sich im Verlauf eines Tages und einer Nacht stärkere Temperaturunterschiede als im Verlauf der Monate. Dies hat zur Folge, dass die Isolinien an solchen Orten annährend waagerecht verlaufen. Sie streben hin zu Parallelen zur X-Achse.

Wenn ein Thermoisopletendiagramm vorliegt, kann in wenigen Schritten eine Auswertung stattfinden, woraus hervorgeht, ob es sich um ein Tageszeiten- oder ein Jahreszeitenklima handelt. Hierfür sollte zunächst die wärmste und kälteste Zeit bestimmt werden. Diese ist mit Uhrzeit und Monat zu erfassen, sodass eine genaue Verortung des Punktes innerhalb des Diagramms möglich ist.

Als zweites kann aus diesen Werten errechnet werden, wie hoch die Temperaturamplitude im Verlauf eines Tages ist. Um diesen Wert zu erhalten, wird die niedrigste von der höchsten Temperatur in jedem Monat abgezogen. Um die jahresamplitude zu bestimmen wird die jeweils höchste und niedrigste Temperatur zu einer bestimmten Tageszeit subtrahiert. Die hieraus entstehende Differenz bildet dann die Jahresamplitude.

Ist die Jahresamplitude höher als die Tagesamplitude handelt es sich um ein Jahreszeitenklima. Ist hingegen die Tagesamplitude höher als die Jahresamplitude, so liegt der entsprechende Ort in einer Zone mit Tageszeitenklima.


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