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Warum heißen Wellensittiche so? Wortherkunft, Ursprung, Bedeutung


Der wissenschaftliche Name des Wellensittichs setzt sich aus den Worten „Gesang“, „Papagei“ und „gewellt“ zusammen. Im Deutschen übersetzte und vereinfachte man diesen für die Bezeichnung „Wellensittich“.

Die Entdeckung des Wellensittichs

Wissenschaftlich beschrieben wurde der Wellensittich erstmals im Jahr 1805. George Shaw, ein englischer Naturforscher, beschäftigte sich eingehend mit Australien und seiner Tierwelt. In seinem Buch „The Naturalist’s Miscellany“ findet sich außerdem die älteste wissenschaftliche Abbildung der Vögel. Sein Kollege Frederick Polydore Nodder, ein Pflanzen- und Tierillustrator, fertigte sie an.

Seinen heute gültigen, wissenschaftlichen Namen erhielt der Wellensittich erst 1840. In diesem Jahr kamen auch die ersten Tiere nach Europa. Zuvor stritten Biologen sich darüber, ob die Vögel den Papageien zuzuordnen sind, oder nicht. John Gould, ein englischer Ornithologe und Tierillustrator, gab ihnen schließlich den Namen „Melopsittacus undulatus“. Wellensittiche gehören damit zu den Papageien, bilden aber eine eigene Gattung, zu der kein anderes Tier gehört.

Die Grassittiche sind nach jetzigem Stand der Forschung ihre nächsten Verwandten. Auch sie kommen ursprünglich vom australischen Festland.

Die Rolle der australischen Ureinwohner

Der Wellensittich heißt nicht überall auf der Welt so. Sein englischer Name lautet „Budgerigar“ oder in der Kurzform „Budgie“. Diese Bezeichnung verdankt der Wellensittich vermutlich den Aborigines, den australischen Ureinwohnern.

Für die Aborigines waren Wellensittiche eine Proteinquelle. Sie machten Jagd auf die kleinen Vögel oder sammelten Jungtiere aus den Nestern. Im Zusammenhang mit diesem Vorgehen fiel das Wort „Betcherrygah“, was übersetzt so viel wie „gut“ oder „Essen“ bedeutet. Die Forscher übernahmen diese Bezeichnung für die Wellensittiche, wodurch das Wort „Budgerigar“ entstand. Bewiesen ist diese Entstehungsgeschichte jedoch nicht.

Die Zusammensetzung des wissenschaftlichen Namens

Der wissenschaftliche Name der Wellensittiche, Melopsittacus undulatus, setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. „Mélos“ ist Griechisch und bedeutet „Gesang“. „Psittakos“ ist ebenfalls Griechisch und die Bezeichnung für Papageien. „Undulatus“ ist Latein und bedeutet „gewellt“. Übersetzt lautet der wissenschaftliche Name der Wellensittiche also etwa „gewellter Singpapagei“.

Das Wort „Sittich“ entstand als umgangssprachliche Version des griechischen „psittakos“. Es umfasst alle langschwänzigen Papageienarten.
Der letzte Teil des wissenschaftlichen Namens bezieht sich auf das Gefieder der Wellensittiche. Die Federn der Tiere weisen auf dem Kopf ein feines Wellenmuster auf, das im Nacken und auf den Flügeln breiter wird. Bei Jungtieren reicht es noch weit auf die Stirn. Mit Erreichen der Geschlechtsreife zieht sich das Muster etwas zurück. Da es trotzdem einen Großteil ihres Körpers bedeckt, wurde es zum Namensgeber der Tiere.

Der Name der Wellensittiche in anderen Sprachen

Das namensgebende Merkmal der Vögel hat sich auch in anderen Ländern durchgesetzt. So heißt der Wellensittich in Schweden, Norwegen und Dänemark „Undulat“, was sich auf das lateinische Wort „undulatus“ für „gewellt“ bezieht. Die finnische Bezeichnung „undulaatti“ unterscheidet sich nur minimal.

Im Russischen heißt der Vogel „volnistyy popugaychik“, was „welliger Papagei“ bedeutet. Der ukrainische Name übersetzt sich ebenso. Viele andere Länder übernahmen den englischen Namen „Budgie“.


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