Warum heißt der Schwarzwald Schwarzwald: Wortherkunft, Ursprung des Namens
Schlagwörter: Schwarz, Schwarzwald, Wald


Der Schwarzwald ist mit rund 6000qm nicht nur eine der wichtigsten Touristenziele Baden-Württembergs. Das Gebiet gilt auch als das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands. Aber woher stammt eigentlich der Name „Schwarzwald“ und ist der Wald wirklich so schwarz, wie sein Name es vermuten lässt?
Schwarzwald: Wortherkunft und Ursprung
Der Geschichte nach hatte der Schwarzwald in der Vergangenheit unterschiedliche Namen gehabt. Unter anderem trug er in der Antike den Namen „Abnoba mons“. Diese Bezeichnung bedeutet übersetzt „Berg des Abnoba“.
Die Römer gaben dem Wald diesen Namen, ohne ihn wirklich gesehen zu haben. Sie dachten, dass die Kelten nördlich von Italien ihre Lager aufgeschlagen hätten und kannten das Mittelgebirge nur aus Erzählungen von Reisenden. Aufgrund seiner Größe gingen sie davon aus, dass der Schwarzwald der keltischen Gottheit Abnoba gewidmet sein müsste.
Später verbreitete sich dann die Bezeichnung „Marciana silva“, was sich aus dem Lateinischen als „Marcynischer Wald“ übersetzten lässt. „Marciana“ ist eine Ableitung vom germanischen Word „Marca“ und steht für „Grenze“. Der Wald wurde also als „Grenzwald“ zum römischen Gebiet bezeichnet.
Vor rund 2000 Jahren soll der Schwarzwald dann allerdings den Namen bekommen haben, den er auch heute noch trägt. Damals sollen die Römer von Italien aus über die Alpen gekommen sein, um ihr Territorium nach Norden hin auszudehnen. Bei ihrem Weg von den Alpen hinab sollen sie die damals noch zusammenhängende Waldfläche gesehen haben, die noch nicht ihre Zerklüftungen, sanften Anhöhen und Hügel hatte.
Auf die Römer soll es so gewirkt haben, als wäre der 6000qm große Wald einfach nur schwarz und dunkel. Sie nannten das Gebiet daraufhin „Silva nigra“, also „Schwarzer Wald“.
Für die Römer muss der Wald allerdings so gewaltig und furchteinflößend gewesen sein, dass sie sich nicht in das Gebiet hinein trauten. Stattdessen sollen sie kilometerweite Umwege gelaufen sein, nur um nicht den Schwarzwald betreten zu müssen.
Schwarzwald: Der schwarze Wald, der keiner ist
Wenn die Römer sich damals in den dunklen Wald getraut hätten, dann wäre ihnen schnell aufgefallen, dass der Schwarzwald alles andere als schwarz ist. Das Waldgebiet bietet eine reiche Vielfalt an Flora und Fauna. Es ist eines der wichtigsten Waldgebiete Deutschlands. Auch Bodenschätze wie Erz und Silber verstecken sich unter der Erde.
Auch die Römer hatten Pläne, den Schwarzwald nach der Erkundung Germaniens zu betreten. So bauten sie den ersten Weg, der in den Wald hineinführte. Auch heute noch existiert die sogenannte Kinzigtalstraße.
Allerdings konnten die Römer kaum in den Wald vordringen, denn die Alemannen griffen die Eindringlinge an und trieben die Römer zurück über die Alpen. Erst die Kelten und die Schotten drangen tiefer in den Silva nigra ein und gründeten dort unter anderem Klöster, um vom Schwarzwald aus das Christentum in Europa zu verbreiten.
Der Holländer im Schwarzwald
Auch die Niederlande waren vom Schwarzwald fasziniert. Besonders die vielen hohen Tannen interessierten die Handwerker aus dem Westen. Sie schlugen die Bäume und verschifften sie zusammengebunden zu Flößen in die Niederlande. Dort wurden die robusten, hohen Tannen unter anderem im Schiffsbau verwendet, um aus ihnen Schiffsmasten herzustellen.
Die niederländische Rodung des Schwarzwaldes soll sogar so ausufernd gewesen sein, dass angeblich ganze Städte aus den Schwarzwaldtannen gebaut worden sein sollen. Das bekannteste Beispiel ist Amsterdam. Von dieser Stadt sagen die Niederländer, dass sie ausschließlich mit dem Holz aus dem Schwarzwald erbaut worden sein soll.
Heutzutage ist eine Abholzung von Tannen allerdings kaum noch möglich. Seit 2014 zählt der Schwarzwald als Naturschutzgebiet, sodass nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch viele geschichtliche und kulturelle Schätze wie alte Glasmanufakturen und ehemalige Köhlereien auch der Nachwelt erhalten bleiben sollen.
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