Skip to main content

Wer hat die Zeitzonen erfunden und festgelegt


Zeitzonen gibt es seit 1884.
Vorher stellte jedes Dorf und jede Gemeinde ihre Uhr nach der Sonne.
So wurde täglich der aktuelle Sonnenstand bzw. deren Zenit um 12 Uhr mittags bestimmt und die Kirchenuhren entsprechend eingestellt.

Kurzer Exkurs…
Der Zenit ist der Sonnenstand, an dem die Sonne direkt über einen steht.

wieso-gibt-es-zeitzonen

Da die Erde sich dreht, vergeht die Zeit.
Die Sonne steht fest „am Himmel“ und so hat jeder Ort einen anderen Zenitstand.
Jeden Tag dreht die Erde sich einmal um sich selbst und hat dann wieder den gleichen Stand zur Sonne.
Dies dauert 24 Stunden bzw. einen Tag.
was-ist-zenit-der-sonne

Die Taschenuhren, welche es schon seit 1511 gab, wurden dementsprechend an diese Referenzzeit angepasst.
Noch heute sieht man in alten Filmen, wie Geschäftsleute ihre Taschenuhr herausholen, diese mit der örtlichen Turmuhr vergleichen und ihre Uhr dann entsprechend nachjustieren.

Die Welt war in Ordnung und funktionierte auch so.
Aber wieso brauchte man dann Zeitzonen, so wie wir sie heute kennen?

Die Einführung der Zeitzonen hatte wirtschaftliche Interessen

Wie ich schon schrieb, jedes Dorf und jede Gemeinde hatte eine unterschiedliche Mittagszeit.
Und je nachdem, wie der Mittag ausfiel und der Sonnenstand gemessen wurde, fiel auch die Tageszeit aus.

Als man 1825 die erste öffentliche Eisenbahnlinie eröffnete, ergaben sich darauffolgend einige Probleme.
Denn nun war es den Menschen vergönnt, relativ schnell zu reisen.
So konnte es sein, dass ein Passagier 12 Uhr mittags irgendwo losfuhr, insgesamt 3 Stunden unterwegs war und in seinem Zielort war es dann nicht 15 Uhr, sondern 14:30 Uhr bzw. 15:30 Uhr.

Die Probleme, welche sich aufgrund der gewonnenen Mobilität ergaben, erkannten die Eisenbahner und Passagiere dieser Zeit schon sehr genau. Aber es sollte noch weitere 50 Jahre dauern, bis man diese lösen sollte.

Die Erschließung des amerikanischen Kontinents ist eng verbunden mit dem Ausbau der Eisenbahnlinie in Nordamerika.
Und der Eisenbahningenieur Sandford Fleming beklagte, dass man an Bahnhöfen immer verschiedene Fahrpläne auslegen musste. Denn die unterschiedlichen Angaben, führten zu einem ziemlichen Durcheinander, wodurch die Eisenbahn nicht so effizient wie möglich genutzt werden konnte.
Der Ruf zu einer Standardisierung der Zeit wurde immer lauter und Sandford Fleming entwickelte 1878 ein einheitliches System mit 24 Zeitzonen.

Wieso gibt es 24 Zeitzonen?

Wie so oft, schaute man auch damals auf die Naturgesetze.
Es gilt als festes Gesetz, dass die Erde für eine Erddrehung 24 Stunden benötigt.
Und da die Erddrehung die Ursache für hell und dunkel ist, gibt es 24 Stunden.

Da war es naheliegend die Erde in 24 gleichgroße Zonen aufzuteilen.
Im Jahr 1884 kam es zur sogenannten Meridian-Konferenz.
Bei dieser sollte die einheitliche Zeitzonenmarkierung festgelegt werden.

Insgesamt 22 Staaten gaben den Wissenschaftlern Recht und führten die Zeitzonen ein.
Ausnahmen bildeten Länder wie China oder Indien. Diese waren – bzw. sind es heute noch – so groß, dass sie eigentlich mehrere Zeitzonen bräuchten. Diese weigerten sich aber und so kam es, dass es in gewissen Ländern keine zwei Zeitzonen gibt – obwohl deren Größe es vorsah.


Über den Autor

wissen
Folge Sciodoo und bleibe stets auf dem Laufenden. Schließ dich uns an und abonniere unseren Instagram-Kanal ein. Wir stellen täglich neue Artikel für dich rein.
Weiter zum Kanal>>>
     

Ähnliche Beiträge