Wieso sind Wolken immer weiß oder grau
Wolken sind nicht wirklich weiß oder grau, wirken aber so – da das menschliche Auge diese Farbe wahrnimmt. Welche Farbe eine Wolke hat und wieso eine Gewitterwolke auch oben weiß zu sein scheint, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhalt
Wieso ist eine Wolke weiß
Tatsächlich besteht eine Wolke lediglich aus Luftmassen – welche aufsteigen und mit Luftfeuchtigkeit versetzt sind. Doch wenn Luft keine Farbe hat und Luftfeuchtigkeit irgendwie auch nicht – dann stellt sich die Frage – wieso Wolken grau oder weiß sind.
Die Weißfärbung hat etwas mit der Sonneneinstrahlung zu tun. Denn eine Wolke ist nichts weiter als ein Ansammlung von Wassertropfen oder Eiskristallen. Bei Schönwetterwolken sind die Wassertropfen verhältnismäßig klein und messen gerade einmal 0,1 Millimeter. Verdunstet das Wasser, weil es auch oben am Himmel noch recht warm ist, können die Tropfen sogar noch kleiner sein.
Das Sonnenlicht, welches auf so kleine Wassertropfen scheint, wird gleichmäßig gestreut. Es gelangt also ohne Probleme hindurch.
Nun gilt es zu bedenken, dass auch das Sonnenlicht keineswegs weiß ist. Stattdessen besteht Sonnenlicht aus sogenannten Spektralfarben – welche unterschiedliche Wellenlängen haben. Licht mit einer kurzen Wellenlänge ist violett, gefolgt von blau, grün, gelb, orange und schließlich rot.
Die Mischung aus diesen unterschiedlichen Farbtönen ergibt dann weißes Sonnenlicht, welches wir wahrnehmen. Trifft dieses Sonnenlicht auf eine Oberfläche, welche bestimmte Wellenlängen absorbiert (aufnimmt) – erscheint uns diese Fläche in einer bestimmten Farbe. So wird ein T-Shirt als Rot wahrgenommen, weil es das langwellige Licht absorbiert.
Aber zurück zum Weiß…
Wenn etwas weiß erscheint, werden keine bzw. kaum Lichtstrahlen absorbiert. Stattdessen werden alle Spektralfarben reflektiert. In der Reflektion werden diese wieder gemischt, wodurch das Objekt als weiß erscheint.
Zurück zur Wolke…
Eine Wolke ist deshalb weiß, weil die Wassertropfen in der Wolke das Sonnenlicht in allen Wellenlängen reflektieren – wodurch die Wolke weiß wirkt. Und durch die kurze Länge der Wassertropfen kann das weiße Sonnenlicht fast ungehindert durch die Wolke dringen, wodurch die ganze Wolke weiß erscheint.
Wieso ist eine Wolke grau
Eine Gewitterwolke trägt mehr Wasser, da die Wassertropfen größer sind. Der Grund dafür ist, dass die Luftfeuchtigkeit so groß ist und die Wolke nun pro Quadratmeter mehr Wasser binden muss. Demnach sind die Wassertropfen mitunter 6 Millimeter lang, was ein Vielfaches zur weißen Quellwolke ist.
Das Sonnenlicht kann nun die Wassertropfen weniger gut durchdringen, wodurch die Streuung verringert wird. In der Folge erscheinen die Wolken dunkler. Je mehr Feuchtigkeit in der Wolke hängt, desto länger sind die Wassertropfen und desto grauer wirkt die Gewitterwolke.
Aber Wasser ist doch blau. Wieso wirkt die Wolke dann grau und nicht blau?
Zuerst muss man sagen, dass Wasser nicht blau ist. Denn auch hier bewirkt die Brechung des Sonnenlichts eine Blaufärbung. Und zweitens ist der Himmel hinter den Wolken dunkel. Da nun die Wassertropfen länger sind und das Sonnenlicht nicht mehr vollkommen durch die Wolken dringen kann, ergibt sich ein Gemisch aus hellem Licht und dunklen Hintergrund.
Wieso sind Gewitterwolken im Flugzeug weiß
Du kennst das vielleicht auch. Du fliegst mit dem Flugzeug über den Wolken. Und der Kapitän erzählt darüber, dass unter euch ein Gewitter tobt. Dann schaust du nach draußen und blickst auf weiße Wolken unter dir.
Was ist da los? Müssten die Gewitterwolken nicht eigentlich grau sein?
Nein, denn du bist über den Wolken. Aus deiner Perspektive wird die Wolke komplett von der Sonne angestrahlt. Von der Erde aus, wo die Sonnenstrahlen – aufgrund der Tröpfchenlänge nicht vollends durchscheinen können – wirken die Wolken grau.
Doch von deiner Position, also über den Wolken, wird das Sonnenlicht an den Wolken reflektiert, zu Weiß gemischt und an dein Auge gesendet. Und deshalb gibt es über den Wolken auch kein schlechtes Wetter und mitunter noch nicht mal Indizien dafür.