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8 unglaubliche Fakten zum Straußenei


Ein Straußenei gilt als das größte Ei im Tierreich. Dennoch legt der Strauß für seine Größe das kleinste Ei. Dies und weitere 7 unglaubliche Fakten zum Straußenei, erfährst du in diesem Beitrag.

1. Das Straußenei ist die größte einzelne Zelle im Tierreich

Die Eizelle des Straußes ist mit circa 70 mm die größte einzelne Zelle im gesamten Tierreich. Die Eizelle eines Menschen misst gerade einmal 0,15 mm. Dennoch ist auch die Eizelle beim Menschen die jeweils größte einzelne Zelle.

Wieso?
Menschen und fast alle anderen Säugetiere kommen lebend zur Welt. Ziemlich alle Säuger sind damit überlebensfähig, können sich ernähren, sich bewegen und halbwegs verteidigen. Denn während der Tragzeit (bzw. der Schwangerschaft beim Menschen) bilden sich aus einer Eizelle ganze Zellhaufen, welche sich zu einem Organismus zusammenschließen bzw. differenzieren. Zuerst werden die Organe ausgebildet und erst in den letzten Monaten der Schwangerschaft wächst der Organismus.

Schwangerschaften und tierische Tragezeiten dauern deshalb relativ lang. Bei Vögeln ist dies etwas anders. Sie legen Eier, welche zwar keinen Organismus mit differenzierten Organen beinhalten, aber dafür schon eine gewisse Größe haben. Und erst durch das Brüten werden aus dem Eiinneren verschiedene Organe differenziert. Nach sechs Wochen Brutzeit schlüpft der Strauß.

Dadurch, dass ein Menschbaby 10 Monate zum Reifen braucht, der Strauß nur sechs Wochen – muss die Natur die Entwicklung etwas anders gestalten. Die Abkürzung besteht beim Wachstum. Der Fortpflanzungsapparat bei Vögeln konzentriert sich zuerst auf Wachstum und dann Differenzierung der Organe. Bei Säugern ist dies umgekehrt.

Um beim Wachstum zusätzliche Zeit zu sparen, sind Eizellen von Vögeln und anderen eierlegenden Wirbeltieren bereits um ein Vielfaches größer als bei Säugern.

2. Das Straußenei ist das relativ kleinste Ei im Tierreich

Ein Straußenei hat eine Größe von circa 15 cm und ein Gewicht von durchschnittlich 1,5 Kilogramm. Strauße legen demnach die größten Eier im gesamten Tierreich. Aber beide Maße sind relativ gering, wenn man bedenkt – wie groß und schwer ausgewachsene Strauße sind.

Ein Straußen-Weibchen bringt es auf bis zu 110 Kilogramm bei einer Gesamthöhe bis zu 1,9 Metern. Das Ei des Straußes entspricht somit unter 1% der Größe der Henne. Zum Vergleich: Ein Menschenbaby misst circa 50 cm bei der Geburt. Dies entspricht bei 1,7 Meter Körperhöhe der Mutter etwas unter 30 %.

Beim Gewicht ist dies ähnlich. Mit 1,5 Kilogramm Gewicht entspricht das Ei etwas mehr als 1% einer ausgewachsenen Straußenhenne. Der menschliche Nachwuchs wiegt circa 3,3 – 3,5 kg. Dies entspricht circa 5% des Gewichtes einer 70kg schweren Frau. Menschliche Babys kommen dennoch relativ hilflos zur Welt, was an ihrer Gehirnstruktur liegt.

Aber das Straußenei ist nicht nur gegenüber dem Menschen besonders klein, sondern auch gegenüber anderen Vögeln. Der Zaunkönig misst zwar nur ungefähr 11 cm und wiegt nur circa 8 Gramm. Dennoch legt dieser Eier, welche bereits 13 % des Gewichtes einer ausgewachsenen Vogels entsprechen.

Da Hühnereier oftmals mit Straußeneiern verglichen werden, sollen auch deren relative Größe verglichen werden. Ein weibliches Huhn – kein Masthuhn -wiegt circa 1,5 Kilogramm und ein Hühnerei ungefähr 52 Gramm. Das Gewicht des Eies entspricht somit durchschnittlich 3,5 % gegenüber der ausgewachsene Henne.

Straußeneier sind demnach die kleinsten Vogeleier, wenn man die Größe der Eltern betrachtet. Die relativ größten Eier legen ebenfalls flugunfähige Laufvögel. Gemeint sind neuseeländische Fleckenkiwis. Deren Eier haben bereits 26 % des Gewichtes ihrer Mütter.

3. Wie viele Hühnereier passen in ein Straußenei

Ein Straußenei wiegt durchschnittlich so viel wie 24 Hühnereier. Es passen demnach 24 Hühnereier in ein Straußenei. Die größten Eier, welche jemals gelegt wurden – stammten vom sogenannten Elefantenvogel. Dieser lebte auf Madagaskar, gilt aber bereits seit dem 17. Jahrhundert als ausgestorben.

Genauso wie Strauße, Nandus, Kiwis, Kasuare oder Emus – waren Elefantenvögel ebenfalls Laufvögel. Durch den Einfluss des Menschen wurden diese allerdings komplett ausgerottet. Hauptsächlich wurden die Vögel bejagt, um diese zu essen. Das Ei eines Elefantenvogel war so groß wie 180 Hühnereier bzw. 7 Straußeneier. Somit war es das größte Ei, welches jemals gelegt wurde – Dinosauriereier mit einbezogen.

4. Wie lange hält ein Straußenei

Lieferanten von Straußeneiern geben eine Haltbarkeit von 2 Wochen an. Aber wie jedes andere Ei sind diese viel länger haltbar. Denn Straußen – wie auch Hühnereier werden von einer Membran umgeben. Diese nennt sich Cuticula und hält Bakterien davon ab, in das Ei zu gelangen.

Diese Straußeneischale ist halbdurchlässig. Somit wird ein Schadstoffaustausch von innen nach außen gewährleistet, welche die Eier vor Keimen schützt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Straußennachwuchs während der Brutzeit nicht erkrankt.

Für den Feinschmecker bedeutet dies allerdings auch, dass das Ei – unter normalen Bedingungen – nicht von Bakterien befallen werden kann. Es wird somit nicht schlecht und ist länger haltbar.

5. Wie schmeckt ein Straußenei und wie lässt es sich zubereiten?

Ein Straußenei kostet im Laden zwischen 30 und 35 Euro. Der Geschmack ähnelt stark einem Hühnerei. Doch die Schale ist deutlich schwieriger zu durchbrechen, was die Zubereitung fast unmöglich macht. Nur mit einer Bohrmaschine lässt sich ein Straußenei öffnen.

Da die Schale recht glatt ist, rutscht der Bohrer zudem immer wieder ab. Deshalb muss die Schale – vor dem Bohren – etwas gekörnt werden oder mit einem Messer bzw. Meißel angeschlagen werden. Erst dann findet der Bohrer halt. Die Breite des Lochs sollte mindestens 12 mm betragen, so dass das Innere ablaufen kann.

Dann solltest du mit einem dünnen langen Stäbchen durchs Loch stechen, um den Inhalt zu verrühren. Ein Spiegelei wirst du demnach kaum daraus machen können, da das Eigelb nicht durch das Loch passt. Nachdem der Inhalt verrührt wurde, lässt sich das Innere des Straußeneies entnehmen, in dem es herausgepustet wird.

Um den Inhalt abzupusten, müsstest du entweder ein zweites Loch auf der Unterseite bohren. Und dann von der einen Seite das Ei auspusten. Diese Prozedur ist ähnlich wie beim Ostereier auspusten, kostet aber enorme Kraft.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, nur ein Loch zu bohren, um dann mit einem Strohhalm reinzupusten. Ist dieses Loch entsprechend groß, läuft das Innere neben dem Strohhalm heraus.

6. Wie lange muss ein Straußenei kochen?

Ein Straußenei lässt sich auch kochen. Dazu muss dieses aber 45 Minuten kochen und dann mit Hammer und Meißel aufgeschlagen werden. Es ist überliefert, dass Königin Victoria (1819 – 1901) ein Straußenei gegessen haben soll und es köstlich fand.

7. Anhand der Eierfärbung lässt sich die Straußart erkennen

Heute existieren zwei Straußenarten in Afrika, der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) und der Somalistrauß (Struthio molybdophanes). Bis in die 1960-er Jahre war der Afrikanische Strauß auch auf der Arabischen Halbinsel vertreten, wurde dort aber ausgerottet.

Fossilien belegen allerdings, dass es mehrere Straußarten – auch außerhalb Afrikas – in Europa und Asien gab. In China wurden bspw. Oberschenkelknochen und Eier einer Straußenart gefunden, welche als Struthio anderssoni bezeichnet wird und deren Gewicht wahrscheinlich 270 kg überstieg. Zum Vergleich: Der Afrikanische Strauß wiegt circa 135 kg und der Somalistrauß rund 150 kg. Somit überstieg das Körpergewicht der chinesische Straußenart die heutigen Strauße um einiges.

Anhand der Eierschalen lässt sich die Straußenart ausmachen. So besitzt jede Eierschale kleine Poren. Diese Poren sind Öffnungen, wodurch ein Austausch des Eiinneren mit der Umwelt stattfindet. So werden dort Substanzen ausgeschieden, Wärme reguliert usw.

Anhand der Anordnung der Poren lassen sich die Straußenarten unterscheiden. Die Porenanordnung beim Afrikanische Strauß ist singulär. Das bedeutet, dass die Poren zwar zahlreich vorhanden sind, aber nicht zusammenhänge Gebilde ergeben. Beim Somalistrauß sind die Öffnungen hingegen als Flecken gruppiert, welche sich aus 30 bis 70 Einzelporen zusammensetzen.

8. Straußeneier hatten schon immer eine besondere Bedeutung für den Menschen

Wenn du den chinesischen Strauß schon krass fandest, dann wird der Riesenstrauß dich noch mehr verwundern. Dieser trägt den eigentlichen Artnamen Pachystruthio dmanisensis und starb vor circa 2 Millionen Jahren aus. Die Vögel lebten im Kaukasus und aufgrund einiger Knochenfunde, geht man davon aus, dass die Tiere bis 3,5 m hoch wurden und auf ein Gesamtgewicht von über 400 kg kamen.

Allerdings sind diese Angaben immer mit Vorsicht zu genießen. Denn klar ist, dass die Lebewesen früher deutlich größer waren – aber das Verhältnis zwischen Größe und Körpergewicht heutiger Tiere kann nicht auf ausgestorbene Organismen übertragen werden. Denn die Tiere von damals hatten wahrscheinlich viel mehr Luft im Organismus als die Heutigen.

Damit meine ich, dass die heutigen Körper der Organismen an ideale Platzverhältnisse angepasst sind. Die inneren Organe liegen dicht beieinander. Dieses Platzsparen hatten frühere Lebewesen der Urzeit nicht. Stattdessen waren zwischen den Organen sehr viele Luftpolster eingebettet. Dadurch lässt sich durch Knochenfunde zwar eine ungefähre Größe der Riesenstrauße ausmachen – aber die Gewichtsbestimmung lässt sich nicht übertragen.

Als Homo erectus, der Vorfahre des Jetztmenschen und des Neandertalers, vor circa 2 Mio. Jahren auftauchte, starben die Riesenstrauße gerade aus. Aus Homo erectus entwickelten sich vor 300.000 Jahren der archaische Homo sapiens, welcher ein Bindeglied zum Jetztmenschen darstellt. Der Neandertaler entwickelte sich vor circa 230.000 Jahren aus Homo erectus, starb aber auch vor 30.000 Jahren aus. Wir, die homo sapiens, sind als letzte Menschenart verblieben. Den Riesenstrauß konnten wir aber niemals persönlich kennenlernen.

Aber dafür andere Straußenarten, wie den Afrikanischen Strauß, den Somalistrauß und den Arabischen Strauß, Mit den Moas – welche eine eigene Tierordnung bilden und den Elefantenvögeln auf Madagaskar – die ebenfalls eine eigene Tierfamilie bilden, kam der Mensch ebenfalls in Berührung.

Madagaskar wurde ab 350 v.Chr. besiedelt und fortan begannen die Menschen damit, Elefantenvögel auszurotten und deren Fleisch zu fressen. Die Moas, welche auf Neuseeland heimisch waren, hatten bis zur Ankunft des Menschen – am Ende des 13. Jahrhunderts – kaum natürlichen Feinde. Nur der Haastadler als größter Greifvogel der Neuzeit machte Jagd auf die Tiere. Dementsprechend waren Moas nicht vorbereitet. Man geht davon aus, dass die Tiere weder geflüchtet sind noch Gegenwehr zeigten. Dementsprechend waren die Moas durch die Māori, innerhalb eines Jahrhunderts, komplett ausgerottet worden.

Nun stellt sich Frage, ob es denn keinen Kulturkreis gab, welcher Strauße oder straußähnliche Tiere verehrt und als heilig angesehen hat. Doch den gab es. Und zwar in Mesopotamien. Auch dort waren einige Straußenarten verbreitet, welche heute ausgerottet sind. Die Tiere galten als heilig und deren Fleisch durfte nicht verzehrt werden. Stattdessen opferte man Straußfleisch den Göttern, wodurch die Tiere dennoch getötet werden mussten. Aus den Schalen der Straußeneier fertigte man Gefäße und Perlen an. In der Stadt Kiš im Irak wurde fossiler Schmuck aus Straußenei gefunden.

Im Alten Ägypten waren Strauße nicht heilig. Dennoch nutzte man die harte Eierschale ebenfalls, um daraus Gefäße und Schmuck herzustellen. Außerdem wurden Straußenfedern und Straußeneier als magische Dinge gesehen. So wurde bspw. die altägyptische Göttin Maat, welche Gerechtigkeit und Weltordnung symbolisiert, mit Straußenfedern dargestellt.

Aus Straußeneiern nette Schmucksachen zu basteln, war bereits in der Altsteinzeit verbreitet. Die Schale der Eier wurde aufgebrochen. Einzelne Bruchstücke, welche wahrscheinlich aufgrund ihrer Form besonders attraktiv waren, wurden herausgesucht. Diese waren nicht größer als 1 cm. Dann wurden Löcher hindurchgebohrt. Schließlich wurden die Kanten bearbeitet und fertig war eine Perle aus Straußenei. Im Alten Ägypten wurde die Tradition fortgesetzt und ist heute noch regional in Afrika verbreitet.


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