Was ist Ernährungssicherheit: Bedeutung und Maßnahmen
Ernährungssicherung – auch als Ernährungssicherheit, Nahrungssicherung oder Nahrungssicherheit bezeichnet – ist die Gesamtheit aller Schutzmaßnahmen, welche ergriffen werden – um ein ausreichendes Nahrungsangebot für die Bevölkerung sicherzustellen.
Inhalt
- 1 Definition des Begriffs Ernährungssicherheit
- 2 Welche Faktoren bedrohen die Ernährungssicherheit?
- 3 Wie viele Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen?
- 4 Globale Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit
- 5 Maßnahmen der EU
- 6 Wie tragen die USA zur Ernährungssicherheit der Welt bei?
- 7 Die Situation in Indien
- 8 Die Situation in China
- 9 Die Situation in Russland
- 10 Was kann der Einzelne tun, um die globale Ernährungssituation zu verbessern?
- 11 Es steht schlecht um die Ernährungssicherheit
Definition des Begriffs Ernährungssicherheit
Anstelle von Ernährungssicherheit wird auch das Wort Nahrungssicherheit verwendet. Der Begriff spielt in der Agrarwirtschaft und Politik eine Rolle. Er bedeutet, dass alle Menschen eines Landes Zugang zu Grundnahrungsmitteln in ausreichender Menge und Qualität haben. Grundnahrungsmittel sind diejenigen Lebensmittel, die den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen.
Welche Lebensmittel als Grundnahrungsmittel betrachtet werden, hängt von der jeweiligen Kultur ab. In Deutschland fallen darunter unter anderem Brot und Kartoffeln, aber auch Salz, Zucker, Speiseöl und Mehl. In anderen Kulturen gehören Reis, Hirse oder Bananen (Kochbananen), Mais oder Maniok zu den Grundnahrungsmitteln.
Das wichtigste Grundnahrungsmittel in allen Kulturen ist Wasser.
Ernährungssicherheit bedeutet, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln gesichert ist. In diesem Punkt sieht die Situation in Deutschland gut aus. In anderen Ländern ist die Lage jedoch deutlich schlechter, wenn nicht sogar katastrophal.
Welche Faktoren bedrohen die Ernährungssicherheit?
Leider ist das eine lange Liste. Einige der Faktoren sind natürlichen Ursprungs, die meisten werden jedoch durch Menschen verursacht.
Naturereignisse
Natürliche Ereignisse hatten schon immer große Einflüsse auf die Ernährungssicherheit. Überraschenderweise spielen spektakuläre Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Wirbelstürme oder Tsunamis kaum eine Rolle, weil ihre Auswirkungen nur kurze Zeit anhalten und auf relativ kleine Gebiete begrenzt sind.
Eine Ausnahme bilden Dürren. Sie können über Jahre, sogar Jahrzehnte anhalten und mehrere Länder betreffen. Der Untergang verschiedener antiker Kulturen wird unter anderem auf Dürren zurückgeführt. Selbst ein hoch entwickeltes Industrieland wie Deutschland leidet mehr und mehr unter Wasserknappheit.
Die Ereignisse in jüngster Zeit haben gezeigt, dass auch eine Pandemie die Ernährungssicherheit im globalem Maßstab verschlechtern kann, weil sie zu einer Unterbrechung oder Störung der Lieferketten führen kann.
Einige Länder liegen zudem in Regionen, in denen die natürlichen Bedingungen Anbau von genügend Grundnahrungsmitteln zur Versorgung der Bevölkerung nicht erlauben.
Klimawandel
Die Erderwärmung hat einen negativen Einfluss auf die Ernährungssicherheit. Durch die Änderung des Klimas nehmen Dürren und extreme Wetterlagen zu, die ganze Ernten vernichten können. Dadurch kann die Ernährung der Bevölkerung in Frage gestellt werden. Durch den mit der Erderwärmung verbundenen Anstieg des Meeresspiegels sind nicht nur ein Inselstaaten akut bedroht, sondern auch Länder wie Bangladesh und die Niederlande. Große Anbauflächen verschwinden im Meer oder sind durch das Eindringen von Salzwasser in den Boden nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar.
Überbevölkerung
Dieses Problem trifft hauptsächlich viele afrikanische Staaten aber auch asiatische Länder wie Indien. Die Bevölkerung wächst so rasant, dass nicht mehr genug Anbaufläche für Grundnahrungsmittel zur Verfügung steht. Die Situation wird durch den niedrigen Lebensstandard in diesen Ländern zusätzlich verschärft. Er zwingt die Menschen dazu, Bäume zu fällen, um Brennholz zu gewinnen und Wildtiere zu fangen, um sie zu essen oder sie ganz bzw. teilweise zu verkaufen. Das bekannteste Beispiel sind die intensive Jagd auf Elefanten und Nashörner, die trotz Verbote unvermindert weitergeht.
Agrarpolitik der Industrieländer
Durch ihre auf die eigenen Interessen fokussierte Agrarpolitik fördern die EU, die USA und andere Industriestaaten die Ernährungsunsicherheit in weniger entwickelten Ländern. Sie fördern ihre eigene Landwirtschaft intensiv. Riesige Mengen an Produkten wie Tomaten oder Geflügel werden erzeugt und beispielsweise in afrikanische Länder exportiert.
Durch die subventionierten Preise sind die Importprodukte viel billiger als einheimische Erzeugnisse. Das raubt den für Afrika typischen Kleinbauern die Existenzgrundlage und zwingt sie, ihr Glück in den Städten oder gleich in Europa oder den USA zu versuchen. Wertvolles Ackerland geht für die Erzeugung von Grundnahrungsmitteln verloren und wird stattdessen für den Anbau von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Kakao oder Südfrüchten benutzt.
Der Trend, immer mehr Anbauflächen für den Anbau von Pflanzen wie Sojabohnen zur Erzeugung von Bio-Kraftstoff zu verwenden, trägt gleichfalls zur Verschlechterung der Ernährungssicherheit bei.
Technologische Risiken
Viele Länder versuchen, durch intensive Landwirtschaft die Erträge zu steigern und somit die Ernährungssicherheit zu verbessern. Das birgt jedoch Risiken. Ertragreiche Sorten sind empfindlicher gegen extreme Wetterlagen und Schädlinge. Sie werden zudem auf großen Flächen in Monokulturen angebaut. Eine schlechte Ernte oder ein Totalausfall betrifft viele Menschen. Intensive Landwirtschaft erfordert zudem den Einsatz von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Bewässerung. Das führt zu einer Anreicherung von Schadstoffen und der Auslaugung der Böden.
Kriege und bewaffnete Konflikte
Seit alters her gehörte es zu jeder Kriegstaktik, die Ernte des Gegners zu vernichten. Durch das Niederbrennen der Felder und die Zerstörung von Bewässerungsanlagen wurde der Feind geschädigt, indem seine Möglichkeit, die eigene Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, verringert wird. Ernährungssicherheit, besser gesagt Ernährungsunsicherheit, wird als Waffe benutzt.
Sie wird ergänzt durch die Ermordung oder Vertreibung der bäuerlichen Bevölkerung. Diese Taktik wurde bereits in der Antike eingesetzt und ist bis heute aktuell geblieben. Da in der letzten Zeit Kriege und Konflikte zunehmen, gewinnt dieser Faktor immer mehr an Einfluss.
Wie viele Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen?
Darüber gibt es naturgemäß keine genauen Zahlen, sondern nur Schätzungen. Erschreckend ist die Tatsache, dass insgesamt ca. 5 Milliarden Menschen unter der einen oder anderen Form mangelhafter Ernährung leiden. In den einzelnen Kategorien sehen die Zahlen wie folgt aus:
- Unterernährung: ca. 0,8 Mrd. Menschen
- Mangel an Mikronährstoffen: ca. 2 Mrd. Menschen
- Übergewicht: ca. 1 Mrd. Menschen
- Untergewicht bei Geburt und Wachstumsstörungen, Entwicklungsstörungen: ca. 120 Mill. Kinder
Von einem Mangel an Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien und Spurenelemente) sowie Übergewicht und den dadurch verursachten chronischen Krankheiten sind auch zahlreiche Menschen in den Industriestaaten betroffen.
Globale Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit
Das Problem der Verbesserung der Ernährungssicherheit ist sehr komplex und kann nicht von einem Staat, so mächtig er auch sein mag, gelöst werden. Der Grundwiderspruch besteht darin, dass es genug Nahrungsmittel für alle gibt, sie aber ungleich verteilt sind. In den Industrieländern herrscht ein Überfluss an Nahrungsmitteln, während in ärmeren Ländern noch immer viele Menschen hungern oder unterernährt sind.
Die Welthungerhilfe kämpft mit zahlreichen Programmen für eine Verbesserung der Ernährungssicherheit. Dabei geht es nicht darum, an hungernde Menschen Lebensmittel zu verteilen, sondern die weiter oben aufgeführten Ursachen des Hungers zu beseitigen. Dazu unterstützt die Welthungerhilfe zahlreiche Maßnahmen auf internationaler, nationaler und örtlicher Ebene.
Maßnahmen der EU
In Bezug auf die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist die EU autark. Im Gegenteil, viele landwirtschaftliche Produkte werden exportiert. Nur bestimmte Produkte, die nicht zu den Grundnahrungsmitteln gehören, müssen importiert werden. Im Rahmen von Programmen zur internationalen Zusammenarbeit kooperiert die EU mit 70 Partnerländern auf der ganzen Welt und stellt im Zeitraum 2021- 2024 mindestens 2,5 Milliarden Euro für die internationale Zusammenarbeit zur Sicherung der Ernährung zur Verfügung.
Intern beobachtet die EU die Entwicklung der Verbraucherpreise fortlaufend und stellt den Mitgliedsstaaten bei Bedarf Gelder aus einem Hilfsfond zur Verfügung, mit dem beispielsweise die Mehrwertsteuer befristet gesenkt oder Bauern Hilfszahlungen erhalten können.
Zu den jüngsten Maßnahmen gehört zum Beispiel die Stützung des Markts für Schweinefleisch und die befristete Erlaubnis der Nutzung von Brachflächen zum Anbau von Nahrungs- und Futterpflanzen.
Wie tragen die USA zur Ernährungssicherheit der Welt bei?
Nicht nur in Bezug auf Industrie und Militär, auch in der Landwirtschaft sind die USA eine Weltmacht. Was die eigene Bevölkerung betrifft, gehören die USA zu den Ländern mit der größten Ernährungssicherheit. Das Land erzeugt nicht nur genügend Lebensmittel, sondern exportiert Weizen, Mais, Reis, Fleisch und andere Produkte.
Neben internationalen Programmen, die zur Verbesserung der Ernährungssicherheit dienen, haben die USA Partnerschaftsprogramme mit vielen Nationen abgeschlossen, in denen es um die Verbesserung der Ernährungssicherheit geht. Einige Punkte der Programme sind nicht unumstritten. Es geht manchmal um die Durchsetzung US-amerikanischer Interessen oder um fragwürdige Praktiken wie die Förderung des Anbaus von genveränderten Pflanzen.
Die Situation in Indien
Indien hat fast 1,4 Milliarden Einwohner und ist der zweitgrößte Nahrungsproduzent der Welt. Das Recht auf ausreichend Nahrung ist sogar in der Verfassung verankert. Trotzdem hungern 200 Millionen Inder. Das ist das Ergebnis einer verfehlten Entwicklungspolitik, die bis vor kurzem nur Großprojekte förderte, die medienwirksam präsentiert werden konnten.
In den letzten Jahren erfolgte jedoch ein Umdenken. Das ist unter anderem Initiativen der Welthungerhilfe zu verdanken. Sie fördert die Entwicklung der Kleinbauern auf örtlicher Ebene und unterstützt sie bei der Verbesserung ihrer Ernährungssituation. Die Bauern lernen beispielsweise, wie man Gemüsebeete anlegt, Kleintiere hält, eine einfache Bewässerungsanlage baut, mehr Reis anbaut oder Fische züchtet. Damit verbessern die Menschen nicht nur ihre Ernährungssituation, sondern generieren zusätzliches Einkommen.
Die Situation in China
In China hat sich die Situation in Bezug auf die Ernährungssicherheit in den letzten Jahrzehnten radikal geändert. Von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in China immer wieder Hungersnöte, die unzählige Opfer forderten. Zwar war die chinesische Landwirtschaft schon immer hoch entwickelt, die Bevölkerung wuchs aber schneller als die Agrarproduktion. Auf nur 7 Prozent der globalen Ackerfläche musste China 22 Prozent der Weltbevölkerung ernähren. Dazu kamen Kriege, Aufstände und Naturkatastrophen, die Hungersnöte auslösten. Das letzte derartige Ereignis war die Kulturrevolution unter Mao Tse Tung in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Nach Maos Tod veränderte sich China rasch, so dass es heute zu einer Weltmacht geworden ist. Das wirkt sich auch auf die Ernährungssicherheit aus. Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist China in der Lage, den Nahrungsbedarf seiner Bevölkerung zu decken. Der Erfolg ruht auf 3 Grundpfeilern:
- Steigerung der Landwirtschaftlichen Produktion
- Begrenzung des Bevölkerungswachstums
- Importe
Durch neue Sorten, Verbesserung der Anbaumethoden, bessere Düngung und Schädlingsbekämpfung gelang es, die landwirtschaftliche Produktion erheblich zu steigern. Die Weizenerträge verdoppelten sich von 1980 – 2016. Bei Weizen, Reis und Mais kann China seinen Eigenbedarf selbst decken. Zur selben Zeit wurde durch die rigorose Einführung und Überwachung der Ein-Kind-Politik das Bevölkerungswachstum gestoppt. Experten erwarten sogar, dass in nicht zu ferner Zukunft die Bevölkerung Chinas schrumpfen wird. Durch das Erstarken seiner Wirtschaft sah sich China zudem mehr und mehr in der Lage, Agrarprodukte auf dem Weltmarkt zu kaufen. Das Land kauft unter anderem große Mengen an Sojabohnen, Zucker und Milch ein.
Die Situation in Russland
Im Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern in West- und Mitteleuropa ist die Ernährungssituation in Russland schlechter. Die Russen hungern zwar nicht, ernähren sich aber zu einseitig. Die Grundnahrungsmittel Brot, Kartoffeln, Teigwaren und Graupen werden in großen Mengen verzehrt, sind aber bekanntlich Dickmacher. Daher überrascht es nicht, dass mehr als die Hälfte aller Russen übergewichtig sind.
Das Angebot an frischem Obst und Gemüse ist überschaubar. Ganzjährig sind nur Äpfel, Kohl, Karotten, Zwiebeln und Rote Bete verfügbar. Alle anderen Obst- und Gemüsesorten sind entweder nur saisonal verfügbar oder müssen importiert werden. Als Eiweißlieferanten dienen in erster Linie Milch und Milchprodukte. Fleisch und Fisch sind für viele Russen zu teuer. Im Durchschnitzt sind die Lebensmittelpreise um fast die Hälfte höher als in Deutschland.
Für die Ernährungssituation gibt es natürliche und politische Gründe. Russland ist zwar das größte Land der Welt, weite Gebiete sind aber aufgrund der harten klimatischen Bedingungen kaum für Landwirtschaft geeignet. Dazu kommen die Sanktionen, die spätestens nach der Annexion der Krim 2014 gegen Russland in Kraft traten. Sie führten zu einer Verknappung und Verteuerung des Angebots an Importwaren.
Was kann der Einzelne tun, um die globale Ernährungssituation zu verbessern?
Die Frage ist gar nicht so abwegig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Der Einfluss einer einzelnen Person mag zwar gering erscheinen, durch ihre große Zahl haben die Verbraucher aber auch große Macht in Bezug auf die Ernährungssicherheit.
Das Kaufverhalten
Mit ihrem Kaufverhalten können Verbraucher dazu beitragen, die globale Ernährungssicherheit zu erhöhen oder zu reduzieren. Positiv wirkt sich zum Beispiel aus, wenn regionale Produkte gekauft werden, weil diese nachhaltig produziert werden. Viele exotische Lebensmittel oder Agrarprodukte sind aber schlecht für die Ernährungssicherheit. Ein gutes Beispiel dafür sind Schnittblumen aus Kenia. Sie werden in Deutschland billig verkauft und enden nach kurzer Zeit im Müll. In Kenia wachsen sie auf den besten Anbauflächen und werden intensiv bewässert und gedüngt. Boden und Dünger stehen nicht mehr für den Anbau von Nahrungspflanzen zur Verfügung.
Avocados aus Südamerika sind ein weiteres Beispiel. Die grünen Früchte sind in Deutschland beliebt, weil sie gesund sind. Die wenigsten Verbraucher hierzulande wissen aber, dass Avocados sehr viel Wasser brauchen. In Chile, Peru und Bolivien herrscht schon jahrelang Wassermangel. Die für den Export bestimmten Avocados verbrauchen Wasser, dass für den Anbau von Feldfrüchten für die Ernährung der Einheimischen fehlt.
Verschwendung von Lebensmitteln
In Deutschland wurden im Jahr 2015 etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Pro Haushalt und Jahr waren das im Durchschnitt 75 kg. Die meisten Abfälle (52 Prozent) entstehen in privaten Haushalten. In den USA sieht es ähnlich aus. Dort übersteigt der Wert der weggeworfenen Lebensmittel die Ausgaben für Benzin, Strom, Gas und Grundsteuern. Am häufigsten werden Fleisch und Meeresfrüchte weggeworfen, gefolgt von Obst, Gemüse, Süßspeisen, Getreide- und Milchprodukte.
Die Verschwendung von Lebensmitteln kann durch relativ einfache Maßnahmen reduziert werden. Man kann zum Beispiel Speisereste einfrieren und später wieder auftauen. Dasselbe klappt auch mit Brot. Noch besser ist es, von vornherein nur soviel zu kaufen, wie in einem überschaubaren Zeitraum verzehrt wird. Kleine Änderungen bei vielen Menschen haben einen großen Effekt. Selbst der Ozean besteht am Ende nur aus unzähligen Wassertropfen.
Es steht schlecht um die Ernährungssicherheit
Deutschland ist in einer Lage, um die uns viele Länder beneiden. Die Ernährungssicherheit ist gut. Im Bereich Grundnahrungsmittel kann sich Deutschland selbst versorgen. Nur was Obst und Gemüse angeht, ist Deutschland auf Importe angewiesen (abgesehen von Südfrüchten und Genussmitteln).
Auf globaler Ebene sieht die Situation jedoch anders aus. Die Ernährungssicherheit hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert, trotz der Erfolge von China. Das liegt zum größten Teil an negativen Faktoren, die durch den Menschen verursacht werden. Dazu gehören zunehmende Dürren und Überschwemmungen, hinter denen letztendlich die globale Erwärmung steckt, Überbevölkerung, Raubbau an den natürlichen Ressourcen und zunehmende Kriege und Konflikte,in deren Rahmen die Vernichtung der Ernte des Gegners noch immer als Waffe verwendet wird.
Zwar werden international verschiedene Maßnahmen unternommen, um die Ernährungssicherheit zu verbessern, diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, zumal sie beispielsweise durch die EU Agrarpolitik zum Teil unterlaufen werden.
Allerdings kann jeder einzelne Verbraucher dazu beitragen, die Ernährungssicherheit zu verbessern, indem unüberlegte Käufe von Lebensmitteln vermieden werden und mehr auf Qualität und regionale Herkunft geachtet wird. Als äußerst wirksam haben sich zudem Maßnahmen erwiesen, die zur Reduzierung der Verschwendung von Lebensmitteln beitragen. Auf diesem Gebiet gibt es noch viel Potential.