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Was bedeutet Versorgungssicherheit: Definition und Bedeutung


Versorgungssicherheit bezeichnet die mittelfristig bzw. langfristig gesicherte Abdeckung durch Grundgüter und Grundressourcen in einer Gesellschaft. Traditionell bezieht sich die Versorgungssicherheit auf die Energieversorgung, sie kann sich alternativ auf die Wasserversorgung oder die Nahrungsversorgung beziehen.

Was bedeutet Versorgungssicherheit: Definition und Bedeutung

Versorgungssicherheit soll gewährleisten, dass eine Gesellschaft reibungslos mit alltäglichen Notwendigkeiten versorgt ist und dass auch in Krisenzeiten genügen Vorräte vorhanden sind. Damit die Gesellschaft ohne große Hindernisse ihrem Alltag nachgehen kann, werden gewisse Grundressourcen benötigt.

Dazu gehört Energie, dazu gehört Wasser und Nahrung. Da eine Gesellschaft aber immer wieder Unwägbarkeiten ausgesetzt ist, gehört zur Versorgungssicherheit auch, Vorräte für unvorhergesehene Ereignisse anzulegen. Diese Aufgabe kommt in vielen westlichen Demokratien dem Staat zu. Er kümmert sich zum Beispiel darum, dass genügend Energie und Elektrizität vorhanden ist, damit der Alltag der Menschen mittel- und langfristig gesichert ist.

Wenn gegenwärtig von Versorgungssicherheit gesprochen wird, ist in der Regel die Energieversorgung gemeint. Zur Zeit der Energiewende, in der von fossilen mehr und mehr zu regenerativen Energiequellen umgestellt wird, ist die Versorgungssicherheit ein wichtiger Faktor. Würden Kraftwerke für die Energieversorgung von heute auf morgen abgeschaltet werden – und zwar ohne dass eine Energiealternative bereitsteht – ist die Versorgungssicherheit gefährdet. Deswegen setzen Staaten wie Deutschland auf einen langfristigen Plan, um die Energieversorgung durch entsprechende Energieträger auch in solchen Fällen zu garantieren.

Eine Gesellschaft, die vornehmlich auf Windkraft und Photovoltaik setzt, muss das Stromnetz auf entsprechend Schwankungen von Wind- und Sonnenenergie vorbereiten. Es müssen Ausgleiche geschaffen werden, entweder durch zusätzliche Kraftwerke oder den Import von Strom. Die moderne Energiepolitik befasst sich mit vielen strategischen Faktoren, durch welche sie die Energie perspektivisch über Monate hinweg zu managen versucht. Für Rohstoffe wie Gas oder Öl werden klassischerweise Speicher angelegt, um auf die Situation auf dem Weltmarkt und entsprechende Krisen dynamisch reagieren zu können, ohne dass die regionale und nationale Versorgung kollabiert. Das ist Versorgungssicherheit in der Energie- und Kraftstofffrage.

Wasser und Nahrung – Weitere Arten der Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit bezieht sich jedoch nicht nur auf Energie und Öl. Je nach Land sind Fragen wie Nahrung und Wasserversorgung ein alltägliches Problem. In westlichen Demokratien herrscht in der Gegenwart tendenziell keine Nahrungs- oder Wasserknappheit. An einigen Orten ist jedoch durch den Klimawandel eine Grundwasserknappheit entstanden. Kalifornien ist für diese Entwicklung ein bekanntes Beispiel.

In bisherigen Krisen gab es zwar keinen kritischen Nahrungsmangel in Deutschland, jedoch könnte mitunter eine Knappheit alltäglicher Güter im Handel zu spüren sein: von Konserven bis zu Toilettenpapier. Die Bundesregierung rät zu sogenannten Hamsterkäufen, so dass jeder Bürger die eigene Versorgungssicherheit herstellt. Zwar ist die Versorgung einzelner Supermärkte mit Nahrung nicht direkte Staatsaufgabe. Kommt es jedoch zu Mängeln, kann sich der Staat einschalten, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

In vielen reichen Ländern ist die Versorgung mit Nahrung und Wasser nicht so omnipräsent wie die Frage der Energieversorgung in einer Zeit der energiepolitischen Transformation. Dennoch waren auch diese Fragen lange Zeit alltägliche Fragen der Versorgungssicherheit. Und in Krisenzeiten kann die Versorgung durch Wasser und Nahrung schnell auf der Tagesordnung stehen. Für all diese Fälle muss ein organisierter Staat vorbereitet sein, um die Versorgungssicherheit der Gesellschaft zu gewährleisten.

Versorgungssicherheit und Knappheit

Fehlt die Versorgung entstehen Knappheiten. Hungerkatastrophen, Stromausfälle und Ölkrisen können die Konsequenz von mangelnder Versorgungssicherheit sein. In der Geschichte der Menschheit gab es viele Beispiele solcher Ereignisse.

Dürren oder kriegerische Konflikte haben bereits mehrfach zu Hungersnöten geführt. In Europa gab es im Mittelalter viele Nahrungsmängel, die in einer noch nicht organisierten und industrialisierten Landwirtschaft sowie eine fehlende föderale Struktur zur gleichmäßigen Verteilung der Güter wurzelten. Aber auch in der Gegenwart leiden noch viele arme und von Dürren betroffenen Regionen unter Hungersnöten. In dieser Frage ist die Versorgungssicherheit auch eine Geldfrage. Reiche Länder können auf solche Situationen durch Vorräte reagieren. Arme Länder besitzen derlei Vorsichtsmaßnahmen meist nicht.

Berüchtigt sind die Ölkrisen der 70er-Jahre, die einen direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Situation hatten: Es folgten Rezessionen. Durch geopolitische Krisen und Kriege kann eine kurz- und mittelfristige Knappheit eines Rohstoffs wie Öl entstehen. Der Preis erhöht sich schlagartig und als Resultat kann eine Wirtschaftskrise folgen. Hier spielt die Versorgungssicherheit eine Rolle: Staaten können zur Verhinderung von Wirtschaftskrisen mittelfristig Öl- oder Gasvorräte anlegen, und so den Preiserhöhungen entgegenwirken. Die Versorgungssicherheit erfüllt damit auch wichtige ökonomische Funktionen.


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