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Lisei Tendler Charakterisierung | Pole Poppenspäler


Lisei Tendler ist eine zentrale Figur in Theodor Storms Novelle Pole Poppenspäler. Im Folgenden erfährst du, welche charakteristischen Merkmale die Figur besitzt und an welchen Textstellen du diese findest.

Außerdem macht Lisei eine Wandlung bzw. gesellschaftlichen Aufstieg durch, welcher durch ihre Persönlichkeit Ausdruck findet.

Lisei Stellung und Figurenkonstellation in Pole Poppenspäler

Im Folgenden siehst du die Figurenkonstellation der Novelle.

pole poppenspäler figurenkonstellation

Zu den wichtigsten Handlungsträgern zählen Paul Paulsen, der Erzähler der Binnenhandlung. Dieser ist Freund und späterer Ehemann von Lisei Tendler, der Tochter von Frau Tendler und dem Puppenspieler Joseph Tendler. Die wohl wichtigste Person, weil von ihr der Handlungsverlauf ausgeht, ist Lisei Tendler.

Charakterisierung von Lisei Tendler

Lisei ist zu Beginn der Handlung gerade einmal 9 Jahre alt. Dementsprechend agiert sie schüchtern und zurückhaltend. Dies ist erkennbar, als sie aus des Vaters Mantel zaghaft hervorschaut. Wahrscheinlich nutzte Storm den Mantel als Symbol der väterlichen Obhut und Schutzes, aus dem sich das Kind allmählich löst.

Im späteren Verlauf zeigt Lisei sich als entschlussfreudiger und mutiger. Dies wird an zwei Stellen deutlich. Denn sie lässt den jungen Paul Paulsen mit den Puppen spielen, obwohl ihre Eltern dies verboten haben. Dadurch geht der Kasper kaputt, welcher als die wertvollste Puppe dargestellt wird. Sofort wird Lisei zurück in die Rolle des Kindes gedrängt, welches sich vor einer drohenden Strafe versteckt.

Liseis Handlung hat allerdings positive Konsequenzen. Denn durch den Schaden am Kasper wird dieser durch Pauls Vater repariert. Zugleich empfindet Pauls Mutter eine gewisse Zuneigung zu der Neunjährigen, weshalb sie ihr Nähunterricht gibt. Für Lisei wird es somit der erste Ausbruch aus der elterlichen Fürsorge, eng verbunden mit einem Aufstieg ins bürgerliche Leben der Paulsen.

12 Jahre später zeigt Lisei einen ähnlichen Mut, als Paul sie bittet, ihn zu heiraten. Sie weiß über ihre gesellschaftliche Stellung Bescheid und kann einschätzen, dass es in Pauls Heimatstadt Husum zu Problemen kommen wird.

Zitat: „Aber Paul, wir sind landfahrende Leut. Was werden sie sagen bei dir daheim?“

Dennoch glaubt sie daran, dass diese Probleme und Vorurteile gelöst werden können.

Zitat:„Wenn du sie hast – i hab schon di Kuraschi!“

An dieser Stelle gibt Lisei preis, dass sie die Courage haben wird, um den Vorurteilen von Paul Landsleuten entgegen zu treten. Sicher ist sie sich nur nicht, ob Paul ebenfalls die Schmährufe aushalten wird.

Anders als der kindliche Mut, sind ihr die Konsequenzen dieses Mal bewusst und sie nimmt diese auch gern an. War das Kind noch ängstlich vor der elterlichen Strafe, so ist die erwachsene Lisei fest entschlossen, ihren Weg mit Paul zu gehen.

Und Lisei wird abermals- für ihren Mut – belohnt. Sie und Paul heiraten. Dadurch schafft sie es, sich vom väterlichen Handwerk zu lösen. Sie steigt mit Paul ins Bürgertum auf und deren gemeinsamer Sohn, welcher ebenfalls Joseph heißt, wird Handwerker und kein Schausteller. Lisei hat ihre Spielerdasein überwunden, anders als ihr Vater.


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