Was ist ein Schattenmann: Definition, Herkunft & Bedeutung
Schattenmann ist sowohl eine Initiative im Dritten Reich gewesen als auch der Titel für eine Person, welche keine Aufmerksamkeit bekommt.
Inhalt
Wer ist ein Schattenmann
Ein Schattenmann ist eine Person, welche keine öffentliche Aufmerksamkeit bekommt. Man sagt dazu auch, dass er nicht im Licht der Öffentlichkeit steht. Stattdessen befindet sich der Schattenmann im Schatten, also im Vorborgenen.
Ein Schattenmann ist demnach eine Person, welche gewisse Tätigkeiten verrichtet, welche von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werden. Diese Tätigkeiten sind allerdings so wichtig, dass man eine Begrifflichkeit – den des Schattenmannes – dafür verwendet. Demnach betreffen diese Tätigkeiten nicht den Alltag der Person, sondern vielmehr die Arbeit im Unternehmen, in der Politik oder einem anderen sozialen Gefilde. Der Schattenmann operiert verdeckt.
Falls eine Person im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, die Arbeit dahinter aber von jemand anderen gemacht wird, bezeichnet man diese Person ebenfalls als Schattenmann. Der Schattenmann ist demnach ein Komplize und die rechte Hand der öffentlichen Person.
Auch als Schattenmann werden Personen bezeichnet, welche gegen öffentliche Personen arbeiten, deren Führung und Autorität heimlich untergraben. Anders als der oben skizzierte Schattenmann ist diese Version keine rechte Hand, sondern vielmehr ein Gegner der öffentlichen Person.
Der Schattenmann als verdeckter Ermittler
Ermittelt eine Person gegen eine andere Person aus ihrem Umfeld, tritt sie ebenfalls als deren Schatten auf. Dabei werden Indizien gegen die öffentliche Person gesucht, welche diese belasten könnte.
In einem Fernsehthriller aus dem Jahr 1996 wurde ein Kommissar, welcher von Dieter Wedel gespielt wurde, auf einen Unterweltboss angesetzt. Der Ermittler arbeitete Undercover – also als Schattenmann – gegen den Großkriminellen Jan Herzog. Er erschlich sich das Vertrauen des Mafiosos, rutschte aber selbst in der Welt der Reichen und Schönen immer weiter ab. Die fünfteilige Fernsehfilmreihe wurde unter dem Titel „Der Schattenmann“ veröffentlicht.
Der Schattenmann als Prüfer
Bekommt eine Person, welche im Unternehmen oder anderswo in Verantwortung steht, jemanden vorgesetzt – welcher die Handlungen dieser Person prüfen soll, wird dieser Vorgesetzte ebenfalls als Schattenmann bezeichnet. Er arbeitet dann ebenfalls im Schatten der Person, welche er überprüfen soll.
Schattenmann-Kampagne zur Feindabwehr
Im Dritten Reich wurde am 1. September 1939 eine Propaganda–Kampagne aufgesetzt, welche den Titel trug: „Feind hört mit“. Auf den Plakaten war eine kleine Menschengruppe zu sehen, welche im Hintergrund durch einen Schatten belauscht wurden.
Die NS-Diktatur wollte mit dieser Kampagne darauf aufmerksam machen, dass das Volk von ausländischen Feinden (Alliierten) abgehört werden würde. Ein anderes Plakat zeigte eine Gans, welche vor sich hin plauderte. Darunter stand: „Schäm Dich, Schwätzer!“.
Der Schattenmann, welcher heimlich mithört, wurde so zum Inbegriff für Spionage des Feindes. In Kurzfilmen, in der Wochenschau und bei Vorfilmen im Kino wurden diese Schattenmänner immer wieder gezeigt und es wurde der Bevölkerung klargemacht, wie raffiniert diese vorgehen. Deshalb sollten die Deutschen in ihren Gesprächen sensibilisiert werden, da klar war, dass in Kriegszeiten immer jemand mithört.
Der Schattenmann als Synonym für Feindpropaganda
Befindet sich ein Staat mit einem anderen Staat in Konflikt, werden diese Konflikte hybrid ausgetragen. Das war schon immer so. So wurden im Feindeslager immer schon Verbündete gesucht, welche die Unterstützung für die Führenden untergraben sollte, Menschen von der Gegenseite überzeugen sollten oder Ähnliches.
Im Zeitalter des Internets können die Falschmeldung mittels Algorithmen zielgerichtet adressiert werden und vor allem großflächig verbreitet werden. Der Schattenmann ist demnach niemand mehr, welcher zuhört, sondern eine Person – die gezielt solche Falschmeldungen verbreitet.
Dunkelhüte und Schattenmänner
Der Dunkelhut war ein weit verbreiteter Begriff während des Kalten Krieges. Die Dunkelhüte sollten Männer im Trenchcoat und mit heruntergezogenen Hüten bildlich beschreiben. Scheinbar stellte man sich so einen Spion vor.
Der Schattenmann als Dunkelhut
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