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Der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz


Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Alzheimer und Demenz oft als Begriffe für die gleiche Erkrankung verwendet. Das ist so aber nicht richtig, denn die Alzheimer-Demenz ist nur eine von verschiedenen Demenz-Erkrankungen.

Wo die Unterschiede zwischen Alzheimer und Demenz liegen, erfährst Du hier.

Überblick zu verschiedenen Demenzarten

Der Oberbegriff für die Erkrankung ist „Demenz“.
Aber es gibt primäre und sekundäre Demenz.

Die primäre Demenz tritt am häufigsten auf und hat ihren Ursprung im Gehirn.
Im Verlauf der Erkrankung sterben nach und nach Gehirnzellen ab.
Die Synapsen, also die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen, verkümmern immer mehr.
Diese Krankheit ist bis heute nicht heilbar.

Zu dieser Demenz-Art gehört auch die Alzheimer-Demenz, aber auch die so genannte vaskuläre bzw. gefäßbedingte Demenz, Lewy-Körper-Demenz und die selten auftretende frontotemporale Demenz (= Pick-Krankheit).

Die sekundäre Demenz kommt selten vor.
Hier ist der geistige Verfall die Folge einer anderen Erkrankung.
Dies können z.B. Depressionen, Schilddrüsen- oder Suchterkrankungen, wie Alkohol sein.

Äußere Einwirkung, wie etwa ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall oder die Einnahme bestimmter Medikamente können diese Form der Demenz ebenfalls auslösen.
Mischformen verschiedener Demenzen sind außerdem auch möglich.

Halten wir kurz fest:
Die primäre Demenz, zu der auch Alzheimer gehört – tritt durch einen Verfall von Nervenzellen im Gehirn auf.
Eine sekundäre Demenz ist eine Begleiterscheinung von anderen Krankheiten.

Woran Du die Alzheimer-Demenz erkennst:

Die Erkrankung tritt meist ab dem 70. Lebensjahr auf.
Alzheimer-Demenz fängt schleichend an. Die geistigen Fähigkeiten lassen aber stetig nach.

Gedächtnisstörungen treten schon in frühem Stadium auf.
Unruhe und Nervosität kommen im späteren Verlauf der Erkrankung dazu.
Noch später sind Bewegungsabläufe gestört bis unkontrolliert.

Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Körperliche Erscheinungen, wie Taubheit oder Lähmungen, treten fast nie auf.

Alzheimer tritt von allen Demenz-Arten am häufigsten auf.
Die Ursachen sind bis heute nicht zu 100% geklärt.

Woran die du die gefäßbedingte Demenz erkennst:

Die Symptome kommen plötzlich und sie können sprunghaft zunehmen.
Längere Zeit kann sich der Zustand des Betroffenen stabil halten.
Seltener ist der Krankheitsverlauf schleichend wie bei der Alzheimer-Demenz.

Viele Patienten klagen über Missempfinden, wie etwa Taubheitsgefühle, oder kurzzeitige Lähmungen.
Schlaganfälle begünstigen die gefäßbedingte Demenz.
Männer sind von dieser Demenz häufiger betroffen als Frauen.

Diese beiden Demenz-Arten, Alzheimer und Vaskuläre Demenz, können in Mischformen vorkommen.
In der Theorie sind diese durch ihre jeweiligen Symptome gut zu unterscheiden. Aber in der Realität ist es meist nicht so einfach.

Woran Du die Lewy-Körper-Demenz erkennst:

Diese Demenz geht oft mit Parkinson einher, kann aber auch allein auftreten.
Tritt sie allein auf, kann man sie nur schwer von der Alzheimer-Demenz unterscheiden.
Es treten starke Schwankungen der geistigen Fähigkeiten auf, wie etwa Konzentrationsvermögen, Wachheit, Aufmerksamkeit.

Die Gedächtnisleistung lässt im Laufe des Krankheitsverlaufes schleichend nach, manchmal auch sprunghaft. Halluzinationen, Schlafstörungen, plötzliche Bewusstlosigkeit oder häufiges Stürzen können ebenfalls Teile der Erkrankung sein.
Benannt wurde diese Demenz übrigens nach ihrem Entdecker Friedrich H. Lewy.

Woran Du die frontotemporale Demenz erkennst:

Vorab…
Sie wird auch Pick-Krankheit genannt, was deutlich leichter auszusprechen ist.
Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns werden im Verlauf der Erkrankung zerstört.

Die Pick-Krankheit tritt meistens zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Und der Verlauf der Krankheit ist schneller als bei Alzheimer-Demenz.
Sie scheint erblich zu sein, denn sie kommt familiär gehäuft vor.

Betroffene verwahrlosen schon zu Beginn der Erkrankung, achten nicht mehr auf ordentliche Kleidung sowie persönliche Hygiene. Die Patienten sind unruhig und nervös.
Später erfolgen Persönlichkeitsveränderungen.
Geistige Fähigkeiten bleiben bei dieser Demenz lange normal, Bewegungsabläufe werden auch später erst beeinträchtigt.

Was begünstigt Demenz?

Wie oben bereits erwähnt, können Schlaganfälle, Unfälle mit Schädel-Hirn-Verletzungen oder Medikamente Einfluss nehmen.
Aber auch:

  • Vitamin D-Mangel,
  • Stress,
  • Einsamkeit,
  • labile (=ungefestigte) Persönlichkeiten,
  • Übergewicht,
  • Rauchen,
  • Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck,
  • Depressionen:

sind Risikofaktoren für Demenz.

Die gefäßbedingte Demenz lässt sich mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen.
Ausgewogenes, gesundes Essen, regelmäßige Bewegung, keine Zigaretten oder Alkohol – gehören dazu.
Und wenn, dann bitte in Maßen.

Ganz nebenbei: Vermisst Du die Altersdemenz in der Auflistung?

Sie ist eigentlich keine eigene Krankheit.
Die meisten Patienten erkranken um das 70. Lebensjahr herum an Alzheimer-Demenz.
Menschen über 90 haben also eine hohe Wahrscheinlichkeit zu erkranken – wenn sie nicht bereits betroffen sind. Hier spricht man von „Altersdemenz“.

Demenz hat primär nichts mit dem Alter zu tun.
Stattdessen gibt es im Alter lediglich eine größere Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken.

Zusammenfassung:
Alzheimer ist eine häufige Form der Demenz, die sich in ihrer Erscheinung und im Verlauf von anderen Demenzen (wie z.B. der gefäßbedingten Demenz) deutlich unterscheidet.
Sie verläuft stetig, schleichend und kommt ohne Vorerkrankung vor, anders als die gefäßbedingte Demenz.


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