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Unterschied zwischen Demokratie und Republik an Beispielen erklärt


Die Begriffe „Demokratie“ und „Republik“ werden oft miteinander verwechselt oder sogar gleichgesetzt. Tatsächlich ist die Republik eine Staatsform, bei denen das Volk eines Staates Einfluss auf die Regierung und die dort tätigen Menschen haben kann. Die Demokratie ist eine Regierungsform, welche vom Volk ausgeht.

Viele Republiken werden oft durch eine demokratische Regierungsform geführt, bei der die Bevölkerung ihre Regierung wählen kann. Als Gegenteil einer Republik gibt es die Monarchie, wo ein adeliger Machthaber (ein König oder ein Kaiser) oft die alleinige Macht hat.

In Deutschland haben wir eine demokratische Regierungsform in einer Republik – eben die Bundesrepublik Deutschland. In diesem Artikel lernst du die genauen Unterschiede zwischen einer Republik und der Demokratie kennen.

Was bedeuten die Begriffe Republik und Demokratie?

Das Wort „Republik“ stammt aus dem Lateinischen (res publica) und bedeutet, dass die Macht vom Volk ausgeht (publica = das Volk oder auch die Öffentlichkeit). Ein besonderes Merkmal einer Republik ist, dass die Regierung vom Volk für nur einen bestimmten Zeitraum gewählt wird.

So ist es in Deutschland. Die Bundesregierung wird für vier Jahre gewählt und muss sich nach ihrer Amtszeit einer neuen Wahl stellen. Somit kann die bestehende Regierung alle vier Jahre neu- bzw. abgewählt werden.

In einer Republik gibt es meistens eine demokratische Regierungsform, weshalb dies oftmals gleichgesetzt wird. Der Begriff „Demokratie“ kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „Herrschaft des Volkes“.

Damit ist gemeint, dass die Macht und die Regierung aus dem Volk kommt. Das heißt, jeder aus dem Volk kann sich zur Wahl für die Regierung stellen. In vielen Republiken geht das nicht (siehe Beispiele unten).

Viele demokratische Länder nennen sich auch Republiken. Das heißt aber nicht, dass ein demokratischer Staat auch automatisch eine Republik sein muss.

Unterschied zwischen Demokratie und Republik

Länder wie Großbritannien, Dänemark oder Norwegen sind Demokratien. Diese Länder sind allerdings keine Republiken, sondern Monarchien – in welchen Könige als Staatsoberhaupt gelten.

Trotzdem gibt es dort ein Parlament (so etwas wie unser Bundestag), das vom Volk gewählt wurde. Ein Königreich kann also auch demokratisch regiert sein. Man nennt das auch eine „parlamentarische Monarchie“. Die Königin von England ist zwar das Staatsoberhaupt, die eigentliche Regierung wird aber vom britischen Parlament geführt.

Das bedeutet…

Die Republik ist eine Staatsform, bei der Volksvertreter und kein König als Staatsoberhaupt dienen. Die Demokratie ist eine Herrschaftsform bei der die Macht durch das Volk bzw. deren Vertreter ausgeht.

Was ist eine Staatsform und was ist eine Regierungsform?

Staat und Regierung bedeuten nicht zwingend dasselbe. Eine Staatsform beschreibt, ob das Land z. B. eine Monarchie oder eine Republik ist. Eine Regierung beschreibt, ob dieser Staat – welche einer Republik sein kann – demokratisch, autokratisch oder diktatorisch geführt wird.

Was ist eine Staatsform?

Die Staatsform zeigt, wie ein Staat aufgebaut ist, ob es an der Spitze ein Parlament oder nur einen Einzelnen gibt. Weiterhin wird die Staatsform dadurch begründet, wie Staatsoberhäupter bestimmt werden. Entweder durch Wahlen oder durch Erbschaft.

Auch gehört auch die Beschreibung der sogenannten „Gewaltenteilung“ zu einer Staatsform. Das bedeutet, dass die Regierung, die Gerichte und die Polizei voneinander unabhängig arbeiten. So darf die Polizei in Deutschland nicht einfach Unschuldige ins Gefängnis bringen, sondern es muss ein Gericht entscheiden, ob eine Straftat begangen wurde oder nicht. Die Polizei kann dies nicht entscheiden.

Auch die Regierung darf in einer Gewaltenteilung nicht über die Anwendung oder Einhaltung von Gesetzen bestimmen, dafür sind viele verschiedene Gerichte da.

In vielen diktatorisch regierten Staaten gibt es diese Gewaltenteilung nicht – da sprechen sich Polizei und Gerichte über Strafen ab oder es wird gar nicht erst ein Gericht gefragt. So kann die Polizei dort jemanden, auch wenn er unschuldig ist, ins Gefängnis bringen. Oder noch schlimmer: Der Staatschef entscheidet über Todesstrafen.

Als ein weiteres Erkennungsmerkmal für eine Staatsform ist, ob es sich um einen Einheitsstaat oder einen Bundesstaat handelt. Deutschland ist als Bundesstaat in 16 Bundesländer aufgeteilt – Schleswig-Holstein, Bayern, Nordrhein-Westfalen usw.

In jedem Bundesland gibt es ein eigenes Länderparlament und eigene Landesgesetze. Daher kommt es z. B., dass jedes Bundesland eigene Termine für die Schulferien hat. Frankreich dagegen ist ein Einheitsstaat: Es gibt nur eine Regierung in der Hauptstadt Paris, und deshalb haben in ganz Frankreich alle Schulen gleichzeitig Ferien.

Was ist eine Regierungsform?

Die Regierungsform beschreibt die Funktionsweise und den Aufbau einer Regierung. Hier unterscheidet man im Wesentlichen zwischen

  • Republiken
  • Monarchien,
  • Diktaturen.

Auch hier gibt es wiederum viele Unterschiede. So gibt es sogenannte „präsidentielle Republiken“, in der ein Staatsoberhaupt, der vom Volk gewählt wurde, die alleinige Herrschaftsmacht hat. In Deutschland gibt es die „parlamentarische Republik“ – hier kann der Bundeskanzler als Regierungschef nicht allein regieren, sondern es wird im gesamten Parlament z. B. über neue Gesetze abgestimmt.

In einer Monarchie herrschen meist Adlige über das Land, wobei ein König oder Kaiser sein Amt von seinen Vorfahren geerbt hat. In manchen Ländern gibt es eine „absolute Monarchie“, d. h. das Staatsoberhaupt hat die alleinige Regierungsmacht.

In vielen Ländern gibt es dagegen die „parlamentarische Monarchie“ wie z. B. in Großbritannien. Ein Parlament übt die demokratisch gewählte Regierung aus und die Königin hat nur wenig Einfluss auf die Regierung.

Man spricht hier auch von „repräsentativen Aufgaben“, d. h. die englische Königin kann Staatsempfänge ausrichten oder Ehrungen aussprechen. Das einzige, was sie als Staatsoberhaupt darf: Sie darf Gesetze, die das Parlament beschlossen hat, ablehnen. Das kommt aber nur selten vor.

Was ist denn nun eine Diktatur?
Auch hier gibt es wiederum Unterschiede. Bei der „personellen Diktatur“ herrscht nur ein einziger Machthaber, in der gesamte Staat auf eine Person zugeschnitten ist. So etwas gab es in Deutschland zwischen 1933 und 1945, wo die gesamte Regierungsmacht von „Führer“ Adolf Hitler ausging.

Daneben gibt es auch Regierungsformen mit einem Einparteiensystem. Hier gibt es nur eine einzige politische Partei, die diktatorisch regiert. Eine solche Regierungsform gab es bis 1989 in der damaligen DDR im Osten Deutschland.

Dort gab es nur die Partei „SED“, die in einer Republik geherrscht hat. Das war die „Deutsche Demokratische Republik“, die aber kaum demokratisch war, weil eben nur eine Partei gewählt werden konnte.

1. Unterschied: Meinungsäußerung in Republiken und Demokratien

In Deutschland gibt es eine „freie Meinungsäußerung“. Das bedeutet, dass wir öffentlich unsere Meinung zu allen möglichen Dingen aussprechen dürfen. Das steht auch so im wichtigsten Gesetz Deutschlands, dem Grundgesetz.

Die freie Meinungsäußerung ist ein wesentliches Merkmal von demokratisch geführten Republiken. Diese freie Meinungsäußerung gibt es z. B. in diktatorischen Staaten nicht. Die freie Meinungsäußerung wurde in der Bundesrepublik 1949 mit dem Grundgesetz eingeführt.

Wer in den Zeiten der Nazi-Regierung von 1933 bis 1945 etwas gegen die Regierung gesagt hat, musste damit rechnen, hart bestraft zu werden. Auch in der DDR war es gefährlich, Kritik gegen die Staatsregierung zu äußern.

Demnach ist in einer demokratischen Republik, bei der freie Wahlen und Gewaltenteilung herrscht, die Meinungsäußerung ein Grundrecht. In einer Republik, welche nicht auf demokratischen Werten basiert – kann freie Meinungsäußerung ein Verbrechen sein.

Dieser Unterschied liegt daran, dass freie Meinungsäußerung ein Mittel der Gestaltung in einem demokratisch geführten Staat ist. Jeder darf sagen, was er will – wodurch sich Mehrheit abbildet. Sobald eine Regierung dies unterbinden würde, müsste sie darum fürchten, bei der nächsten Wahl keine Stimmen mehr zu erhalten.

In einer Republik ohne demokratische Grundwerte würde die freie Meinungsäußerung das aktuelle Staatssystem gefährden, wodurch diese unterbunden werden muss.

2. Unterschied: Freie Wahlen in Republiken und Demokratien

Demokratisch geführte Republiken zeichnen sich dadurch aus, dass in regelmäßigen Abständen (etwa alle vier bis fünf Jahre) die Regierung in Form von „freien Wahlen“ gewählt werden können. Das bedeutet, dass sich wirklich jeder aus dem Volk zur Wahl für ein Regierungsamt stellen kann (z. B. als Mitglied des Bundestages).

Wichtig ist auch, dass jeder Wähler seine Stimme abgeben kann, ohne daran gehindert zu werden. Damit verbunden ist auch die sogenannte „geheime Wahl“. Jeder Staatsangehöriger, welcher über 18 Jahre alt ist, darf wählen. Er wählt außerdem direkt und geheim.

Was heißt das?
Für wen du stimmst, geht niemanden etwas an. Wenn du eine Partei wählst, die allgemein nicht besonders beliebt ist, sollst du deshalb nicht in Schwierigkeiten geraten. Deshalb wird der Wahlzettel anschließend in einen Umschlag gesteckt, den du dann in die Wahlurne wirfst.

Unterschied zwischen Demokratie und Republik am Beispiel der DDR

In der DDR gab es bis 1989 zwar auch Wahlen, hier stand aber nur eine Partei zur Wahl, andere Parteien wurden zur Wahl nicht zugelassen. Deshalb konnte man hier nicht von freien Wahlen sprechen.

Spaßeshalber nannte man dort die Wahl in der Bevölkerung auch „falten gehen“, da man den Wahlzettel einfach nur zusammenfaltete und in die Wahlurne steckte. Wer die eine Partei (die SED) nicht wählen wollte, ging einfach nicht zur Wahl.

Die DDR war dennoch eine Republik, da die Regierungsvertreter nicht vom König abstammten, sondern Vertreter des Volkes waren. Diese Staatsform bot allerdings keine freien Wahlen und freie Meinungsäußerung an, weshalb man nicht von einer Demokratie sprechen konnte.

Beispiel 2: Ist Belarus (Weißrussland) unter Lukaschenko eine Republik oder eine Demokratie?

In Weißrussland bzw. Belarus herrscht, zu Zeiten Lukaschenkos, eine diktatorische Republik als Staatsform und einem autokratischen Präsidialsystem als Regierungsform. Das klingt jetzt wieder etwas kompliziert, deshalb hier einige Erklärungen dazu.

Belarus (in Deutschland sagt man auch Weißrussland) liegt östlich von Polen. Der Regierungschef heißt Alexander Lukaschenko und ist seit 1994 der Präsident von Belarus. Er führt das Land diktatorisch und wird wegen seines harten Stils als der „einzige Diktator Europas“ bezeichnet.

Das heißt…
Er geht unbarmherzig gegen alle vor, die sich kritisch gegen ihn und seine Regierung äußern. Es gibt viele Menschen, die eine andere Regierung wollen und deshalb im Gefängnis sitzen. Deshalb gibt es in Belarus auch keine Meinungsfreiheit.

Die Regierungsform nennt man eine Autokratie. Das bedeutet, dass ein Einzelner (hier: Lukaschenko) ohne Kontrolle eines Parlamentes politische Macht ausübt und er keinen Beschränkungen unterworfen ist.

Seine Wahl im Jahr 1993 konnte nicht als „frei“ bezeichnet werden. Und seitdem herrscht er allein über Weißrussland. Abtreten wird er nicht, da er sich selbst für vollkommen hält und sich deshalb selbst zum Präsidenten ernannt hat. Genau dies bedeutet Autokratie (Selbstherrschaft).

Da Lukaschenko kein Monarch ist, ist Belarus dennoch eine Republik. Demokratisch wird diese allerdings nicht geführt, da Meinungsfreiheit, freie Wahlen und Gewaltenteilung nicht vorherrschend sind.

Beispiel 3: Militärregierungen sind Republiken, welche nicht demokratisch sind

In einigen Ländern in Südamerika und Afrika hat die Führung des dortigen Militärs die Regierungsgewalt an sich gerissen. Dies passiert meist dann, wenn eine unbeliebte Regierung an der Macht ist, die man nicht abwählen kann.

Dort greift dann das Militär ein und führt einen sogenannten Putsch durch – meist mit Waffengewalt. Die Machthaber werden vom Militär verhaftet und die Offiziere der Armee treten selbst die Regierung an. Natürlich kann man hier nicht von einer Demokratie sprechen, denn das Militär wird ja nicht vom Volk gewählt. Fast immer ist es so, dass eine Militärregierung den Staat diktatorisch führt und die alleinige Regierungsmacht haben.

Somit handelt es sich bei Militärregierungen oftmals um Republiken, welchen allerdings nicht

Beispiel 4: Religiöse Republiken

Der Iran ist eine „religiöse Republik“. Daher heißt der Staat dort offiziell auch „Islamische Republik Iran“. Der Staatschef heißt Ali Chamenei und ist als Religionsführer des Gottesstaates das Staatsoberhaupt mit vielen Machtbefugnissen.

Erst an zweiter Stelle folgt der Staatspräsident, der mit seinen Regierungsmitgliedern vom Parlament bestätigt werden müssen. Es gibt keine Parteien, die für Meinungs- oder Glaubensfreiheit eintreten, sodass ein Regierungswechsel unmöglich ist. Demokratisch geführt, wird der Iran demnach auch nicht.


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