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3 Gründe, warum man seinen Namen bei fremden Gespräch heraushört


Seinen eigenen Namen aus diversen Geräuschen herauszuhören, ist eine Fähigkeit – welche man innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie als Cocktailpartyeffekt bezeichnet.

Warum hört man seinen Namen heraus?

Die Metapher einer Cocktailparty soll beschreiben, dass sich Hörer auf einer Party befinden, auf welcher es laut zugeht. Normalerweise ist es so laut, dass man kaum seinen Gegenüber versteht. Doch sobald der eigene Name irgendwo fällt, hört man diesen deutlich heraus und die eigene Aufmerksamkeit wandert in Richtung des Namensrufers.

Schuld an diesem Phänomen sind drei Dinge:

  • die selektive Aufmerksamkeit
  • die individuelle Bedeutung des Namens
  • und das Retikularssystem

1. Wir blenden permanent aus

Beim Hören sind wir niemals ganz bei der Sache. Stattdessen hören wir viele Dinge nur unbewusst. Wir blenden beispielsweise das Ticken einer Uhr aus oder bemerken den Straßenlärm kaum, wenn wir durch die Innenstadt laufen.

Unser Gehirn schafft es Geräusche in bewusste wahrgenommene und unbewusst ausgeblendete Geräuschkategorien einzuteilen. Dies nennt sich selektive Aufmerksamkeit bzw. selektive Wahrnehmung, bei dem nur bestimmte Töne bis ins Bewusstsein dringen.

Wir selektieren (auswählen) demnach immer, welches Geräusch gerade ausgeblendet wird. Und dies geschieht permanent und automatisch. Alle Geräusche, welcher wir nicht unsere Aufmerksamkeit widmen, hören wir nicht.

2. Bestimmte Geräusche aktivieren den inneren Wecker

In unserem Gehirn befindet sich ein Wecksystem, welches man als retikuläres System bezeichnet. Dieses entscheidet, welche Geräusche vom Unbewussten ins Bewusstsein wandern. Dabei muss man sich Hören als Reizreaktion vorstellen. Denn erst einmal ist ein Geräusch lediglich eine Schallwelle, welche auf das Ohr trifft und dort Membran in eine Schwingung versetzt.

Diese Schwingung wird in ein Signal übersetzt und dann den Nervenzellen übergeben, welche dieses ins Gehirn leiten. Erst im Gehirn entsteht daraus ein wahrnehmbares Geräusch. Und viele dieser Geräusche werden nur unbewusst wahrgenommen, da unsere Aufmerksamkeit nicht darauf lastet. Doch gewisse Geräusche, Töne oder Stimmlagen schalten dann das oben genannte Wecksystem ein.

3. Einschalten des Weckers, bei bedeutenden Ereignissen

Der eigene Name hat für die meisten Menschen eine besondere Bedeutung. Diese Bedeutung hat er allerdings nur, da der Begriff angelegt wurde. Es liegt im Referenzspeicher des Gehirns demnach ein Schlüsselbegriff mit dem eigenen Namen vor. Daneben liegen viele andere Referenzbegriffe, Töne und Stimmlagen, welche permanent abgeglichen werden.

Sobald dann ein bestimmter Reiz vom Ohr ins Gehirn wandert, wird geprüft ob dieser Ähnlichkeit zu einem Referenzwert im Speicher hat. Gibt es Übereinstimmungen wird das Retikularsystem aktiviert, welches uns förmlich aufhorchen lässt.

Da der eigenen Name bereits oft gehört wurde, wir eine direkte Zuordnung haben – ist dieser Referenzwert im Speicher vorrätig. Menschen, welche ihren eigenen Namen nicht kennen, haben demnach auch keinen Referenzwert abgespeichert. Und demnach findet bei diesen Menschen auch keine Aktivierung statt, wenn sie ihren eigenen Namen hören.

Zusammenfassung

  • Die selektive Wahrnehmung blendet permanent Geräusche aus. Wir nennen dies dann Hintergrundgeräusche und dass obwohl diese unmittelbar in unserer Nähe stattfinden können.
  • Sobald ein Wort bzw. Begriff eine bestimmte Bedeutung für uns hat, aktiviert dieser das Wecksystem in unserem Gehirn.
  • Dann wandert unsere Aufmerksamkeit zum Ort der Geräuschquelle, dem Rufer des Namens. Dieses Phänomen wird als Cocktailparty-Effekt bezeichnet.

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