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Was bedeutet Holland in Not: Bedeutung, Ursprung und Synonyme


Holland in Not ist eine Redewendung, welche ein großes Unglück ankündigen soll und zugleich aufmerksam macht, dass gegen den Notstand keine Problemlösungen existieren.

Was bedeutet Holland in Not: Bedeutung und Verwendung

Das Sprichwort, dass „Holland in Not sei“ trägt eine ähnliche Bedeutung wie die etwas gebräuchlichere Redensart „Jetzt ist Polen offen„. Diese beiden Sprichwörter sagen im Grunde nichts anderes aus, als dass gerade eine äußerst große Bedrängnis vorherrscht. Meistens werden diese Redensarten in bedrängenden Situationen eingesetzt, die relativ plötzlich auftreten.

Ein gutes Beispiel für eine derartige Situation wäre, wenn sich beispielsweise ein Mann mit seiner Freundin in einem Restaurant zum Essen verabredet hat – dies aber aufgrund irgendwelcher Vorkommnisse vergessen hat. Als ihm diese Verabredung noch kurz vor Beginn des abgemachten Restaurant-Termins einfällt, sagt er dann zu sich selbst: „Wenn ich jetzt viel zu spät komme, dann ist Holland in Not“. Wenn er also nicht rechtzeitig erscheint, dann gerät er in Bedrängnis.

Weitere Zusammenhänge

Es gibt allerdings auch andere Zusammenhänge, in denen dieses Sprichwort durchaus Verwendung findet. Oft hört man es in Sätzen wie „Beim Bäcker um die Ecke ist Holland in Not“, oder „Bei meinem Kumpel zu Hause ist Holland in Not“. In solchen Situationen wird schlichtweg die Anwesenheit von großen Problemen beschrieben.

Nicht selten wird dieses Sprichwort auch auf ironische Weise verwendet. Beispielsweise mit Sätzen wie: „Wenn sie beim Putzen auch nur ein klein wenig zu viel Staub vorfindet, tut sie so, als wäre Holland in Not“. Des Weiteren lässt eine Erwähnung aus dem 16. Jahrhundert darauf schließen, dass es bei dieser Redewendung ursprünglich darum ging, eine Notsituation übertrieben darzustellen. Bei dieser Erwähnung handelt es sich um ein Zitat, in welchem es um einen Menschen ging, der sich aufgrund eines Flohbisses so verhielt, als sei „Holland in Not“.

Woher kommt Holland in Not: Ursprung und Herkunft

Als diese Redewendung entstanden ist, herrschten in einigen Ländern immer wiederkehrende Unglücke und Katastrophen, die irgendwann auch erwartbar waren. Der Ursprung liegt in den Niederlanden – genauer gesagt, in der Provinz „Holland„, welche in früheren Zeiten eine Grafschaft gewesen ist. Diese liegt direkt am Meer, ohne irgendwelche Inseln oder einem Wattenmeer davor. Sturmfluten waren damals dazu in der Lage, weite Teile der Niederlande (und insbesondere die ehemalige Grafschaft) jederzeit stark zu überfluten. Sobald mal ein Deich brach, oder die Flut besonders stark war, war „Holland in Not“.

Historiker vermuten, dass damals die ständig gegebenen Mahnungen, die „Deiche in Ordnung zu halten“, oder die „Landwirtschaft zu vernachlässigen“ (weil damals ständig an den Deichen gearbeitet werden musste), der Grund dafür war, warum diese Redewendung schnell für die übertriebene Darstellung von Notlagen genutzt wurde. Ein deutliches Indiz dafür ist das Zitat aus früheren Tagen, wo dieses Sprichwort auf ironische Art verwendet wurde.

Heutige Bedeutung

Die Niederlande waren früher ein Land, welches wesentlich häufiger von fremden Mächten besetzt wurde als andere Länder. Außerdem sind in der Landesgeschichte auch verhältnismäßig viele Niederländer irgendwann ausgewandert. Diese beiden Tatsachen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu geführt, dass diese Redewendung hauptsächlich von zugezogenen Menschen übernommen wurde, und heutzutage in erster Linie für die Beschreibung von Notlagen verwendet wird, oder wenn jemand übertrieben wegen einer Lappalie herumjammert.


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