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Wer hat das Telefon wirklich erfunden?


Das Telefon hat Antonio Meucci erfunden. Alexander Graham Bell, welcher in Geschichtsbüchern oft als Erfinder des Telefonapparates erwähnt wird, nahm Meuccis Aufzeichnungen an sich, nachdem dieser sein Patent nicht verlängern konnte.

Wer hat das Telefon wann erfunden?

Das erste Telefon hieß teletrofono und wurde 1860 durch Antonio Meucci vorgestellt. Antonio Meucci (1808 – 1869) war ein italienischer Erfinder, welcher in Florenz Chemie und Mechanik studierte. Aufgrund politischer Unruhen in Italien, wanderte er 1835 nach Cuba aus und siedelte 1850 nach New York über. In New York errichtete Meucci mehrere Firmen und verdiente ein Vermögen.

Da seine Ehefrau an Rheuma litt, verließ sie in den Jahren zwischen 1855 und 1866 kaum noch ihr Zimmer. Der gewiefte Erfinder erfand eine Fernsprechanlage, um mit seiner Frau aus jedem Zimmer des Hauses sprechen zu können. 1860 stellte er diese Fernsprechanlage vor, welche er als teletrofono bezeichnete.

In den Jahren zwischen 1860 und 1866 experimentierte er weiter am Telefon. Sein Traum war es, eine funktionstüchtige Fernsprechanlage zu entwickeln, welche über mehrere tausend Kilometer bzw. Meilen funktionierte.

Aufgrund von Börsenspekulationen verlor er seine kompletten Ersparnisse, seine Firmen und war ab 1866 nicht mehr wirtschaftlich unabhängig. Dies bedeutet, dass er seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit bestreiten musste. Noch im selben Jahr wurde er krank, nachdem er sich bei einem Schiffsunglück auf der Staten-Island-Fähre verletzt hatte. Bei der Fährfahrt explodierte ein Dampfkessel und verletzte Meucci so schwer, dass er für mehrere Monate arbeitsunfähig war.

Da Meucci seine bisherigen Firmen verloren hatte und nun von Lohnarbeit abhängig war, welche er – aufgrund der Verletzung – nicht nachgehen konnte, verarmte er weiter. Seine Frau und er beschlossen deshalb, die Pläne für das Telefon zu verkaufen. Gleichzeitig räumte Meucci ein Patentverbot und Rückkaufrecht für eine bestimmte Zeit in den Kaufvertrag ein.

Nachdem er wieder Arbeit fand, sparte er das nötige Geld zusammen, um seine Pläne zurückzukaufen. Im Jahr 1871 hatte er alle Ersparnisse zusammen und kaufte seine Erfindung zurück. Noch im selben Jahr meldete er ein provisorisches Patent an, welches allerdings immer wieder erneuert werden musste. Das Geld für ein vollkommendes Patent hatte Meucci nicht und deshalb lief sein Patent nach 3 Jahren aus.

Als im Jahr 1873 sein Patent für das Telefon auslief, stand seine Erfindung erneut vor dem Aus. Die Erneuerung des Patentantrages kostete 10 Dollar, welche Meucci nicht aufbringen konnte. Er wollte seinen Traum vom Telefon allerdings nicht aufgeben und bat bei der „Western Union Telegraph Company“ um Unterstützung. Diese sollten seine Pläne zum Bau eines Telefons prüfen und ihm die 10 Dollar für die Patentverlängerung zukommen lassen.

In dieser Zeit arbeitete Alexander Graham Bell bei der Western Union. Dieser nahm die Pläne an sich und nutzte diese für seine eigenen Geschäfte. Als Meucci keine Unterstützung von der Western Union erhielt, forderte er seine wertvollen Pläne zurück. Von Seiten der Western Union erhielt er allerdings nur die Aussage, dass die Pläne auf mystische Weise verschwunden wären.

1876 trug Bell sein vollständiges Patent für das Telefon ein. Die Pläne und Skizzen Meuccis waren für den Erfinder Bell ein „gefundenes Fressen“ und er gründete sein eigenes Unternehmen „die Bell Telephone Company“, welche später zum weltweit größten Telefonanbieter (heute AT&T) wurde.

Meucci starb 1889. Zu dieser Zeit war sein Prozess, wegen Urheberrechtsverletzung, gegen Alexander Graham Bell noch im Gange. Die Erfindung des Telefons wurde, aufgrund der Patentanmeldung Bells und dem Dahinscheidens Meuccis, schließlich Bell zugeschrieben.

Erst im Jahr 2004 wurde im Repräsentantenhaus der USA eine Resolution verabschiedet, welche Meuccis Arbeit teilweise würdigt. Allerdings wird ihm nur eine Beihilfe zur Erfindung des Telefons zugeschrieben.

Was waren die ersten Worte am Telefon?

In Frankfurt am Main gab es ebenfalls eine Erfindung durch den deutschen Lehrer Philipp Reis. Dieser Fernsprechapparat wurde am 26.10.1861, also ein Jahr nach Meuccis Präsentation, vorgestellt. Um das Gerät zu testen, sprach Reis ganze Sätze in den Apparat. Der Zuhörer auf der anderen Seite sollte diese wiedergeben und somit die Funktionalität beweisen.

Der erste Satz am Telefon lautete:

„Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“

Das Gerät funktionierte nicht allzugut, so dass nur Bruchstücke übermittelt wurden. Die Bezeichnung für den Fernsprechapparat wählte Philipp Reis und taufte seine Erfindung auf das Wort: Telefon. Das Wort stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Silben „tele“ (fern) und „phone“ (Stimme oder Ton) zusammen. Telefon bedeutet demnach Fernstimme oder Fernton.


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