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Wie viel wiegt ein Zuckerwürfel und welche Unterschiede gibt es


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Das Gewicht eines Würfelzuckers liegt bei drei bis vier Gramm. Diese Norm gilt so ziemlich auf der ganzen Welt. Heute wird der gewürfelte Zucker in erster Linie zum Süßen von warmen Getränken wie Kaffee oder Tee verwendet und hat sich als feste Größenordnung etabliert.

Bei seiner Erfindung ging es primär darum, Zucker leichter zu portionieren. Vor seiner Einführung wurde Zucker in großen Zuckerkegeln oder Zuckerhüten verkauft. Von diesem musste bei Bedarf ein Stück abgebrochen werden. Das bring uns auch schon zur Entstehungsgeschichte von Zuckerwürfeln.

Wer hat’s erfunden

Nein, nicht die Schweizer. Es war der Leiter einer Zuckerfabrik in Datschitz (Dačice) in Tschechien, der die Idee für die handlichen Würfel hatte. Jakob Christoph Rad, hat laut der niedlichen Geschichte seiner Frau zuliebe seinen Erfindergeist in die Entwicklung eines leicht zu portionierenden Zuckers gesteckt.

Angeblich hat sich die Angetraute beim Brechen des unhandlichen riesigen Kegels verletzt. Um weitere Unfälle in der heimischen Küche und überall anders zu vermeiden, goss der Zuckerhersteller den heißen Zucker in praktische Würfel.

Wie bei vielen historischen Berichten fehlt auch hier leider der Beleg, aber die rührende Erzählung ist allemal eine Erwähnung wert. Das hat sich 1840 ereignet, vier Jahre später, 1844, folgte das Patent. Jakob C. Rad war ein begeisterter Tüftler und hat nach der Zuckerwürfelpresse noch einige andere Erfindungen versucht, auf den Markt zu bringen, leider mit keinem oder mäßigen Erfolg.

Auch wenn Herr Rad das sprichwörtliche Rad nicht neu erfunden hat, ist es ihm dennoch gelungen, mit seinen Zuckerwürfeln eine nicht mehr wegzudenkende globale Größe zu erschaffen.

Kandis der „Urvater“ des Zuckerwürfels

Allerdings war der Zuckerwürfel genau genommen nicht der erste handliche Weg, Zucker mundgerecht zu portionieren. Kandis oder „Kluntje“, wie im Norden liebevoll genannt wird, gab es schon im alten Ägypten.

Es handelt sich wahrscheinlich um die älteste Form von Zuckerwürfeln. Die bis zu 24 Millimeter großen Kristalle werden aus der gleichen Zuckerlösung wie raffinierter Zucker hergestellt. Der Prozess ist aber vergleichsweise länger und aufwendiger.

Auch heute ist Kandis besonders in Norddeutschland sehr beliebt, wurde aber weitestgehend von Würfelzucker ersetzt. Auch ihn gibt es in Weiß oder Braun. Geschmacklich unterscheidet sich Kandis kaum von unserem Haushaltszucker.

Zuckerwürfel als visuelle Größe

Die wenigsten Menschen wissen, wie viel ein Zuckerwürfel wiegt, dennoch kann sich jeder unter der Größe etwas vorstellen. Dank des gewürfelten Zuckers wird die Menge verbildlicht und ist damit auch für Laien leicht in eine handfeste Menge umzurechnen.

Beispielsweise hat die beliebte braune Brause ganze neun Würfel auf 250 Milliliter. Das wird nur von Energiedrinks oder dem Milchshake von der Kette mit dem goldenen M übertroffen.

Dank der Zuckerwürfel werden Mengenangaben kinderleicht verständlich erklärt. Besonders für Diabetiker oder Menschen, die auf Zucker weitestgehend verzichten möchten, kann eine Angabe in Würfeln hilfreich sein.

Herstellung der Zuckerwürfel

Weißer Zucker wird entweder aus Zuckerrohr oder aus Zuckerrüben gewonnen. Von der chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich die beiden Sorten nicht. Daher wird der Ursprung in den meisten Fällen auch nicht auf der Verpackung angegeben.

Raffinierter weißer Zucker besteht zu hundert Prozent aus kristallisierter Saccharose. Saccharose ist in Lebensmitteln wie Honig, Datteln oder Ahornsaft enthalten.

Am höchsten ist der Zuckeranteil aber in Zuckerrohr und Zuckerrüben. Für Vegetarier und Veganer ist der Unterschied von Rübenzucker und raffiniertem Zuckerrohr jedoch entscheidend.

Letzterer wird mit tierischer Knochenkohle bearbeitet. Dadurch erhält er die weiße Farbe. Bei Zucker aus Zuckerrüben hingegen ist dieser Prozess nicht notwendig.

Veganer sollten auf der Packung immer auf folgende Begriffe achten: Vollzucker (auf Rüben), Vollrohrzucker (aus Zuckerrohr). Ob sich die beiden Produkte geschmacklich oder in Bezug auf die Qualität unterscheiden, ist nicht pauschal zu beantworten.

Da brauner Zucker in manchen Fällen einen Karamellgeschmack haben kann, verwenden professionelle Köche und Bäcker eher weißen Zucker oder eine Mischung.

Qualitätsmerkmale bei Zuckerwürfeln

Zucker ist in fast allen Nahrungsmitteln enthalten, auch in Gemüse oder sogar Proteinen. Wer eine ausgewogene Ernährung hat, braucht als solches keinen extra Zucker in seiner reinen Form.

Allerdings kommt die Frage auf, wie viel weniger aufregend eine Welt ohne süße Sünden wäre? Wie bereits erwähnt ist Zucker nicht gleich Zucker. Im Allgemeinen wird angenommen, dass brauner Zucker mehr Mineralien hat und weniger chemisch bearbeitet und somit auch zwangsläufig gesünder ist.

Das ist aber nicht immer der Fall. Besonders dann, wenn Melasse zum Färben nach der Raffinierung hinzugefügt wird, ist der Braune eher „ungesünder“.

Ebenso ist Rübenzucker nicht immer auch gesünder oder hochwertiger. Grundsätzlich lässt sich sagen, umso weniger der Zucker oder auch die Zuckerwürfel bearbeitet wurden, desto „gesünder“.

Das rührt vor allem daher, dass weniger Chemikalien wie Schwefel in dem Produkt enthalten sein können. Natürlicher Zucker sollte zudem am besten auch noch Bio sein.

Die gängigsten Alternativen zu raffiniertem Zucker (zumeist auch in Würfelform erhältlich) sind Demerara, Palmen- oder Kokoszucker, Mönchsfrucht, Stevia und Traubenzucker.

In der Industrie wird Zucker nach seiner Reinheit, Farbe und der Größe der Kristalle gemessen und in Qualitätsklassen eingestuft. Haushaltszucker wird raffinierter weißer Zucker bezeichnet. Im Fachjargon wird von Doppelzucker (Verbindungen von Fruchtzucker und Traubenzucker) gesprochen. Ebenso wird in Weißzucker und raffiniertem Zucker unterschieden. Letzterer gilt als reiner und ist somit auch teurer.


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