Warum heißt es Abendbrot: Herkunft und Ursprung des Wortes
Das Abendbrot ist eine Mahlzeit, die erst spät am Tag eingenommen wird. Ursprünglich wurden dazu warme Speisen serviert. Inzwischen hat es sich als kalte, abwechslungsreiche Mahlzeit im privaten und gesellschaftlichen Bereich etabliert.
Was bedeutet Abendbrot
Als Abendbrot wird eine Mahlzeit bezeichnet, die zuletzt am Tag eingenommen wird. Dieses Abendessen kann warm oder kalt oder in Kombination eingenommen werden. Praktisch an der modernen Variante des (auch sogenannten) Nachtmahls ist die Möglichkeit, sich aus beliebigen Zutaten ein Brot oder Brötchen nach Geschmack zusammenzustellen. Der Aufwand für die Zubereitung ist gering. Weder müssen Töpfe und Pfannen noch der Backofen benutzt werden. Natürlich schließt das Abendbrot diese Möglichkeit nicht aus. Jedoch soll es vor allem die schnellste Mahlzeit des Tages sein. Gleichzeitig ist der Fakt beliebt, dass der Abspülaufwand nach dem Essen im Vergleich zu anderen Mahlzeiten gering ist.
Wieso heißt es Abendbrot
Die Speisegewohnheiten wandelten sich im Laufe der Menschheitsgeschichte nach praktischen Gesichtspunkten. Vor Jahrhunderten waren drei Mahlzeiten pro Tag weder üblich noch für die ärmere Bevölkerung erschwinglich. Also gab es nur zwei Mahlzeiten – eine am Morgen zur Stärkung vor der anstrengenden körperlichen Arbeit und eine am Abend zum Nachfüllen der verbrauchten Energiereserven. Somit war das historische Abendbrot eine warme Mahlzeit. Üblich waren nahrhafte Getreidebreie, manchmal mit fruchtiger Beilage.
Im Zuge der Industrialisierung änderten sich Geschlechterrollen, verfügbare Zeit zum Kochen sowie der Energiebedarf. Männer und Frauen waren mehr und mehr den ganzen Tag über erwerbstätig. Die Beliebtheit der Putterpomme (ein Begriff aus Norddeutschland für Butterbrot) nahm auch mit den neuen Möglichkeiten der Konservierung von Belägen schlagartig zu. Bis heute werden für ein Abendbrot alle Zutaten auf den Tisch gestellt. Jeder Speisende stellt sich daraus unkompliziert und individuell sein Abendessen zusammen.
In der Geschichte wird des Christentums das Letzte Abendmahl von Jesus Christus, welches er zusammen mit seinen Jüngern einnahm, ebenfalls als Brotbrechen bezeichnet. Dadurch könnte sich der Begriff Brot als Sammelbegriff für Mahlzeit durchgesetzt haben.
Im familiären Kreis bedeutet Abendbrot das Einnehmen kalter Speisen, gelegentlich auch mit warmen Zutaten wie Speck oder Eiern. Im geschäftlichen Kreis hat sich die Einladung zum Souper oder Diner entwickelt. Stets ist mit dem Begriff die Einnahme einer Speise am Abend oder späten Nachmittag gemeint. Wie sich das Abendessen gestaltet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So können religiöse Vorschriften den Zeitpunkt und die Zusammenstellung des Abendbrots bestimmen. Möglich ist auch der Verzehr der Abendmahlzeit nach Vorschriften der Ernährungsberatung. Das ist dann nötig, wenn gesundheitliche Gründe für den Verzicht oder die Bevorzugung bestimmter Zutaten vorliegen.
Abendbrot als gesellschaftliche Handlung
Die Zeit bestimmt das Abendessen. Viele Familienmitglieder gehen den ganzen Tag zur Arbeit. Ihre warme Mahlzeit nehmen sie häufig in einer Firmenkantine ein. Die Familie sieht sich erst nach Geschäftsschluss wieder. Da allerdings haben alle im Haushalt Lust auf individuelle Freizeit. Um nicht völlig aneinander vorbeizuleben, hat sich das Abendbrot als gemeinsame Zeit des Ankommens eingebürgert.
Die Zutaten werden besprochen und auf den Tisch gestellt. Geschirr und Besteck kommen an den Tisch. Schließlich setzt sich die Familie für die Mahlzeit zusammen. Das Essen ist wichtig, aber nicht der Höhepunkt der Zeit am Tisch. Viel wichtiger ist die Chance, sich während des Speisens über den Tag, Sorgen, Freuden oder bevorstehende Ereignisse zu unterhalten. Ähnlich, wenn auch deutlich förmlicher, ist der Ablauf eines Banketts. Es ist die politische und kulturelle Abwandlung des privaten Abendessens. Nicht wenige staatlich wichtige Entscheidungen wurden und werden bei der abendlichen Zusammenkunft getroffen.