Alphabetenrate
Die Alphabetenrate gibt an, wie viel Prozent einer Bevölkerung Lesen und Schreiben können. Das Gegenstück ist die Analphabetenrate, welche angibt – wie viel Prozent der Einwohner nicht über diese Fähigkeiten verfügen. Mitglieder der letzten Bevölkerungsgruppe werden zu den Analphabeten gezählt, welche entweder nur unzureichend lesen oder schreiben können oder über gar keine Kenntnisse verfügen.
Länderspezifische Alphabetenraten
Üblicherweise wird nur die Alphabetenrate eines Landes oder einer Region ausgegeben, da sich der Anteil der Analphabeten als Differenz dazu ergibt. Beträgt die Alphabetenrate eines Staates beispielsweise 80 %, dann beträgt die Analphabetenrate 20 % (Differenz zu 100 %). Dies bedeutet, dass 8 von 10 Menschen in dieser Region bzw. in diesem Staat schreiben oder lesen können und 2 von 10 Personen über diese Fähigkeiten nicht verfügen. Beide Kennzahlen sind ein Indiz dafür, wie gut der Zugang zu Bildung in dieser Region organisiert ist.
Geschlechterspezifische Alphabetenraten
Weiterhin gibt man die Alphabetenrate für Männer und Frauen getrennt an, da die beiden Geschlechter in vielen Ländern einen unterschiedlichen Zugang zu Bildung haben. So werden Frauen in einigen Gesellschaften gänzlich von der Bildung ausgeschlossen, was sich dann in der niedrigen Alphabetenrate bei den Frauen erkennen lässt. Um herauszufinden, wie die Geschlechterrollen in der Bildung verteilt sind, muss der Abstand zur Alphabetenrate der Männer miteinbezogen werden.
Zum Beispiel…
Bei einer Alphabetenrate der Männer von 60 % und einer Alphabetenrate von 55 % bei den Frauen, findet der Zugang zu Bildung bei beiden Geschlechtern nur unzureichend statt. Da der Abstand zwischen beiden Raten aber relativ klein ist (60 – 55 = 5 %), lässt sich daraus nicht erkennen, dass Frauen gesellschaftlich von der Bildung ausgeschlossen werden.
Bei einer Alphabetenrate von 60 % bei den Männern und 30 % bei den Frauen, können doppelt so viele Männer lesen und schreiben wie Frauen. Somit ist der Abstand so groß – dass dies vermuten lässt, dass das weibliche Geschlecht gezielt von der Bildung ausgeschlossen wird.
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