Antarktis: größte Wüste & trockenste Wüste der Erde
Die Antarktis ist die größte und trockenste Wüste der Erde. Zugleich gilt sie als größter Wasserspeicher der Erde, besitzt Oasen, welche allerdings vegetationslos und leblos sind.
Wieso?
Eine Wüste ist laut Definition ein Terrain, an welchem es zu weniger als 254 Millimeter Niederschlag pro Jahr kommt. Die Sahara ist die größte Sandwüste der Erde mit einer Fläche von circa 9 Millionen km². Doch ist sie nicht die größte Wüste der ganzen Erde und auch nicht die trockenste.
Inhalt
Antarktis als größte Wüste der Erde
Die Antarktis ist eine sogenannte Eiswüste. Den Wüstenbegriff erhält sie deshalb, weil dort ebenfalls unter 254 Millimeter Regen im Jahr niedergehen. Mit einer Fläche von circa 13,8 Millionen km² ist dieses Gebiet nochmal deutlich größer als die Sahara.
Zum Vergleich: Ganz Europa hat eine Fläche von circa 2 Millionen km². Somit würde die Antarktis größer als sein, als Europa und die Sahara zusammengenommen.
Antarktis: Die Wüste mit riesiger Artenvielfalt
In der Antarktis leben trotz der widrigen Umstände zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Am Anfang der Nahrungskette zahlreicher Säugetiere steht der Krill. Es handelt sich dabei um eine Krebstierart, welche der Garnele sehr ähnelt.
Der Krill ist der Beginn einer langen Nahrungskette, welcher sich zahlreiche Fischarten, Robben, Wale, Pinguine und auch Meeresvögel anschließen.
Außerdem leben circa 208 Fischarten am Meeresboden der antarktischen Eiswüste. Diese Fische sind gut an die extreme Kälte der Eiswüste angepasst und zählen zu den Antarktisfischen, eine Unterordnung der Barschartigen.
Aber auch unter dem Eis, in den sogenannten subglazialen Seen, existieren Mikroorganismen. Diese Seen sind komplett im Eis eingeschlossen und können nur durch Bohrungen erforscht werden. Man geht davon aus, dass sich in diesen Seen zahlreiche Mikroorganismen befinden, welche nirgendswo anders existieren können. Dadurch stellen diese Seen ein einzigartiges Ökosystem dar, welches unbedingt erhalten bleiben muss.
Antarktis: Die Wüste mit dem größten Wasserspeicher
In der Antarktis sind circa 70% der gesamten Wassermenge der Erde gebunden. Diese Wassermassen treten in Form von Packeis oder Gletschern auf. Aber auch die im Wasser treibenden Eisberge stellen einen enormen Wasservorrat zur Verfügung.
Der sogenannte antarktische Eisschild ist die größte eigenständige Eismasse der Erde. Die durchschnittliche Dicke des Eises beträgt circa 2,16 km. Die maximale Eisdicke, welche jemals gemessen wurde, beträgt 4,7 km. Dieser Punkt liegt in Adélieland, einem durch Frankreich beanspruchten Terrain der Antarktis.
Gibt es in der antarktischen Wüste auch Oasen?
Ja, denn zahlreiche Gebiete sind auch eisfrei. Die antarktischen Trockentäler liegen am Rand der Wüste und werden durch hohe Gebirge eingeschlossen. Dadurch regnet es dort nicht und die Sonne kann das Eis zum Schmelzen bringen.
Die Vegetation in der Oase ist allerdings sehr rau und dünn. Denn selbst im Sommer steigen die Temperatur kaum über – 10 Grad an. Der Boden ist steinig, durch das gefrorene Meereis auch salzig und lässt kaum Leben zu. Nur ein paar Moose und Flechten sind dort zu finden.
Außerdem herrschen in der Oase extreme Stürme. Denn durch die umgebenden Berge wird die kalte und dichte Luft einfach hinabgezogen. Die sogenannten katabatischen Winde, wie man diese auch nennt, erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 320 km/h. Diese sorgen dafür, dass sämtliches Wasser, Eis und Leben sich verflüchtigt bzw. gar nicht erst entstehen kann.
Antarktis: Die trockenste Wüste der Erde
Eingangs habe ich erwähnt, dass die antarktische Wüste nicht nur die größte, sondern auch die trockenste Wüste ist. Als Wüste gilt: Jedes Gebiet, welches weniger als 254 Millimeter Niederschalag pro Jahr erfährt. Die Sahara erhält ungefähr 25 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Dies entspricht einem Zehntel der Mindestmenge. Die Antarktis erhält im Durchschnitt ebenfalls circa 25 Millimeter im Jahr.
Jedoch gibt es ein Gebiet in der Antarktis, welches niemals Niederschlag erhält. Dort hat es noch nie geregnet oder geschneit. Gemeint sind die Oasen, welche als antarktische Trockentäler oder Antarctic Dry Valley bekannt sind. Wie ebenfalls oben schon erwähnt, sorgen die starken Winde dafür – dass sich niemals Wasser bilden kann. Die Gebirgsmassive sorgen dafür, dass sämtliche Niederschlag schon vorher niederfällt. Und so kommt es, dass dieses Gebiet tatsächlich schon immer niederschlagsfrei war.
Der zweittrockenste Ort der Erde ist die Atacama-Wüste in Chile. Dort fallen im Jahresdurchschnitt 0,1 Millimeter Niederschlag. An manchen Stellen hat es seit 400 Jahren nicht mehr geregnet. Aber dennoch fiel dort schon einmal Regen. In den Oasen der Antarktis fiel noch nie Regen.