29 Merkmale von Wüsten als Lebensraum, Ökosystem und Biotop
Wüsten bezeichnen einen trocknen Lebensraum mit extrem kalten oder hohen Temperaturen. Leben ist in Wüsten meistens möglich, aber spärlich. Bis heute leben Menschen nomadisch in den Wüsten der Erde.
Inhalt
Merkmale einer Wüste als Lebensraum
Wüsten sind durch ihre Vegetationsarmut besondere Lebensräume auf der Erde. In Wüsten wachsen nur wenig und vereinzelt Pflanzen. Stellenweise sind sie sogar vegetationslos.
Außerdem ist allen Wüsten gemein, dass in ihnen extreme Bedingungen herrschen. Sie können sehr heißt oder sehr kalt sein. Gemeinsam mit ihrer geringen Bepflanzung führt das zu schwierigen Lebensbedingungen für Tiere. Wüsten zählen daher zu den Anökumenen.
Anökumene sind Wildnisgebiete, also Landschaften, in die der Mensch nicht oder kaum eingreift, in denen ein dauerhaftes Leben unmöglich ist. Das bedeutet nicht, dass Wüsten allgemein unbewohnt sind. Insgesamt besteht die Landoberfläche der Erde aber zu etwa 10 % aus Gebieten, die sich nur als Durchreisegebiet eignen. Langfristig können Tiere sich dort nicht ernähren.
Chemische Prozesse in der Wüste
Die chemische Zusammensetzung von Wüsten ist entscheidend von der Wüstenart abhängig. In Salzwüsten ist der Boden beispielsweise vollständig mit Salz bedeckt oder mit hohen Mengen Salz durchsetzt. Regnet es, bilden sich Salzseen, die einen enormen Salzgehalt haben können. So enthält das Tote Meer, der berühmteste Salzsee der Welt, im Schnitt 28 % Salz. Das Mittelmeer kommt auf lediglich 3,8 % Salz.
Entsprechend ist auch der Boden extrem salzig, sodass in Salzwüsten kaum Pflanzen wachsen können. Lediglich Halophyten (Salzpflanzen) besitzen spezielle Drüsen, um den Salzgehalt permanent auszugleichen.
Ganz anders ist es in Sandwüsten. Der Sand ist nicht salzig, dafür jedoch häufig nährstoffarm. Ist der Sand fein genug, wird er vom Wind aufgewirbelt und hunderte Kilometer weit getragen.
Wüstenarten
Insgesamt unterscheidet man fünf verschiedene Wüstenarten: Eis-, Kies-, Salz-, Sand- sowie Stein- und Felswüsten. Zusätzlich lassen sich Wüsten in verschiedene Typen unterteilen.
Eiswüste
Eiswüsten machen etwa 9 % der Landoberfläche der Erde aus. Etwas mehr als ein Sechstel davon befinden sich in Grönland. Die Antarktis stellt den überwiegenden Rest.
Eiswüsten sind extrem kalt und gleichzeitig sehr trocken. Die Durchschnittstemperatur beträgt -30 °C, der wärmste Monat kommt selten über durchschnittliche 5 °C, wobei vereinzelt auch 20 °C möglich sind.
Die kalte Luft eignet sich nicht dazu, Feuchtigkeit zu transportieren. Dadurch kommt es in Eiswüsten nur sehr selten zu Niederschlägen. Regen gibt es fast ausschließlich an den Küsten. Das Eis hält sich trotzdem durch die geringen Temperaturen.
Allerdings wächst die Eisdecke im Inland von Eiswüsten daher kaum. Lediglich Verwehungen und die sehr geringe Luftfeuchtigkeit trägt zu einer hauchdünnen neuen Schicht jedes Jahr bei. Daher kann man davon ausgehen, dass dicke Eisschichten in Eiswüsten aus sehr altem Eis bestehen.
In bergigen Eiswüsten finden Algen und Flechten auf den Bergkuppen einen spärlichen Lebensraum. Die Eiswüste selbst ist nahezu frei von sichtbarem Leben.
Kieswüste
Bei Kieswüsten handelt es sich quasi um Übergangswüsten zwischen Sand- und Steinwüsten. Sie entstehen durch Erosion, also die natürliche Abtragung von Stein. Wind oder Wasser schleift Steine mit der Zeit ab oder bricht sie. Die kleineren Teile lassen sich leichter forttragen. Staub reist entsprechend am weitesten.
Eine weitere Entstehungsmöglichkeit hängt mit Gletschern zusammen. Halten sie im gefrorenen Zustand viel Kies gefangen, kann dieser, wenn die Gletscher schmelzen, eine Kieswüste bilden. Eine Steinwüste muss dafür nicht in der Nähe sein.
Kieswüsten sind sowohl von Fahrzeugen als auch von Dromedaren gut zu durchqueren. Sie geben den Rädern und Füßen der Tiere ausreichend Halt. Auch Spuren bleiben im Kies lange sichtbar. Der Kies bildet dabei eine recht feste, einheitliche Schicht.
Kieswüsten sind vegetationsarm, aber nicht vegetationslos. Einige Disteln sowie größere Holzgewächse finden sich dort.
Salzwüste
Salzwüsten entstehen in besonders trockenen Gebieten. Die jährliche Verdunstung muss über dem jährlichen Niederschlag liegen. Auf diese Weise sammelt sich Sediment, in diesem Fall hauptsächlich Salz, an.
Salzwüsten sind kein Überrest eines Meeres. Das Salz wird aus Bergen gewaschen und herunter geschwemmt. Im Tiefland sammelt es sich allmählich in Senken. Besitzen diese Senken keinen natürlichen Abfluss, reichert sich das Salz mit der Zeit weiter an. Am Ende entstehen Ebenen, mit enorm salzhaltigen Ton- oder Lehmboden. Aber auch durch Austrocknung von Salzseen entstehen Salzwüsten.
Salzwüsten sind lebensfeindlich und eignen sich auch kaum als Durchreisegebiet. Nach Regen wird der Boden sehr weich. Es entstehen nicht nur erkennbare Salzseen, sondern auch Sümpfe, die zur Lebensgefahr werden können.
Sandwüste
Sandwüsten sind wohl die bekannteste Wüstenart. Dabei bestehen lediglich 20 % der Wüsten auf der Erde aus Sandwüsten. Selbst die Sahara bildet dabei keine Ausnahme.
Sandwüsten bestehen aus Quarzsand. Dieser Sand kommt entweder aus Kieswüsten oder wurde mit dem Wind aus anderen Gegenden hergetragen. Der Sand in Sandwüsten kann locker oder verfestigt sein. Passierbar sind diese Wüsten am ehesten in Gegenden mit verfestigten Sandebenen. Selbst Geländewagen haben auf dem feinen, lockeren Sand ansonsten Schwierigkeiten.
Leben ist in Sandwüsten vorhanden, aber selten. Der Sand kann sich tagsüber auf bis zu 80 °C aufheizen. Nachts sind Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht selten. Der Sand hält die Wärme nicht und gibt sie nach Sonnenuntergang sofort wieder ab.
Stein- und Felswüste
Stein- und Felswüsten bestehen aus felsigem Schutt. Feinere Sedimente trägt der Wind fort, sodass die Steine meistens blank liegen. Sie werden auch Hammada genannt, was im Arabischen „abgestorben“ bedeutet.
Die Steine in einer Hammada bilden keine geschlossene Deckschicht, sondern liegen verteilt auf dem Boden. Das macht die Steinwüste zu einem schwer passierbaren Gebiet. Sowohl Autos als auch Tiere kommen hier nur mühsam voran. Da die Sahara allerdings zu etwa 70 % aus Hammada besteht, ist sie von alten Karawanenstraßen durchzogen. Diese sind zum Teil noch heute an kleinen Steinpyramiden erkennbar. Außerdem haben sich in der Vergangenheit an den Rändern dieser Straßen auf der Reise verendete Kamele gesammelt. Diese dienen ebenfalls als Erkennungsmerkmal.
Wie entsteht eine Wüste?
Insgesamt gibt es fünf mögliche, klimatische Ursachen, aus denen eine Wüste entsteht. Dadurch lassen sich Wüsten in unterschiedliche Typen unterteilen, entsprechend ihrer Entstehungsart.
Reliefwüsten
Reliefwüsten befinden sich im Inland an Gebirgen oder in Tälern. Sie sind trocken und warm.
Reliefwüsten entstehen auf der windabgewandten Seite von Gebirgen. Zu ihnen kommt kein Regen, weil die Wolken bereits vorher abregnen. Sie kühlen auf der Gebirgskette so stark ab, dass es zu Regen kommt, bevor sie die andere Seite erreichen können.
Die nun trockene Luft erwärmt sich auf der windabgewandten Gebirgsseite und steigt ab. So entsteht dort eine warme, trockene Wüste, die Reliefwüste. Sie wird auch Regenschattenwüste genannt, weil sie im Regenschatten der Gebirgskette liegt.
Binnenwüste
Die Entstehung von Binnenwüsten ist der der Reliefwüsten sehr ähnlich. Allerdings gibt es Binnenwüsten nur nördlich und südlich der jeweiligen Wendekreise und weit im Inland eines Kontinents. Berge beeinflussen ihre Entstehung zwar auch, hauptsächlich verantwortlich an den Binnenwüsten ist aber ihre Entfernung vom Meer.
Binnenwüsten sind trocken, weil kaum Wasser aus den Meeren bis zu ihnen getragen wird. Das meiste regnet bereits vorher ab. Kommen Gebirgsketten hinzu, verläuft die Entstehung der Binnenwüste plötzlicher und kann näher an der Küste liegen.
Die Wüste Gobi in der Mongolei und China ist ein Beispiel für eine Binnenwüste.
Passatwüste
Passatwüsten werden, wie ihr Name schon vermuten lässt, durch den Passatwind geprägt. Sie finden sich daher auf beiden Erdhalbkugeln um den Äquator bis zu einer geografischen Breite von etwa 30°. Die Sahara gehört zu großen Teilen zu den Passatwüsten, sowie die Kalahari in Namibia.
Der Passat ist ein stetiger Wind. Passiert er Hochdruckgebiete, steigt er ab, wodurch die Luft wärmer wird. Gleichzeitig sinkt die Luftfeuchtigkeit. Es entsteht ein heißes, trockenes Klima.
Kalte Küstenwüste
Kalte Küstenwüsten entstehen ebenfalls durch Passatwinde im Zusammenspiel mit Meeresströmungen. An ihren Rändern verdunstet kaltes Meereswasser und steigt auf. Dabei verliert es allerdings so viel Wärme, dass es schon bald nicht mehr an Höhe gewinnt. Stattdessen bildet es eine dichte Nebelwand. Diese Nebelwand wird vom Wind in die Wüste getragen, wo sie stark aufheizt. Dadurch sinkt die Luftfeuchtigkeit so rapide, dass der Nebel sich auflöst. Die Wolken regnen dabei nicht ab.
Eine solche Kalte Küstenwüste ist die Namib an der Südwestküste Afrikas.
Polarwüste
Polarwüsten zeichnen sich durch ihre niedrige Temperatur und ihre trockene Luft aus. Ihre Feuchtigkeit liegt in gefrorener Form vor. Ständige Wechsel um den Gefrierpunkt machen es Pflanzen zusätzlich schwer, dort zu wachsen. Dennoch gibt es geringe Vegetation in Polarwüsten. Moose und Flechten können auf Felsen, die günstig mit Schmelzwasser versorgt werden, leben.
Zu den Polarwüsten gehören die Polargebiete sowie die Prinz-Edward-Inseln.
Menschengemachte Wüsten
Als Desertifikation bzw. Verwüstung bezeichnet man die zunehmende Verschlechterung des Bodens in wüstennahen Gebieten. Dadurch kommt es zu einer Ausbreitung der Wüste, da Pflanzen auch im wüstennahen Gebiet nicht genügend Nährstoffe finden, um sich dort ansiedeln zu können. Wüstensand breitet sich über die Wüstengrenzen aus und vergrößert die Wüste zunehmend. Jedes Jahr verliert die Erde so circa 12 Millionen Hektar an fruchtbaren Boden. Dies entspricht in etwa der kompletten Ackerfläche von Deutschland.
Die Ursachen sind menschengemacht. Denn durch Nutztiere findet eine Überweidung statt, bei der das Vieh die Pflanzendecke so abbeißt oder kaputt tritt – dass sich dort keine neuen Pflanzengesellschaften mehr ansiedeln können.
Eine weitere Ursache ist einseitiger Ackerbau. Denn dabei werden dem Boden wichtige Nährstoffe entzogen, welche der natürlichen Pflanzenwelt dann fehlen. Und indem immer nur die gleichen Nutzpflanzen angebaut werden, wird der Boden unbrauchbar.
Als dritte Ursache wird Abholzung genannt. Denn Wald oder Strauchlandschaften bilden die natürliche Barriere zur Wüste. Ihre Wurzeln dringen tiefer in den Boden ein, wodurch dieser aufgelockert wird und in Regenzeiten mehr Wasser speichern könnte. Außerdem fangen sie Winde ab, welche den Wüstensand verbreiten. Doch indem man die Baumlandschaften rodet, um dort Ackerflächen und Weidegebiete entstehen zu lassen, sorgt man unweigerlich dafür – dass sich die Wüste ausbreiten kann.
Ökologisches Gleichgewicht
Stabilität des Lebensraumes
Wüsten sind anfällig für den Klimawandel. Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Ihre durchschnittlichen Temperaturen steigen, Trockenperioden werden länger, Niederschläge bleiben teilweise ganz aus. Das beeinflusst die dort lebenden Tiere und Pflanzen enorm. Zusätzlich gibt es bis heute nomadisch oder halbnomadisch lebende Völker, die in den Wüsten der Erde leben. Kein Regen bedeutet für sie keine Ernte und dass sie ihr Vieh nicht ernähren können.
Polarwüsten sind ebenfalls von den Temperaturveränderungen betroffen. Sie können durch länger andauernde Wärmeperioden ihr verlorenes Eis nicht nachbilden. Das Schmelzwasser führt insgesamt zum Ansteigen des Meeresspiegels.
Bedeutung der Wüste als Ökosystem
Natürlich sind Wüsten für die dort wohnenden Lebewesen wichtig. Plötzliche Änderungen können zum Aussterben ganzer Arten führen. Aber Wüsten beeinflussen auch das Leben über ihre Grenzen hinaus.
Der feine Sandstaub der Sahara wird beispielsweise hunderte Kilometer in andere Lebensräume getragen. Weil die Sahara so heiß ist, gibt es dort kaum Leben. Ihr Sand ist allerdings reich an Nährstoffen. Er fungiert quasi als Dünger, wenn er in Gebiete gelangt, die nährstoffärmer sind.
Genau das passiert: Der Staub gelangt jährlich tonnenweise bis in die Regenwälder des Amazonas. Dort versorgt er die Wälder mit Calcium und Magnesium. Ein Wegfallen der Wüsten würde daher auch das Leben in den Regenwäldern negativ beeinflussen.
Zusätzlich gab es bis Mitte der 2010er Jahre das Bestreben, durch Wüstenenergie fast ganz Europa mit Strom zu versorgen. Die dahinterstehende Firma heißt Desertec, hat dieses Ziel jedoch wieder aufgegeben. Dennoch überlegen Forscher und Unternehmer immer wieder, wie sich Sonnen– und Windenergie in Wüsten nutzbar machen lässt.
Das Leben in der Wüste
Das Leben in der Wüste ist geprägt von ihren Extremen. Tiere und Pflanzen müssen in der Lage sein, lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Regnet es, handelt es sich meistens um heftige Schauer, die zu Überschwemmungen führen. Diese Seen und Flüsse bleiben nur kurze Zeit bestehen, schaffen aber einen überraschend reichen Lebensraum.
Die Pflanzen haben ganz unterschiedliche Vorgehen entwickelt, wie sie mit dem Wassermangel umgehen. So finden sich Akazien in Wüsten. Die Bäume wurzeln besonders tief und kommen damit besser an das Grundwasser. Andere Pflanzen speichern Wasser (Sukkulenten, Kakteen), nutzen Nebel (Fuchsschwanzgewächse) oder warten unterirdisch auf den nächsten Regenschauer. Dabei überdauern die Samen problemlos mehrere Jahre.
Die häufigsten Tiere in Wüsten sind Reptilien und Insekten. Aber auch Säugetiere finden sich dort. Gazellen, Schneeleoparden und Kamele nennen verschiedene Wüsten ihr Zuhause. Sie alle mussten sich an das besondere Leben dort anpassen. So haben Tiere in heißen Wüsten meist lange Beine und große Ohren, um sich vor Überhitzung zu schützen. Sie können außerdem viel auf einmal trinken und halten anschließend lange ohne Flüssigkeit durch.
Besonders gut erkennbar sind die Anpassungen aber bei den Reptilien und Insekten. In heißen Wüsten lebende Eidechsen und Insekten haben ebenfalls auffallend lange Beine entwickelt. Auf diese Weise heben sie ihren Körper vom Sand hoch. Könnten sie das nicht, würden sie sich verbrennen und an Überhitzung sterben. Mit den stelzenartigen Beinen bewegen sie sich schnell fort. Sie berühren den heißen Sand immer nur kurz, bevor sie den nächsten schattigen Platz erreichen. Sie verbringen die heißesten Stunden außerdem häufig in unterirdischen Bauten. Auch Spinnen und kleine Nagetiere gehen so vor.
Schlangen können das nicht und gehen daher anders an diese Herausforderung heran. Die Wüstenhornviper gleitet nicht wie andere Schlangen über den Boden. Sie hebt ihren Körper an, sodass er nur an zwei Punkten den Sand berührt. Der Rest hat Zeit abzukühlen.
In den frühen Morgenstunden nutzen die Tiere die kühle Luft und lecken Tau von Steinen oder Pflanzen. Ein Käfer hat dafür ein spezielles Verfahren entwickelt. Der Nebeltrinker-Käfer lebt in der Namib-Wüste und lässt Nebel direkt an seinem Körper kondensieren. Dafür hält er morgens sein Hinterteil gegen den Wind. Der Nebel, der an ihm vorbeizieht, kondensiert an seinem Körper. Durch eine Rinne an seinem Körper fließt das Wasser direkt zu seinem Mund. Der Mensch hat dieses Vorgehen bereits kopiert und versorgt so in der Wüste lebende Völker mit Wasser.
Menschen in der Wüste am Beispiel der Tuareg
Die Tuareg sind ein Volk, das in der Sahara lebt. Die Menschen hab kein eigenes Land, sondern ziehen durch Mali, Marokko und Tunesien durch die Wüste. Sie leben nomadisch und nutzen Kamele sowie ihr über Jahrhunderte angesammeltes Wissen über die Wüste und Astronomie, um an diesem lebensfeindlichen Ort zu überleben. Insgesamt reicht ihre Geschichte bis ins 11. Jahrhundert.
Die Tuareg leben in Zelten aus Palmwedeln, Schilf oder Leder. Ihre Häuser sind meistens schnell ab- und aufbaubar, da sie ursprünglich nomadisch lebten. Ihre Ernährung besteht aus verschiedenen Getreidesorten, die sie sammeln oder anbauen. Daraus machen sie Brot. Zusätzlich sammeln sie Beeren, Früchte und Wurzeln.
An tierischen Lebensmitteln ist Kamelmilch am wichtigsten. Außerdem stellen die Tuareg Butter und Käse aus der Milch anderer Tiere (Kuh, Ziege, Schaf) her. Eier und Fisch essen sie nicht und haben dabei im Allgemeinen auch kein Interesse.
Die nomadisch lebenden Tuareg handeln mit Datteln und Salz, das sie auf ihren Kamelen transportieren. Außerdem stellen sie Waffen und Schmuck aus Silber und Eisen her.
Mittlerweile sind die meisten Tuareg sesshaft geworden. Das nomadische Leben in der Wüste ist anstrengend und gefährlich. Sicherer und angenehmer ist es da, sich an Oasen niederzulassen. Dort betreiben sie Ackerbau. Andere Tuareg gehen in den Niger in eine Stadt namens Agadez. Dort leben bereits viele von ihnen, wodurch diese Stadt wohl besonders anziehend auf das Volk wirkt.
Zusammenfassung
- Wüsten sind vegetationsarm oder vegetationslos.
- Wüsten sind immer trocken und können entweder sehr heiß oder sehr kalt sein.
- Wüsten sind nicht dauerhaft bewohnbare Gebiete und gehören damit zu den Anökumenen.
- Die Chemie in Wüsten wird von der Wüstenart bestimmt.
- Salzwüsten sind so salzig, dass kein sichtbares Leben möglich ist.
- Wüsten lassen sich in fünf Wüstenarten unterscheiden: Eis-, Kies-, Salz-, Sand- sowie Stein- und Felswüsten.
- Eiswüsten sind im Schnitt -30 °C kalt und so gut wie frei von Vegetation.
- Kieswüsten haben eine feste Bodenschicht aus Kies, die Durchreisen ermöglicht.
- Salzwüsten entstehen durch Salzauswaschung aus Bergen.
- Sandwüsten machen etwa 20 % der Wüstenfläche aus.
- Der Sand in Sandwüsten wird tagsüber bis zu 80 °C heiß und kühlt abends schnell wieder aus.
- Steinwüsten machen mit etwa 70 % den Großteil der Sahara aus.
- Wüsten entstehen auf unterschiedliche Weisen, was sie in verschiedene Wüstentypen unterteilt.
- Reliefwüsten bilden sich auf der windabgewandten Seite von Gebirgen, weil sie kein Niederschlag erreicht.
- Binnenwüsten entstehen auf ähnliche Weise, weil sie weit von den Küsten entfernt liegen.
- Passatwüsten bilden sich durch die Passatwinde, die durch Hochdruckgebiete heiße und trockene Luft tragen.
- Kalte Küstenwüsten entstehen durch Nebelwände, die sich plötzlich aufheizen anstatt abzuregnen.
- Polarwüsten finden sich an den Polen.
- Durch den Klimawandel werden Wüsten heißer und trockener.
- Der Klimawandel beeinflusst sowohl heiße, als auch kalte Wüsten.
- Staub aus der Sahara trägt Nährstoffe hunderte Kilometer weit bis in die Regenwälder des Amazonas.
- Immer wieder überlegen Forscher und Unternehmer, wie man Sonnen- und Windenergie in den Wüsten nutzbar machen könnte.
- Nach Regenschauern kommt es in Wüsten zu Überschwemmungen und aufblühendem Leben.
- Tiere und Pflanzen gehen unterschiedlich mit dem Wassermangel um; sie speichern es oder warten über Jahre als Samen in der Erde auf den nächsten Schauer.
- Tiere bewegen sich meist schnell auf langen Beinen fort, um im heißen Sand nicht zu verbrennen oder durch ihn zu überhitzen.
- Viele Tiere leben unterirdisch und verstecken sich während der heißesten Zeit.
- Der Nebeltrinker-Käfer lässt Nebel an seinem Panzer kondensieren, um an Trinkwasser zu kommen.
- Die Tuareg sind ein nomadisch lebendes Volk, das bis heute in der Sahara lebt.
- Da das Leben in der Wüste für den Menschen anstrengend und gefährlich ist, geben immer mehr Tuareg das nomadische Leben auf, lassen sich an Oasen nieder oder gehen in Städte.