Einzelgänger
Einzelgänger sind Individuen, deren Lebensweise darauf abzielt, allein für Nahrung, Unterkunft oder andere Ressourcen zu sorgen.
Innerhalb der Biologie ist Einzelgängertum eine Strategie, da diese für bestimmte Tierarten einen Vorteil verspricht. Denn dadurch können sich männliche Tiere häufiger und mit mehreren Weibchen fortpflanzen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit zum Überleben der Art erhöht. Gleichzeitig stellt Einzelgängertum bei einigen Tierarten auch eine Aufzuchtstrategie für den Nachwuchs dar.
Das Leben als Einzelgänger ist das Gegenstück zum Zusammenleben in Rudeln, Herden oder Familiengruppen. Nur zu Paarungszeiten treffen sich einzelgängerische Lebewesen, um Nachwuchs zu zeugen. Häufig bleiben die Elterntiere während der Aufzucht der Jungen zusammen und trennen sich wieder, nachdem die Jungtiere die Geschlechtsreife erlangt haben. Andere Tierarten vollziehen die Fortpflanzung und nur das mütterliche Elternteil übernimmt die Aufzucht der Jungtiere.
Der Mensch ist von seinem Wesen ein Herdentier. Dennoch besitzen Menschen die Freiheit, sich für ihren Lebensweg selbst zu entscheiden und entgegen ihrer Art zu leben. Und in menschlichen Gemeinschaften, in welchen soziale Netzwerke stark ausgeprägt und dicht geknüpft sind, leben Einzelgänger zurückgezogen, von einer sozialen Umwelt abgeschottet und beschränken Kontakte auf das Nötigste (z.B. Arbeit). Begriffe, wie Eigenbrötler (von Brot) oder Außenseiter, werden als Synonym für Einzelgänger verwendet.