Lemuren (Lemuriformes)
Lemuren (Lemuriformes) sind eine Teilordnung der Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini), deren bekanntesten Vertreter die Kattas, die Varis, sowie verschiedene Familien und Gattungen der Makis sind.
Der Begriff Lemuren stammt vom lateinischen Wort Lemures ab. In der römischen Mythologie waren dies Geister der Verstorbenen, welche in der Dunkelheit wiederkehren. Da Lemuren nachtaktiv sind, viele Arten übergroße Augen haben – um sich der Dunkelheit anzupassen – wählte man diesen Namen. Übersetzt heißt Lemures: „Schattengeister der Verstorbenen bzw. der Vergangenheit“.
Keine Lemuren sind die Bärenmakis, welche zur Teilordnung der Loriartigen (Lorisiformes) gehören. Und die Koboldmakis (Tarsiidae) sind ebenfalls keine Lemuren.
Als Vertreter der Feuchtnasenprimaten stehen die Lemuren den Trockennasenprimaten gegenüber. Letztere umfasst auch die Teilordnung der Affen, zu denen dann die Menschenaffen und der Mensch zählen. Demnach sind Lemuren keine Affen, werden allerdings umgangssprachlich als solche bezeichnet.
Um ein Gegenstück zu den Höheren Primaten (Affen) zu schaffen, wurde die Gruppe der Halbaffen (Prosimiae) eingeführt, welche aber keinen zoologischen Rang innerhalb der Systematik bekleidet. Die Lemuren, die Loriartigen und die Koboldmakis werden der Gruppe der Halbaffen zugeordnet.