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5 Gründe, warum man bei Schmerzen schreit

Warum schreit man bei Schmerzen?

Wenn ein kleines Kind hinfällt, schreit es und weint.
Als Erwachsener schreit man bei Schmerzen schon deutlich weniger.

  • Aber sollte man schreien, wenn man Schmerzen hat?
  • Ergibt dieser Schrei-Impuls einen tieferen Sinn?
  • Oder hat man den Schrei einfach anerzogen bekommen?

5 Gründe, warum der Mensch bei Schmerzen schreit

Natürlich gibt es triftige Gründe dafür.
Diese haben sogar etwas mit deinem Überleben und mit dem Überleben der ganzen Art zu tun.

Denn auch Tiere schreien, fauchen oder quicken – sobald sie unter Schmerzen leiden.
Hier sind 5 Gründe, warum tierische Lebewesen und Menschen bei Schmerzen schreien müssen.

Unter Schmerzen zu schreien ist ein Alarmsignal

Wenn der Urzeitmensch von einem gefährlichen Tier angegriffen wurde – schrie er.
Dies war gleichzeitig ein Alarmsignal an seine Mitmenschen.

Diese wurden durch den Schmerzschrei gewarnt und konnten sich verstecken.
Somit hat die Natur dafür gesorgt, dass bei Gefahr – nicht gleich die ganze Sippe gefährdet oder getötet wurde.

Der Schmerzschrei hat somit einen erheblichen evolutionären Vorteil.
Nicht unbedingt für denjenigen, welcher gerade unter Schmerzen leidet – aber für das Überleben der ganzen Art ist es unbedingt notwendig.
Wer weiß denn heute schon, wie viele Menschen gestorben wären – wenn unsere Vorfahren nicht geschrien hätten.

Der Schrei ist auch nicht anerzogen.
Es ist ein natürlicher Instinkt bzw. ein Verhalten, welches bereits neugeborene Säuglinge haben.
Denn der erste Klapps auf den Po des Säuglings, sorgt dafür – dass diese aufschreien.
Dies wiederum dient als Signal, dass das Kind schreien kann und somit gesund ist.

Der Schrei unter Schmerzen ist ein Hilferuf

Denn die Artgenossen wurden nicht nur alarmiert, um sich selbst zu verstecken.
Der Schmerzschrei dient einem Selbst auch dazu, Hilfe zu bekommen.

Eigentlich ist der Schrei somit, ein Ausdruck von Geben und Nehmen.
Er bedeutet – Bringt euch in Sicherheit und rettet mich, wenn es euch möglich ist.

Dadurch dient das Schreien nicht nur, die Artgenossen zu retten und somit die Art vor dem Aussterben zu bewahren.
Stattdessen bewirkt das Schreien auch, dass dem Schreienden geholfen wird.
Somit wird die eigene Haut wohlmöglich auch gerettet.

Schreien vermindert den Schmerz

Denn dein Körper produziert dadurch Stresshormone.
Und diese wiederum bewirken, dass du Schmerzen länger aushältst.

Frauen wird, während der Geburt ihrer Kinder, empfohlen – laut zu Schreien.
Denn nur durch den Schmerzschrei sind sie in der Lage, diese Strapazen durchzustehen.

Der Forscher Richard Stephens von der Keele University in England, führte dazu einen Stresstest durch.
Dazu wurden 67 freiwillige Studenten, einem leichtem Schmerz ausgesetzt.

Man hielt ihre Hand unter sehr kaltem Wasser, was einen Schmerz auslöste.
Sicherlich gibt es schmerzhaftere Methoden.
Aber es ging dabei um Forschung und nicht um Sadismus.

Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Die erste Gruppe durfte während ihrer Qual schreien und fluchen.
Und die andere Gruppe sollte stillschweigend den Schmerz hinnehmen.

Dann wurde gemessen, welche Gruppe eine solche Tortur länger durchhielt.
Die Gruppe, welche unter Schmerzen fluchen durfte – hielt diese Belastung fast 30 % länger durch.

Wieso?
Im Körper wird – beim Schreien – das Stresshormon Cortisol gebildet.
Dieses wird in der Nebenniere gebildet und bewirkt Stoffwechselveränderungen.

Da der Schmerz im Gehirn interpretiert und gemeldet wird – kann bei Stoffwechseländerungen – die Hirntätigkeit, durch Hormone, verändert werden.
Die Folge ist, dass sich Schmerzen länger aushalten lassen und anders wahrgenommen werden.

Schreien als Kommunikationsform

Wenn sich früher Menschen bekriegten, schrien sie sich vorher richtig an.
So etwas siehst du immer wieder in historischen Filmen, wo sich befeindete Heere gegenüber stehen.
Dort wird gebrüllt, geklappert und mit dem Schwert auf das Schild geschlagen.

Und tatsächlich…
Dieser Kampfschrei bewirkte Angst. Schreien erzeugt Angst.

Denn Schreie belegen eine ganz eigene Tonfrequenz.
Diese Kampf- und auch Schmerzschreie erzeugen Frequenzen zwischen 30 und 150 Hertz.
Diese Tonlage können weder Sprache, noch irgendwelche anderen Töne erzeugen.
Nur menschliche Schreie liegen in diesem Bereich.

Aber aufgrund ihrer Tonfrequenz, besitzen Schreie – eine eigene Schublade in unserem Kopf.
Und Schubladen wirken wie psychologische Anker und erzeugen immer eine Emotion.

Du kennst das doch auch, oder?
Sobald du einen Schrei hörst, schreckst du auf und bist sofort alarmiert.
Deine persönliche Alarm- oder Angstschublade wurde dann, aufgrund der eigentümlichen Tonlage, aktiviert.
Und schon läuft ein automatisches Denkprogramm in deinem Kopf ab.

Durch diese Angstschreie konnten, in der Vergangenheit, große Heere ihre Gegner übertönen.
Somit konnten sie sich vor der eigentlichen Schlacht schon, einen psychologischen Vorteil verschaffen.

Schreien um Angreifer in die Flucht zu schlagen

Durch schmerzerfüllte Schreie, konnten gerade tierische Angreifer abgewehrt werden.
Ein Urmensch, welcher bei einem Schmerz aufschrie – hatte eine höhere Chance, das angreifende Tier zu verjagen.

Denn ähnlich wie Menschen, reagieren Tiere auch mit Angst, sobald diese angeschrien werden.
Gleichzeitig kann durch die Angst der Tiere, eine besondere Bedrohungslage geschaffen werden.

Denn, wenn Tiere verängstigt sind, laufen mitunter ureigene Überlebensinstinkte ab.
Und für so manches Tier bedeutet Überleben, Angriff bevor man selbst angegriffen wird.
Somit kann der Verjagungsschrei auch nach hinten losgehen.


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