Das Urteil ist eine Schlussfolgerung oder Bewertung, welche entweder als kognitiver Denkprozess jederzeit stattfindet, in einem Gerichtsverfahren ermittelt oder durch logische Verfahren hergeleitet wird.
Das Urteil ist Teil einer Aussage, welcher eine Behauptung ausdrückt und dadurch einen Sachverhalt näher bestimmt. Diese Behauptung kann bestehendes Wissen erläutern oder den Erkenntnisstand erweitern.
Laut Emanuel Kant unterscheidet man zwischen synthetischen Urteilen a priori und Urteilen a posteriori. Erstere sind Aussagen, welche ohne Erfahrungen begründet sind. Zu diesen gehören Axiome oder Kausalitäten. Urteile a posteriori fassen empirische Erfahrungswerte zusammen und bilden daraus eine Schlussfolgerung.
Die moderne Logik unterscheidet zwischen Aussagen und Urteilen. Denn Aussagen werden als analytische Einheiten betrachtet, welche ein Wahrheitswert zugewiesen bekommen. Demnach sind Aussagen immer wahr oder falsch. Urteile sind Modalitäten des Sprechens und können die Möglichkeitsform (können, dürfen) einbeziehen.
Neben der Bildung von Begriffen und dem schlussfolgernden Denken gehört die Urteilsfindung zu den zentralen Aspekten der Denkpsychologie. Dabei wird das Urteil als ein Abschluss des Denkvorganges betrachtet, welcher durch Prozesse der Meinungsbildung und Schlussfolgerungen begleitet wird. Die Grundlage bildet dabei ein Abgleich zwischen dem Sachverhalt und bereits bestehender Informationen, Wahrnehmungen und Wissen.
Die Todesstrafe ist eine moralisch fragwürdige Bestrafung schwerer Straftaten. Viele Vor- und Nachteile, die diese mit sich bringt, sprechen nicht eindeutig für oder gegen sie. Ob die Todesstrafe sinnvoll ist, hängt auch immer von weiteren Umständen ab.
