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Hybridunterricht: Umsetzung, Bedeutung, Voraussetzungen, Möglichkeiten


Hybrider Unterricht, auch als Hybridunterricht, hybrides Lernen oder geteilter Unterricht bezeichnet- ist eine Kombination aus Online-Lernen und Frontalunterricht an der Schule.

Hybrider Unterricht: geteilter Unterricht in der Schule und zu Hause

Das Wort „hybrid“ kommt nicht nur im Zusammenhang mit Autos vor. Auch im Bereich Bildung hat es zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es beschreibt eine Mischung aus mindestens zwei Komponenten.

Im Rahmen eines Schulsystems kommt diese Mischung als sogenanntes hybrides Lernen zum Einsatz. Bei dieser Art der Lernmethode verknüpfen moderne Schulen den Präsenzunterricht mit Online-Lernen. Bisher gab es jeweils immer nur eine der Lernmethode isoliert.

Was bedeutet Hybridunterricht?

Der Schüler an einer Schule geht zur Schule und wohnt dem Unterricht persönlich bei. Der Student braucht derweil nicht unbedingt zur Universität vor Ort gehen. Ein komplettes Studium kann auch als Online-Studium stattfinden. Beispielsweise ist das bei den Fächern Psychologie oder Mathematik der Fall.

Die Kombinationsform als Hybridform an Schulen ist ein neueres Erscheinungsbild. Weil sich Online-Lernen im universitären Umfeld in der Erwachsenenbildung bewährt hat, soll der Aufwand auch an Schulen geleistet werden. Das Kombinationspaket soll aber nicht abwechselnd stattfinden.

Homeschooling bedeutet hier nicht, dass der Schüler Hausaufgaben alleine mithilfe selbst ausgewählter Internet-Instrumente meistern muss. Das sogenannte Homeschooling (Heimunterricht) und der Präsenzunterricht (Unterricht vor Ort) werden parallel in Echtzeit durchgeführt. Es handelt sich daher um ein digitales Integrationsprojekt von einzelnen Lernmethoden.

Die Schüler, die zuhause bleiben müssen, werden mit den Schülern im Klassenzimmer verbunden. Sie können auch den Lehrer sehen, der den jeweiligen Unterricht gibt. Auf diese Weise nehmen sie in Echtzeit am Unterricht teil und verpassen keinen Unterrichtsstoff.

Hybrider Unterricht bedeutet erst einmal mehr Aufwand

Das hybride Lernen an Schulen ist lange nicht gefördert worden. In dieser Hinsicht war das Bildungssystem in der Erwachsenenbildung schneller unterwegs. Allein die erforderlichen Voraussetzungen für die kombinatorischen Lernmethoden stellen eine Herausforderung dar. Nicht alle Schulen können das auf die Schnelle umsetzen.

Als Schüler stehst Du auf der Seite des Empfängers dieser besonderen Lernmethode. Auf der anderen Seite müssen didaktische (wie Wissen vermittelt wird), organisatorische und technische Voraussetzungen erfüllt sein.

Aus didaktischer Sicht braucht eine neue Lernmethode daher auch immer ein neues Lernsetting. Das heißt: die Lernumgebung muss mit dem Online-Lernen vereinbar sein. Dafür müssen neue Vorgehensweisen entwickelt werden.

Für die Lehrer bedeutet das mehr Know-how: Sie müssen die Kenntnisse im Bezug auf digitale Fähigkeiten erweitern. Der Umgang mit neuen Medien beziehungsweise ihre Bedienung braucht auch Übung. Denn der richtige Online-Einsatz von unterschiedlichen Medien im Rahmen des Unterrichts muss vorher ausgearbeitet werden, um richtig verzahnt werden zu können.

Die Kenntnisse im Umgang mit Online-Tools müssen die Schüler ebenfalls haben, welche das Homeschooling nutzen.

Darüber hinaus muss das hybride Lernen gut organisiert sein. Die Schüler müssen vor Beginn dem Präsenzunterricht und dem Homeschooling zugeteilt werden. Demnach ist auch eine Anpassung der Stundenpläne erforderlich.

Für die Lehrerschaft müssen Fortbildungen organisiert werden, damit das Mischkonzept effektiv und mit Mehrwert umgesetzt werden kann.

Vor allem auf technischer Seite sollten die benötigten Dinge einwandfrei laufen. Auch die Verfügbarkeit von digitalen Endgeräten muss gewährleistet sein:

  • Jeder Schüler braucht ein Tablet oder einen Laptop.
  • Für das virtuelle Klassenzimmer bedarf es einer Bild- und Tonübertragung.
  • Auf beiden Seiten muss es eine funktionierende Netzwerkverbindung geben.

Hybridunterricht: Praktische Umsetzung

Die praktische Umsetzung gleicht einer Videokonferenz. Der Schüler wird „live“ beziehungsweise in Echtzeit hinzugeschaltet. Der Schüler im eigenen Zuhause muss den Lehrer deutlich sprechen hören. Dafür braucht der Klassenraum vor Ort mehrere befestigte Mikrofone. Eine Webcam ist ebenfalls unverzichtbar. Sie fokussiert den Lehrer, der vor einer interaktiven Tafel steht.

Für die Übertragung bedarf es der Koordination durch den Lehrer. Die Lehrperson braucht dafür einen Laptop oder einen PC und eine funktionierende Netzwerkverbindung.

Damit eine einheitliche Abrufbarkeit und Bedienbarkeit gewährleistet werden kann, brauchen die Schüler Zugang zum Laptop oder Tablet. Jeder sieht dann dasselbe und hat auch Bilder in derselben Weise vor Augen.

Der Homeschooling-Schüler sollte auch die Möglichkeit bekommen, eine Frage zu stellen. Das kann über eine Chat-Funktion geschehen, auf die der Lehrer Zugriff hat und sie steuern kann. Damit eröffnet sich dem Schüler die Möglichkeit der Interaktion. Er nimmt also auch durch aktives Fragen am Unterricht teil und ist nicht nur auf das Zuhören angewiesen.

Über bestimmte Tools ist es dem Schüler auch möglich, in Form einer Videokonferenz mit der Klasse zu kommunizieren. Schüler und Lehrer im Klassenraum vor Ort können den Homeschooling-Schüler dann hören und antworten.

Um den Zugriff auf beispielsweise Lehrmaterialien zu haben, ist eine digitale Lernplattform nötig. Hierzu gibt es Cloud-Lösungen mit unterschiedlichen Tools. Darüber können

  • Daten ausgetauscht und abgelegt werden.
  • die Schüler über einen virtuellen Stundenplan im Online-Kalender sehen, wann Präsenzunterricht und wann Online-Unterricht ist.

Fazit
Was in der Erwachsenenbildung längst umgesetzt ist, steckt im Schulsystem noch in den Kinderschuhen. Allerdings treibt der technische Fortschritt auch diesen Bereich voran. Die meisten Schüler wissen bereits, wie man sich im Internet bewegt. Der Umgang mit gewissen Tools ist schnell gelernt.

Das Zusammenführen der einzelnen Elemente auf Präsenz- und Online-Ebene ist das, was den Aufwand macht: Das Lehrpersonal braucht für eine reibungslose Koordination das richtige Know-how, die Technik muss stimmen und auch die Organisation. Vor allem muss das Geld da sein, um auch jedem Lehrer und jedem Schüler Laptops oder Tablets bereitzustellen. Darüber hinaus sollte auch kein Lehrermangel bestehen. Die aufgezählten Faktoren unter einen Hut zu bekommen, stellt daher eine große Herausforderung für das Schulsystem dar.


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