So werden Java Strings im String Constant Pool angelegt, gespeichert, referenziert
Du kennst das.
Es ist abends.
Du sitzt gemütlich vor dem Fernseher.
Das Smartphone bimmelt.
Kein Anruf.
Nein – Eine Nachricht.
Du liest die Nachricht sofort und antwortest darauf.
Minuten später bekommst du die nächste Nachricht.
Und auch auf diese antwortest du.
Im Laufe des Abends entsteht daraus eine nette kleine Konversation.
Und eh du dich versiehst, sind im Chat-verlauf 50 neue Einträge.
Alles das – der komplette Verlauf ist Text.
Und um jetzt auf die Java Programmierung umzuschwenken.
Das alles wären Java Strings.
Strings sind Textwerte, welche eine besondere Stellung in sämtlichen Programmen haben.
Wieso eine besondere Stellung?
Ganz einfach- weil sie so oft vorkommen.
Unsere ganze menschliche Kommunikation ist daran ausgerichtet.
Im Chatprogramm wird dies sehr offensichtlich.
Wie sieht es in anderen Programmen aus?
Auch ein Programm, welches Rechnungen schreiben kann, braucht enorm viele Strings.
Denke an die Beschriftung auf den Button, an die Rechnungsparameter.
Und weil diese so oft vorkommen, nehmen sie auch viel Speicher in Anspruch.
Es wird klar, dass diese Strings oder Textwerte intern anders behandelt werden müssen, als alle anderen Objekte.
Objekte?
Inhalt
Ja – Java Strings sind echte Java Objekte.
Du kannst einen String auf zwei verschiedene Arten anlegen.
Ich bleibe im Chatprogramm und lege zwei Benutzer an.
Und den Namen lasse ich mir dann über die Konsole ausgeben.
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = new String ("Matze"); //neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerZwei = new String ("Melanie");//neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
System.out.println(benutzerEins);//Rückgabe: Matze
System.out.println(benutzerZwei);//Rückgabe: Melanie
}
}
Du siehst:
Ich habe zwei ganz normale Objekte der Klasse String erzeugt.
Im Konstruktor habe ich die Namen übergeben und somit existieren beide Objekte auf dem Heap.
Und weil diese sich auf dem Heap befinden, werden diese auch wie zwei ganz normale Objekte behandelt.
Zum Beispiel:
Wenn du einen der Strings zerstören bzw. löschen möchtest, brauchst du nur die Referenzvariable umswitchen.
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = new String ("Matze"); //neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerZwei = new String ("Melanie");//neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
System.out.println(benutzerEins);//Rückgabe: Matze
System.out.println(benutzerZwei);//Rückgabe: Melanie
benutzerEins=benutzerZwei; //umswitchen
System.out.println(benutzerEins);//Benutzer eins heißt jetzt Melanie
}
}
Und dann kommt der Garbage Collector und räumt diesen String vom Speicher.
Aber du kannst Strings auch anders anlegen.
Und zwar so.
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = new String ("Matze"); //neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerZwei = new String ("Melanie");//neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerDrei = "Steffen"; //neues String Objekt ohne Konstruktor
String benutzerVier = "Sabine"; //noch ein Objekt ohne Konstruktor
System.out.println(benutzerEins);//Rückgabe: Matze
System.out.println(benutzerZwei);//Rückgabe: Melanie
System.out.println(benutzerDrei);//Rückgabe Steffen
System.out.println(benutzerVier);//Rückgabe Sabine
}
}
Du kannst nämlich in Java einen String auch anlegen, ohne den Konstruktor aufzurufen.
Dazu weist du dem neuen String Objekt einfach einen Textwert zu.
Und fertig ist die Sache.
Aber….
Wo liegt der Unterschied?
Oder macht es überhaupt keinen Unterschied, wie du in Java Strings erstellst?
Java bietet dir nicht einfach aus purer Freude zwei Möglichkeiten an, Strings zu erstellen.
Das unterschiedliche Anlegen von String-Objekten hat weitreichende Konsequenzen.
Und zwar:
- In der Performance deiner kompletten Java Anwendung
- In der Sicherheit und Stabilität der kompletten Anwendung
- Und auch im Vergleich der Strings untereinander.
Ich sagte bereits, Strings treten extrem häufig auf.
Und deshalb würdest du deine Programme extrem aufblähen, wenn du immer wieder komplett neue String Objekte anlegen würdest.
Im Chatprogramm:
20 Nachrichten hin und her.
Und jedes Mal ein „Matze schrieb“ oder „Melanie schrieb“.
Würde bedeuten 20 Matze-String-Objekte und 20 Melanie-String-Objekte.
Klar du kannst immer wieder umswitchen.
Aber Java bietet intern schon eine bessere automatische Lösung.
Java Strings befinden sich entweder auf dem Heap oder im String Pool.
Zurück zum Code:
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = new String ("Matze"); //neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerZwei = new String ("Melanie");//neues String-Objekt über Konstruktor erstellt
String benutzerDrei = "Steffen"; //neues String Objekt ohne Konstruktor
String benutzerVier = "Sabine"; //noch ein Objekt ohne Konstruktor
System.out.println(benutzerEins);//Rückgabe: Matze
System.out.println(benutzerZwei);//Rückgabe: Melanie
System.out.println(benutzerDrei);//Rückgabe Steffen
System.out.println(benutzerVier);//Rückgabe Sabine
}
}
Matze und Melanie befinden sich auf dem Heap- der Speicherverwaltung für Java Objekte.
Doch wo sind Steffen und Sabine?
Auch auf dem Heap – aber in einem String-optimierten System.
Dem String Pool.
Wenn ich jetzt einen fünften Benutzer anlege.
Und dieser heißt wieder Matze.
Und diesen lege ich über den Konstruktor an.
Dann landet Matze wieder auf dem Heap.
Dann hast du zwei Matze-String-Objekte auf dem Heap.
Wenn ich aber noch einen Steffen, ohne Konstruktoraufruf anlege.
Dann landet kein neues Steffen-String-Objekt im String Pool.
Stattdessen verweisen jetzt zwei Referenzvariablen auf ein und dasselbe String-Objekt.
Das bedeutet, wenn ich alle Strings ohne einen Konstruktor anlege, kann ich mir ein Matze-Objekt, ein Steffen-Objekt, ein Sabine-Objekt und auch ein Melanie-String im String-Pool halten.
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = "Matze";
String benutzerZwei = "Matze";
String benutzerDrei = "Matze";
String benutzerVier = "Matze";
}
}
Es verweisen sämtliche Referenzvariablen auf ein und daselbe Stringobjekt.
Für unseren Chatverlauf würde dies bedeuten, dass jeder Benutzername nur einmal angelegt werden müsste.
Und bei jeder neuen Nachricht würde lediglich ein Verweis auf das String-Objekt im Pool erfolgen.
Was ist nun besser – Strings in den Pool lassen oder auf dem Objekte-Heap führen?
Natürlich ist immer der String Pool besser.
Erstelle deine Strings immer so:
String Referenzvariable = „Textwert“.
Natürlich kommt es vor, dass du das ein- oder andere String-Objekt auf dem Heap halten willst.
Aber dafür solltest du immer genau wissen – wieso.
Wenn du keine klare Strategie verfolgst – dann schieb den String immer in den Pool.
Jetzt stellt sich noch die Frage:
Wenn ich so viele unterschiedliche Matze-String-Variablen habe und diese alle nur auf ein dasselbe String-Objekt verweisen – Kommt das System damit überhaupt klar?
Bitte an dieser Stelle nicht mit Instanzvariablen verwechseln.
Es geht dabei nur um Ressourcenteilung.
Das Design einer Benutzerklasse für ein Chatprogramm würde so aussehen.
- Du hättest mehrere Benutzer-Objekte.
- Alle Benutzerobjekte hätten individuelle Instanzvariablen, wie das Alter, Profilbild und auch den Namen.
- Der Name wäre dann nur eine von vielen möglichen Instanzvariablen.
- Und da vielleicht manche der Nutzer den gleichen Namen haben, teilt man sich die Ressource.
Eins noch.
Bereits bestehende String-Objekte kannst du über die intern-Methode in den Pool verschieben.
Und so gehts.
public class ChatProgramm {
public static void main(String[] args) {
String benutzerEins = new String ("Matze");
benutzerEins=benutzerEins.intern();//wird in den String Pool verschoben
}
}
Zusammenfassung:
- Du kannst Java Strings auf zwei unterschiedliche Arten anlegen.
- Einmal über den Konstruktoraufruf.
Dabei werden Objekte direkt auf den Heap erzeugt und dort verwaltet. - Oder du legst String-Objekte ohne Konstruktoraufruf an und dann werden diese in einem String-Pool verwaltet.
- Der Vorteil der zweiten Methode besteht darin, dass Java selbstständig prüft, ob bereits ein String mit diesem identischen Textwert existiert.
Und dann verweist Java automatisch die neue Referenzvariable zum bereits vorhandenen Stringobjekt.