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Lustprinzip


Das Lustprinzip bzw. auch Lüsternheit genannt – ist ein Begriff aus der Psychoanalyse, wonach jeder Trieb, jeder Impuls oder jede Erregung nach unmittelbarer Erfüllung strebt. Der Mensch, welcher dem Lustprinzip folgt, wird demnach seinen angeborenen Triebneigungen nachgehen und diese erfüllen. Alles was Lust verspricht oder bereitet, wird sofort erfüllt.

Laut Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, folgen Kleinkinder ihren angeboren Trieben (Nuckeln, Essen, Schlafen), da sich tiefere Schichten des psychischen Apparates noch nicht gebildet haben. Sigmund Freud nannte die Instanz: „Das ES“. Erst durch Verbote, elterliche Erziehung und Moralvorstellungen ergibt sich eine zweite Instanz der Psyche, welche dem Lustprinzip entgegenwirkt. Diese Instanz nannte Freud: „Das Über-Ich“.

Im Kind findet dann ein Konflikt zwischen Lust (ES) und Moral (ÜBER-ICH) statt, wodurch sich eine dritte Instanz herausbilden kann, welche zwischen Trieb und Moral vermitteln eingreift. Diese nannte Freud: „Das Ich“.

Die Ich-Instanz als Vermittler erkennt irgendwann die Konsequenzen, welche sich aus dem Verbot und dem Lustprinzip ergeben. Es findet ein Abgleich und eine Vorausschau statt, wodurch sich eine psychische Reife und das Realitätsprinzip einstellt, welches erlaubt, die Realität anzuerkennen und sich emanzipiert und selbstbestimmt gegen die eigenen Triebe zu entscheiden. Diese höhere Instanz kann sich allerdings nur bilden, da die ersten Impulse und somit Energien aus der Lust bzw. dem Trieb ergaben.

Umgangssprachlich wird ein erwachsener Mensch, welcher die eigene Lust nicht steuern kann – als lüstern beschrieben. Insbesondere Menschen mit übertrieben starken Sexualtrieb zählen dazu.


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