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Unterschied zwischen Konzentration und Achtsamkeit


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Die Konzepte von Konzentration und Achtsamkeit drehen sich beiderseits um die Aufmerksamkeit. Bei der Konzentration geht es um die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu lenken und dort zu halten. Dagegen geht es bei Achtsamkeit darum, die Aufmerksamkeit aus diesem Fokus zu lösen und stattdessen das momentane Erleben insgesamt zu beobachten.

Konzentration ist die Beschränkung auf einen Ausschnitt

Die Konzentration wendet sich immer mit Absicht auf eine bestimmte Sache. Aus den vielen Reizen, die die Umwelt anbietet, wendet sich die Konzentration willentlich dem zu, das gerade als wichtig bewertet wurde. Das kann eine Aufgabe sein wie das Lösen einer Rechnung oder eine Tätigkeit wie Autofahren oder Lesen. Dazu muss ein Mensch in der Lage sein, zu erkennen, worauf er seine Aufmerksamkeit richten sollte. Er muss darauf fokussiert bleiben können, auch ohne dass er von der Aufgabe dazu herausgefordert wird. Und er muss Unwichtiges ausblenden.

An einer roten Ampel muss ein Autofahrer konzentriert auf das Umspringen des Signals warten, auch wenn dies langweilig ist. Er darf sich nicht davon ablenken lassen, wenn er im Radio etwas Interessantes hört. Aber auch der geeignete Zeitpunkt muss erkannt werden, wenn man seine Aufmerksamkeit wieder lösen und sich wichtigeren Dingen zuwenden muss. Dazu ist es nötig, die Aufmerksamkeit zu verteilen, ohne jedoch den Fokus zu verlieren. So muss der Autofahrer trotz seiner Konzentration auf die Ampel bemerken, wenn sich ein Rettungswagen mit Sirene und Blaulicht nähert, und ihm die Vorfahrt an der Ampel geben.

Die Konzentration besteht in einer willentlichen Einengung der Aufmerksamkeit. Sie ist auf etwas Bestimmtes fokussiert und selektiert aus den vielen Reizen der Umwelt das Wichtige. Dies setzt Bewertungsprozesse voraus. Sie ist eine natürliche geistige Fähigkeit.

Achtsamkeit ist das Öffnen für sämtliche Reize

Die Achtsamkeit richtet sich nicht auf eine bestimmte Sache. Sie versucht, aufmerksam und wach für alle möglichen Wahrnehmungen, die die Umwelt und die eigene Person anbieten, zu sein. Die Aufmerksamkeit erfährt eine Weitung. Frei von Bewertung und Absichten oder Zielen werden Wahrnehmungen des Körpers, Gefühle, der Vorgänge des Geistes wie Erinnerungen und die Umwelt betrachtet.

Die Aufmerksamkeit ist auf die gesamte Welt des Erlebens ausgeweitet. Dies widersprich der Funktionsweise des erwachsenen Gehirns, für das die Entwicklung von Selektivität einen Reifungsprozess darstellt. Während des Aufwachsens lernt das Gehirn, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren und Unwichtiges auszublenden.

Menschen, bei denen diese Reifung nicht eintritt, leiden unter Aufmerksamkeitsstörungen und haben dadurch Schwierigkeiten, den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen. Daher stellt die Achtsamkeit im Gegensatz zur Konzentration keine natürliche Fähigkeit des Erwachsenes dar. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Meditationstechnik, die man sich erst aneignen muss. Dabei ist die Definition der Achtsamkeit im Gegensatz zur begrifflichen Festlegung der Konzentration unschärfer in dem Sinne, dass in der Wissenschaft Uneinigkeit über das Konzept der Achtsamkeit besteht.


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