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Arbeitsteilung und Produktivitätssteigerung: Zusammenhang, Bedeutung und Ursachen


Da die Zeit knapp ist und die Aufgaben komplex, sollte die Arbeit aufgeteilt werden. Das reduziert den Druck auf die Arbeitnehmer und erhöht die Qualität der Arbeitsleistung. Soziale Probleme werden minimiert und die Zusammenarbeit bei arbeitsbedingten Problemen maximiert.

Gründe, warum die Produktivität durch die Arbeitsteilung gesteigert wird

Die Arbeit wird durch Teilung strukturiert und überschaubarer. Denn dadurch wird jedem Mitarbeiter ein bestimmter Bereich zugewiesen, für den er verantwortlich ist. Das verbessert die Leistung, da sich jeder nur auf seinen zugewiesenen Teil konzentrieren muss. Die Qualitätskontrolle liegt bei einem anderen Mitarbeiter als jenem, der die Arbeit ausgeführt hat. Dadurch werden auch Fehler und Mängel rascher erkannt und effizienter behoben.

Das Betriebsklima wird verbessert. Denn die Arbeitsteilung verhindert Machtkämpfe innerhalb eines Bereiches. Die Zusammenarbeit der einzelnen zugewiesenen Bereiche funktioniert weitaus besser, weil jeder für seinen eigenen Bereich spricht. Treten arbeitstechnische Probleme auf, werden diese dadurch effizienter geklärt. Bei optimaler Arbeitsteilung funktioniert auch die Einhaltung von Terminen weitaus besser.

Aber der wichtigste Grund liegt in der Lernkurve eines jeden Mitarbeiters. Denn sobald die Arbeit, durch die Teilung, an Komplexität verliert – besteht die Möglichkeit die wiederkehrenden Arbeitsschritte immer besser zu beherrschen. Mitarbeiter lernen – aufgrund der Komplexitätsminimierung – wie sie ihren zugeteilten Bereich optimal ausfüllen und beherrschen. Sie lernen somit und gewinnen Erfahrungen für den abgeschnittenen Bereich.

Dadurch können sie gewisse Aufgaben immer schneller erledigen. Die Arbeitsschritte werden qualitativ hochwertiger ausgefüllt, wodurch die Durchlaufgeschwindigkeit und Qualität des gesamten Prozesses gesteigert wird.

Als Beispiel kann man sich eine Familie beim Kochen vorstellen. Wenn beispielsweise der Vater den gesamten Kochvorgang vollzieht, dauert die Zubereitung dementsprechend lang.

Aber…
Wenn der Sohn immer die Zutaten schneidet und die Tochter immer alles zusammenrührt, werden beide in ihrem jeweiligen Bereich immer besser. Das Führen des Schneidemessers gelingt dem Sohn besser, die Stückchengröße der Zutaten werden ausgefeilter und der Sohn wird immer schneller werden.

Die Tochter wiederum wird beim Rühren ebenfalls Erfahrungen sammeln, die Zwischengerichte besser abschmecken und dadurch besser nachwürzen können. Somit wird die Arbeit bzw. dessen Ergebnis qualitativ hochwertiger.

Zusammen zwischen Arbeitsteilung und Produktivitätssteigerung

Das die Arbeitsteilung sich positiv auf die Produktivität auswirkt, hat in erster Linie psychologische Gründe. Denn jeder Mitarbeiter möchte gerne einen kleinen, speziellen Bereich für sich. Niemand anders bestimmt oder kann sich einmischen.

Dann ist es einzig und allein wichtig, dass die eigene Arbeit in diesem kleinen Bereich gut erledigt und termingerecht abgeliefert wird. Jeder ist mit seinem zugewiesenen Teil beschäftigt und hat somit keine Zeit, sich in andere Bereiche einzumischen.

In zweiter Linie kommt das Know-how zum Tragen. Jeder bekommt die Arbeit zugewiesen, die er aufgrund seiner Ausbildung und des Hintergrundwissens am besten durchführen kann. Somit wird auch die Qualität gesteigert. Will jemand trotzdem eine andere Arbeit übernehmen, muss er sich erst dafür qualifizieren.

Warum sollte die Arbeit aufgeteilt werden?

Der gängigste Grund dafür ist der Umfang der zu vergebenden Arbeit. Manche Menschen haben die Tendenz, alles und jedes an sich zu reißen und dann entweder die Qualität oder den Termin nicht einhalten zu können. Genau aus diesem Grund wurde begonnen, die Arbeit aufzuteilen. Das war schon in der Urzeit ein funktionierendes System.

Denn bereits in der Steinzeit wurde die Arbeit geschlechtsspezifisch aufgeteilt. Die Frauen übernahmen die Kinderbetreuung, das Zubereiten des Essens und den Schutz der Hütte. Die Kinder sammeln Beeren und die Männer das jagten das Großwild. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass der Alltag bewältigt wurde.

In der Neuzeit wurden viele Arbeiten ausgelagert (Buchhaltung, Reinigungsarbeiten, etc.). Das hat aber nur dann funktioniert, wenn diese Vergabe optimal geschehen ist. Es hat zum Beispiel keinen Sinn, den Kundenservice an eine Firma auszulagern, die von der Tätigkeit oder den Produkten des Auftraggebers keine Ahnung hat.

Optimal funktioniert das zum Beispiel bei technischen Sonderanfertigungen. Bei Motorrädern werden Teile in der Spenglerei gefertigt und zum Lackieren an eine Spezialfirma weitergereicht. Der Vertrieb läuft über regionale Händler und der Kundenservice wird an Call-Center übergeben. Die Firma kümmert sich demnach nur noch um die Markenbildung und deren Ausbau.


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