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3 Gründe, warum wir Ohrläppchen haben


Sie können groß sein oder klein, frei oder auch angewachsen. Wenn sie nicht gerade mit Schmuck verziert werden, fallen sie gar nicht stark auf: die Rede ist von deinen Ohrläppchen.

Ein winziger Teil deines Körpers, von dem du vermutlich nicht viel weißt.
Doch damit bist du nicht alleine. Selbst Mediziner und Forscher beschäftigen sich nach wie vor intensiv mit der Frage, was es mit dem Ohrläppchen auf sich hat.

Welchen Zweck erfüllt das Ohrläppchen?

Unter dem Ohrläppchen verstehen wir den untersten Bereich des Außenohres.
Im Vergleich zum übrigen Ohr setzt es sich hauptsächlich aus Fett, Bindegewebe und feinsten Blutgefäßen zusammen. Und letztere sorgen für die besonders gute Durchblutung des Läppchens.

Eine Blutabnahme klappt an dieser Stelle daher meist sehr einfach.
Praktischerweise spürt man beim Durchdringen der Nadel nur einen kleinen Pieks, weil wir im Bereich des Ohrläppchens kaum Schmerzen empfinden. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir uns an dieser Stelle gerne ein Piercing stechen lassen. Und wenn du neugierig bist, kannst du es testen, indem du dir einfach in dein Ohrläppchen zwickst. Dann wirst du feststellen, dass sich die Schmerzen wirklich sehr in Grenzen halten.

Wenn du die Ohren deiner Mitmenschen genauer unter die Lupe nimmst, wirst du merken, dass es zwei große Unterschiede gibt. Während manche Personen freie Ohrläppchen haben, findest du bei anderen angewachsene Exemplare. Freie Ohrläppchen kommen wesentlich öfter vor, weil sie eher vererbt werden – ähnlich der braunen Augenfarbe. Weltweit besitzen doppelt so viele Menschen diese Form.

Nun aber zurück zu der Frage, warum wir überhaupt Ohrläppchen haben.
Tatsächlich ist diese bis heute nicht ausreichend geklärt. Es gibt Hinweise darauf, dass das kleine Körperteil die Funktion eines Resonanzkörpers erfüllt. Als Resonanzkörper würde es Töne und Klänge, die an dein Ohr dringen, verstärken. Dadurch könntest du einzelne Geräusche und Laute besser wahrnehmen. Ob das Ohrläppchen aber nun diese Aufgabe übernimmt, ist sehr umstritten. Viele Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass sich das Ohrläppchen nicht als Resonanzkörper eigne.

Bei einer Sache sind sich Forscher mittlerweile aber sicher: unser Ohrläppchen scheint als erogene Zone eine bedeutende Rolle einzunehmen. Das Ohr selbst ist ein Sinnesorgan, das besonders sensibel auf Berührungen und sanftes Streicheln reagiert. Da bildet auch das kleine Ohrläppchen keine Ausnahme. So löst das Beknabbern und Streicheln des Ohrläppchens bei einem Großteil der Menschen angenehme erotische Gefühle aus. Wenn eine Empfindsamkeit besteht, sollte das Ohrläppchen jedenfalls in das Liebesspiel einbezogen werden.

In der chinesischen Medizin wird das Ohr als eine Art Abbild deines Körpers betrachtet.
Die einzelnen Bereiche des Ohrs werden jeweils einer eigenen Körperzone zugeordnet. Das kleine Ohrläppchen steht hier unter anderem für Kopf und Augen. Naturheilkundler behandeln beispielsweise Verspannungen im Bereich der Gesichtsmuskulatur und Augenleiden durch Akupunktur am Ohrläppchen. Nach Ansicht der Alternativmediziner kannst du mit dieser Therapie deine Konzentration und Aufmerksamkeit wirkungsvoll fördern.

Hören ohne Ohrläppchen

Beim Menschen nimmt der Hörsinn im Vergleich zu vielen Tierarten eine untergeordnete Rolle ein.
In der menschlichen Evolution ist das Sehen eine wesentlich wichtigere Eigenschaft, wodurch sich dieser Sinn viel stärker weiterentwickelt hat.

Hättest du kein Ohrläppchen mehr oder wärst sogar ohne eines geboren, würde das deine Hörfähigkeit nicht vermindern. Da das Hören für das Überleben der Menschen nie besonders wesentlich war, hat sich das kleine Organ über die Jahrtausende auch nicht sonderlich verändert.

Du wirst vielleicht Personen kennen, die mit ihren Ohren wackeln können.
Das sorgt für Lacher in geselliger Runde, erfüllt ansonsten aber keinerlei Zweck. Denn die Muskeln, welche für das Ohrenwackeln verantwortlich sind, sind eher zwecklos. Eigentlich dienen sie dem Richtungshören, welches für uns keine Rolle spielt.

Im Klartext heißt das…
Menschen, welche mit den Ohren wackeln können – haben keinen biologischen bzw. evolutionären Vorteil. Bei den meisten Tieren ist das anders.

Unsere Ohrmuskulatur wurde im Verlauf der Evolution nämlich nicht für das sogenannte Richtungshören genutzt. Katzen oder Hunde beispielsweise können ihre Ohren wesentlich freier bewegen, um Laute besser wahrzunehmen. Wenn du einen Stubentiger zuhause hast, wird dir das bestimmt schon oft aufgefallen sein.

Viele Tiere nutzen ihre Ohren auch als Kommunikationsmittel, indem sie sie etwa anlegen, wenn sie sich bedroht fühlen oder angespannt sind. Auch diese Fähigkeit war beim Menschen nie erforderlich und wurde daher im Rahmen der Evolution nicht ausgebildet. Das bedeutet natürlich nicht, dass unsere Ohren – und somit auch Ohrläppchen – keine Wunderwerke der Natur sind. Aber sie erfüllen eben nur die Aufgaben, die wir Menschen in unserem Alltagsleben auch wirklich benötigen.

Der Ohrläppchen-Check bei der Partnerwahl

Auch wenn das für dich komisch klingen mag…
Deine Ohren sind durchaus ein erotisches Organ, dem du unbewusst viel Aufmerksamkeit schenkst. Wohlgeformte Ohren tragen sehr zu einem attraktiven Äußeren bei. Außerdem sind unsere Ohrläppchen, wie bereits oben erwähnt, ja auch eine erogene Zone. Einer der Hauptgründe, warum vor allem Frauen ihre Ohren gerne mit Schmuck hervorheben und bei der Partnerwahl unbewusst einsetzen.

Passt das kleine Organ gut zum übrigen Körper, so erzeugt das ein harmonisches Aussehen.
Während bei Männern auch größere Ohren als attraktiv gelten, ist bei Frauen das Gegenteil der Fall. Als besonders hübsch gilt für beide Geschlechter, wenn der Abstand zwischen Ohr und Kopf ca. 1,8 Zentimeter beträgt. Ob das Ohrläppchen lose hängt oder am Gesicht angewachsen ist, ist dabei nicht entscheidend.

Grundsätzlich wird ein eher fleischiges, rundliches Ohrläppchen aber als hübsch wahrgenommen.
Deshalb werden an unserem Ohrläppchen auch immer mehr Schönheitsoperationen durchgeführt. Die Chirurgen verleihen dem Ohrläppchen eine feine Form, verkleinern ausgeleierte Ohrlöcher und korrigieren mitunter sogar angewachsene Ohrläppchen. Diese Eingriffe können zwar das eigene Wohlbefinden erhöhen, führen aber nicht zu einem verbesserten Hören.

Ob du dich zu einer anderen Person hingezogen fühlst, hängt also tatsächlich auch mit den Ohren zusammen.
Frauen nutzen diesen Fakt besonders oft, wenn auch unbewusst: indem sie sich während eines Gesprächs kurz ans Ohrläppchen fassen oder es mit einem Piercing schmücken.

Piercings im Ohrläppchen sind übrigens nach wie vor am beliebtesten.
Stilvoll eingesetzt, sorgt zum Outfit passender Ohrschmuck für ein attraktives Äußeres. Frauen mit kurzen Haaren können ihre Ohrläppchen durch das Tragen großer Creolen oder ähnlichen Schmucks zu einem richtigen Highlight machen. Mit glitzernden Steckern und edlem Schmuck kann eine Frau die Blicke eines Mannes besonders gut auf sich ziehen. Das sollte sich die Damenwelt unbedingt hinter die Ohren schreiben!

Zusammenfassung:

  • Im Grunde genommen sind Ohrläppchen wahrscheinlich nur ein Relikt, welches von der Natur nie weiter verfolgt wurde.
    Anders als bei Tieren benötigten Menschen scheinbar niemals die Fähigkeit, ihre Ohren ausrichten zu müssen.
  • Aufgrund seines Aufbaus und des geringen Schmerzempfindens am Ohrläppchen, eignet es sich gut um Blut abzunehmen.
  • Weiterhin dient das Ohrläppchen als hochsensibles Sinnesorgan beim Liebesspiel und als Attraktivitätsmerkmal.

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